und Gold auf diese Stilrichtung geübt haben; ihre Bedeutung für die Kunst der Zeit liegt aber vor- nehmlich darin, daß sie sich auch für jedes andere Material eigneten und so weitere Kreise zogen. Immer reicher wird an den Goldschmiedearbeiten der Schmuck an Perlen, Muschelkameen und Halbedelsteinen, der böhmische Granat gewinnt Bedeutung, die Technik des transluziden Emails wird virtuos gehandhabt. Was die Prager Künstler zu leisten vermochten, beweist die Hauskrone des habsburgischen Hauses, auf Rudolfs Befehl 1602 von Prager Meistern geschaffen, der Reichsapfel und das Szepter der böhmi- schen Reichskleinodien. Diesen Prager Mei- stern tritt in dem aus Utrecht stammenden Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im und lU Italien gebildeten Paul VOI]. Vianen k"Ltgrälfggifgffalziuäfg?käfääios" ein ausländischer Meister gegenüber. Er y i 4 war 1599 Goldschmiedemeister in München geworden und ist noch auf Veranlassung Hans van Aachens 1603 nach Prag an den Hof Rudolfs II. berufen worden, wo er 1614 starb. Wir dürfen ihn also als einen der Uns- rigen betrachten und müssen annehmen, daß er sich um die Fortentwicklung der böhmischen Goldschmiedekunst die größten Verdienste er- worben hat. In Prag hat er jene zwei getrie- benen Silberreliefs geschaffen, welche sich in der Sammlung Rothschild befinden, und groß muß die Zahl der aus seiner Werkstatt hervor- gegangenen, mit reichstem iiguralen Schmuck versehenen Gefäße gewesen sein, deren edle Durchbildung die im Hofmuseum befindliche, in Gold montierte Kanne vom Jahre 1608 aufs glänzendste illustriert. Wie die große Mehrheit der für Rudolf II. gearbeiteten Kunstwerke - .-.....,., w noch zu seinen Lebzeiten und dann nach seiner Thronentsetzung zerstreut und ver- nichtet worden ist, so ist auch die durch ihn geschaffene Kunstrichtung durch die Stürme A""""""g al"'G"ldschmiedea'b'i"n _ _ _ _ _ u im k. k. Österr. Museum, Salzfaß, von des dreißigjahngen Krieges tief erschuttert FJ-iarlmann, Wien IBI4(KIK.NLIXZI)