Im XV. Jahrhundert treten hier auf: ein I-Ians- licenus, ein Johannes aus Krakau, ein Laurencius, ein Nicolaus, sowie der Kupferstecher Wenzel. Wie hoch entwickelt die Olmützer Arbeit im XVI. Jahrhundert gewesen ist, geht aus der von Schirek veröffentlichten Beschreibung des sil- bernen Sarkophages des heiligen Leopold her- vor, welchen der Meister Martin Baumgartner von 154g bis 1553 für Klosterneuburg geschaffen hatte; auch dieses monumentale Werk ist der Silbereinschmelzung von 1810 zum Opfer ge- fallen. Die Olmützer Zunftordnung von 1590 ist uns erhalten und sie wurde auch in Schlesien, so in Glogau, zum Vorbild genommen. 1666 ließ der Kaiser ein Siegel bei einem Olmützer Gold- schmied anfertigen. Mehrere Löffel mit dem Olmützer Zeichen des XVII. Jahrhunderts sind erhalten. Es ist ein Adler im kreisrunden Schilde, der noch im XVIII. Jahrhundert als Marke dient. Später erhält das Zeichen den Buchstaben O im Brustschilde des Adlers. In Olmiitz war es ferner üblich, daß neben der Beschaumarke und dem Meisterzeichen auch die Jahreszahl zweireihig gesondert eingeschlagen wurde. 1731 verlangt nach Schireks Mitteilung Kaiser Karl VI. von der Landeshauptmannschaft Bericht, in welchen Städten und Orten Mährens sich Goldschmiede befinden, wie viel ihrer an jedem Orte sind und ob sie ihr Handwerk zunft- gemäß erlernt haben. Die eingelaufenen Berichte vom April 1732 ergaben, daß sich in Brünn elf, Ausstellung alter Goldschmiede- arbeiten im k. k. Österreichischen Museum,Kanne,vonFranzLeonhard Mössner, Wien 178g (KanNr. 1047) in Wischau und Nikolsburg einer, in Olmütz neun, in Kremsier sechs, in Znaim drei, in Iglau ebensoviele inkorporierte und nicht inkorporierte Meister, in ganz Mähren deren 39 befanden. Eine Reihe mährischer Künstler ist uns auf unserer Ausstellung entgegengetreten. Aus der frühen Zeit der Olmiitzer Kunstübung (XVI. Jahrhundert) stammt der Kelch der Breslauer Bernhardin- kirche mit dem Meisterzeichen C. V. S. Von Franz Roßmajer, welcher x73o Meister wurde, ist der Kelch der Pfarrkirche zu Maria Himmelfahrt in Troppau, Silber vergoldet mit sechs ovalen Emailmedaillons, aus demJahre 1735, sowie jener des Brünner Domes von 1736. Die Brünner Arbeit des XVIII. Jahrhunderts war durch einen ebenfalls der Himmelfahrtskirche in Troppau gehörigen Kelch von Anton Ignaz Anderle aus dem Jahre 1786 repräsentiert. Dieser selbe Anderle hat laut Rechnung von 1787 für das Benediktinerstift Raigem ein Besteck von Probsilber gemacht.