besitzt das königliche Kunstgewerbemuseum in Berlin; einer derselben ist aus der äußerst breiten Borte eines derartigen Teppichs zusammengesetzt, ohne etwas von dem Muster des Innenfelds zu zeigen. Ein spanischer Teppich dieser Art dürfte auf einem flandrischen Gobelin im Musee de Cluny in Paris dargestellt sein, wo er das Gestell einer Handorgel, die von einer fürstlichen Frau gespielt wird, verdeckt (Abb. 24). Wir fügen noch ein paar Worte über die späteren spanischen Knüpf- teppiche hinzu. Frühestens dem XVI. Jahrhundert gehört eine spanische Teppichgattung an, in der sich das altorientalische geometrische Muster mit europäischen Renaissancemotiven mischt, die aber in der Gesamterscheinung Abb. 25. Spanischer Teppich des XvLjahrhunderts im Kaiser Friedrich-Museum zu Berlin (nach W. Bade, Vorderasiatische Knüpfteppiche) und im Detail ihren Zusammenhang mit den frühspanischen Knüpfteppichen nicht verleugnen kann (Abb. 25). Auch hier bedeckt das Innenfeld ein durch- gehendes Muster; es sind runde Blattkränze mit Blumen und Früchten, die von vier schleifen- oder bandartigen Gebilden unterbrochen werden. Das Innere dieser Kränze füllt ein in Ranken aufgelöstes Kreuz, wie wir es in vereinfachter Form als durchgehenden Schmuck des Rhombenmusters der älteren Gattung kennen gelernt haben (Abb. 21). An Stelle der Kränze tritt bei einem Bruchstück im Kaiser Friedrich-Museum ein von Ranken um- gebener heraldischer Löwe." Auch die Sterne zwischen diesen Kränzen sind nichts anderes als Füllungen solcher in Ranken aufgelöster Sternmotive. Ist in der Zeichnung des Innenfelds ein Zusammenhang mit den frühspanischen und im Grund genommen auch mit den frühen geometrischen Teppichen "' W. Bode: Vorderasiatische Kniipfteppiche, Abbildung 85.