worden; aber die rudolfini- sche Kunsttradition, vor allem in der Goldschmiede- und Juwelierkunst, hat doch in Böhmen im XVII. und XVIII.Jahrhundert kräftigst nach- gewirkt. - Im XVII. Jahrhundert treten uns zwei verschiedene For- men des Prager Beschauzeichens, das altstädtische und das Klein- seitner entgegen. Das Altstädter zeigt uns dieTürme über der Stadt- mauer, einen Arm mit Schwert im geöffneten Tor. Wir finden es noch in den Zwanzigerjahren des XVIII. Jahr- hunderts und wohl auch später. Da- neben und auch früher sehen wir ein Zeichen mit der zweitürmigen Stadt- mauer und dem heiligen Wenzel. Von 1776 an zeigt die Altstädter Marke den böhmischen Löwen von der Jahreszahl umgeben. Auch die Stadtmauer mit dem Löwen begegnet uns. Die Kleinseitner Beschaumarke zeigt schon in der zwei- ten Hälfte des XVII.Jahrhunderts zwei Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im k. k. Österreichischen Museum, Zuckerbehälter, Wien, um 1800 (K31. Nr. 1086) Türme mit dem Tor dazwischen und der Jahreszahl auf Türmen und Mauer. Zu Beginn des XVIII. Jahrhunderts fünf Türmchen auf der Mauer, darüber Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im k. k. Öster- reichischen Museum, Salzfaß, um 18m (Kat. Nr. x x x6) die Jahreszahl, später drei große und zwei kleine Türme, darüber dieJahres- zahl, im geöffneten Tor der böhmi- sche Löwe. Die Tätigkeit der Gold- schmiede im XVII. und XVIII. Jahr- hundert vor allem auf dem Gebiet der kirchlichen Kunst war außerordent- lich fruchtbar und es ist relativ noch viel im Prager Domschatz, bei Sankt Loretto am Hradschin und in zahl- reichen Kirchen und Klöstern Böh- mens hievon erhalten. Von böhmischen Städten haben neben Prag vor allem Eger und Kuttenberg eine alte zünftische Gold- schmiedekunst aufzuweisen. Hier wie dort ist der benachbarte Silberbergbau