332 das von Ihrer kais. vnd katholischen Majestet (Kaiser Karl VI.) nach dem Gottshaus Maria- Zell in Steyerrnarkht verlobte goldene Kind um 1222 Gulden erhält ferners wegen Verfört- tigung eines Cruzifix von Silber eben dahin verlobt, Macherlohn 1200 Gulden, dann die kleineren Ausgaben 600 Gulden". 171g erhält er für ein in Lebensgröße geliefertes „Metal- lenes" Cruziiix in die k. Schatzkammer 1500 Gulden, 1720 für den nach Maria-Zell verlob- ten silbernen „Gott-Vater" 2925 Gulden. „Dem Kanischbauer wurde später die k. Schatz- kammeradjunkten-Stelle verliehen, in welcher Eigenschaft er im J. 1739 starb." Das goldene Kindel ist eingeschmolzen worden. Als früheste Arbeit des Meisters gilt die Strahlenmonstranz in der Schatzkammer von Maria Loretto am Hradschin zu Prag, welche auf Veranlassung der Ludmilla Eva Franziska Gräfin Kolowrat nach ihrem Tod hergestellt wurde. Zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts, in dessen weiterem Verlauf wir nach den von mir publizierten Listen alle „bürgerlichen" Meister mit Namen und den Daten ihres Meisterschaftsantritts kennen, wird als an- Ausmmmg al"'Goidsch"'i'd"'b'i"" gestellter Hofkünstler der Medailleur Karl im k. k. Österr. Museum, Pokal, von _ o. s., Schärding, um um (im. m. 45g) Gustav Haerens genannt, der 1710 kaiser- licher ,,Antiquitäten-Inspektor" wird. Er dürfte um 1725 gestorben sein; ob er als Medailleur auch Goldschmied war, wie so mancher andere Medailleur der Zeit, vermag ich allerdings nicht zu erweisen. Sein Nachfolger als Antiquitäteninspektor war der Medailleur J. B. Banaglia. „ObermedailleuW ist unter Karl VI. auch Benedikt Richter (Richter), der von 1715 bis 17 35 mit einem Jahresgehalt von 1500 Gulden als Münzpräginspektor aufgeführt wird. Auch er hat der Wiener Goldschmiedekunst gewiß nahe gestanden. Das gleiche ist von dem Kammermedailleur Philipp Christoph von Becker anzunehmen, der 1732 mit einem Jahresgehalt von 600 Gulden angestellt wird und 1742 stirbt. Eine sehr wichtige Rolle in der Geschichte der Wiener Goldschmiede spielt der Bildhauer und Graveur Anton Domanöck (Domaneck, Domanek, Domanick) und der in alle Verhältnisse des Wiener Kunstlebens eingreifende Stecher Jakob Schmutzer. Domanöck (geboren 1713), ein Schüler des Mat- thäus Donner, seit 1755 Mitglied der Malerakademie und in einer Eingabe des Kommerzien-Consesses vom Jahre 1767 als ,,Goldgalanteriearbeiter"