noch erhalten. Wir haben nun genug archi- valische Notizen von den anderen kleinen deutschen Höfen des XVI. bis XVIII. Jahr- hunderts, die von der Existenz eigener Tapis- siers" an denselben zeugen, daß wir mit einer gewissen Berechtigung annehmen können, der Teppich sei auch in Jägerndorf ent- standen. Auch Masner nimmt an, der Teppich sei eine Widmung des Jägerndorfer Herzogs Ausstellung im Kunst- gewerbemuseurn zu Leipzig. Vergoldeter und teilweise kalt emaillierter Straußenpokal, Arbeit des Leipziger Goldschmiedes Elias Geyer, um 160a (Kat. Nr. 44) an das Brieger Haus. Allerdings lebte gerade Georg Friedrich selten in Jägemdorf, meist in seiner Stammresidenz Ansbach, aber die unleugbare Ver- wandtschaft des Teppichs mit dem bereits angeführ- ten und in Brieg entstan- denen spricht für den schlesischen Ursprung. Die Leipziger Gold- schmiedekunst ist in ihrer ganzen Entwicklung auf der Ausstellung vertreten. Es sind inklusive der Medaillen 130 Arbeiten. Weitaus überragt gegen das Ende des XVI. und in dem ersten Viertel des XVII. Jahrhunderts Elias Geyer seine Zunft- genossen, ein Meister er- sten Ranges, der Bestel- lungen seiner Fürsten und Ausstellung im Kunstgewerbemuseum zu Leipzig, Reichgetriebene vergoldete Silber- kanne mit ovalen Perlmunereinlagen, Arbeit des Leipziger Goldschmiedes Elias Geyer, um 1610 (Kat. Nr. 49) seiner Stadt mit außerordentlicher Kunst ausführte. Meister ward er 158g. Die Leipziger Stadtbibliothek bewahrt von ihm einen silbernen Bibeleinband von vortrefflicher Arbeit. Seine besten Werke jedoch besitzt das königliche Grüne Gewölbe in Dresden und dank dem Entgegenkommen des Königs von Sachsen waren dieselben alle auf der Ausstellung und konnten mit dern 4' Den Namen des in den fränkischen Starnrnlanden des Herzogs tätigen Teppichwebers kennen wir durch Ehrenberg (Die Kunst am Hofe der Herzoge von Preußen 189g, Seite 1x5). Er heißt Hans Mülrnann. 50