mit Leichtigkeit anbequemt. Merk- würdigerweise hat man bei uns bisher diesen teils rein geometrischen, teils stilisierten Naturformen - Produkte der Menschenhand, wie Gerätschaf- ten, Waifen, Schriftzeichen und so weiter natürlich nicht ausgeschlossen - viel zu geringe Beachtung ge- schenkt, weil man zumeist gar nicht erkannte, daß diese Ziermotive außer zur Dekoration noch anderen Zwecken, nämlich der Kenntlichmachung des Eigentümers, des Geschenkgebers und so weiter zu dienen haben. Ihre eigent- liche Rolle als Wappenbilder wurde total übersehen. Der alte, von der europäischen Kultur noch unverdorbene Nihonjin war ein großer Freund seiner Mon und er brachte sie überall an, wo es nur halbwegs möglich war. Wir finden das Familienzeichen auf seiner Klei- JJI Säbelstichblatt (Tsuta), aus Eisen. der Daimyo Hose- kawa in der Provinz Higo (XVlIJahrhundert) mit dem Hauplwappen der Familie „Hosokawa-kuyo" (Neun- geszim) und dem Nebenwappen „ Sakura" (Kirsch- blüte), einfach und bordiert („lrage"), ausgeführt von einem Meister derKasugaschule in Higo (Sterne werden _ in der japanischen Heraldik ohne Strahlen dargestellt} dung an verschiedenen Stellen (Ab- bildung Seite 53g), auf seiner Rüstung und seinen Waffen (Abbildungen Seite 537), auf seinen Fahnen und Feldzeichen (Abbildung Seite 538), auf seinen Gerätschaften, Münzen, überhaupt auf allen Dingen, die in seinem Gebrauch standen. Der moderne Japaner, der leider der Meinung ist, die europäische Kultur könne nur in Frack und Claque in richtiger Weise ge- nossen werden, bringt infolge der Beiseiteschiebung seiner nationalen Tracht selbstverständlich auch dem Mon schon ein viel geringeres Interesse ent- gegen, wenngleich auch heute noch jeder Japaner sein althergebrachtes oder neu angenommenes Familienzeichen besitzt. Das japanische Wappen - wir wollen das Familienzeichen oder Mon der leichteren Verständlichkeit halber so benennen, obwohl es nicht wie unsere „Wappen" von „Waffen" herzuleiten ist, sondern nur mit „Zeichen", „Dessin" in einem Zusammenhang steht - erscheint ohne Schild und Helm und sonstigem heraldischen Zugehör. Der Schild spielte überhaupt im japani- schen Rüstzeug eine sehr nebensächliche Rolle,wahrscheinlich veranlaßt durch den Gebrauch der zwei- Pfeilspilze (ya no ne, yajiri; y: s Pfeil). in dieser Form „Wam-kusi", Eingeweideschlitzer (watn oder harnwatazEin- n _ geweide) genannt, mit einer Kirschblüte in durchbrocbener Arbeit geschmückt handigen SChWCYtCF 10'