des richtigen Silbergehalts bestätigt wurde, sind, wie ebenfalls angegeben ist, in den Jahren 1409, 1576, 1596, 1602, 1615, 1620, 1643, 165g ausge- wechselt worden; von 1675 an wurde den Beschaumeistern jährlich ein neuer Probpunzen gegeben. Er zeigt ein W über einem Schild mit dem Kreuz im Feld (Wiener Kreuz). Aber List hat schon darauf aufmerksam gemacht, daß gewiß wiederholt innerhalb der oben bezeichneten Termine eine Pun- zenauswechslung stattgefunden hat. So trägt die Schattauer Monstranz von 1524, das älteste unter den bisher bekannten, mit Beschauzeichen versehenen Werken der Wiener Goldschmiede, eine Marke, deren Schriftcharakter nicht dem XV. Jahrhundert angehört, und die vergoldete Fassung des Schneckenbechers von 1562 aus der Karl Freiherr von Rothschildschen Sammlung in Frankfurt hat wieder eine etwas andere Form des Punzen (neben dem W zwei Punkte). Schon zu Ende des XVII. Jahrhunderts verschwindet allmählich das W über dem Wiener Kreuz, und zwar zunächst für das 13lötige Silber (die sogenannte Augsburger Probe), das nunmehr neben und an Stelle des früher vor- geschriebenen 15-, beziehungsweise 14lötigen verwendet wird. Die neue Punze erhält die Form des Österreichischen Bindenschildes (das I-Iabsburger Wappen) mit Jahreszahl und Feingehaltsangabe. Diese Einführung dürfte in die Zeit Kaiser Leopolds fallen. 1737 wird diese Form der Silberpunzen neuerlich ver- ändert. Das 15- und 14lötige Silber (die eigentliche „Wiener Probe") wie das 13lötige erhalten ein und dieselbe Punze, ein gevierteiltes Oval (das sogenannte „Radel", das als die Darstellung des Wiener Stadtwappens anzusehen ist) nebst Jahreszahl und Feingehaltsziifer (15, 13), über- dies in dem Kopf den Buchstaben W zur Bezeichnung der „Wiener Probe". Von 1494 bis 1582 fand keine neue Zunftbestätigung in Wien statt. Die inzwischen eingetretenen Übelstände abzustellen war Sorge der Regierung, welche dem Kaiser Rudolf einen umständlichen Bericht hierüber erstattete. Auch die Goldschmiede selbst schließen sich diesem Schritt Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im k. k. Öster- reichischen Museum, Salzburger Pastorale, XV. Jabrb. (Kai. Nr. 16) 41