Fujiwara gestürzt in die Verbannung ziehen und er im Garten von seinen vielgeliebten Pflaumenbäumen Abschied nehmen mußte, folgendes Tanka: „O Pllaumenblüten! Sendet mir eure Düfte Im Weh'n des Ostwinds, Und wenn auch fern der Herr ist, Vergesset nicht des Frühlings." Später legte man ihm in Anbetracht dieser seiner besonderen Liebe zu den Pflaumenblüten, sowie anderen Göttern und göttlich verehrten Heroen, ein spezielles Mon bei, genannt „Umebachi", Pflaumenblumentopf, das heißt Blumentopf in Form einer Pflaumenblüte (Urne : Piiaume, ueki- bachi : Blumentopf). Das Mon zeigt den Grundriß eines sechszylindrigen Blumentopfs, gebildet aus fünf Kreisen, die um einen kleineren Kreis gleich einer Piiaumenblüte angeordnet sind, eine häufig erscheinende Wappenfigur. „Sakura no hana", die Kirschblüte (Prunus pseudocerasus) Abbildung b Seite 545, ist ebenfalls eine Favoritblüte des japanischen Volkes wie die Pflaumenblüte und weist in der I-Ieraldik zahlreiche Variationen auf. Sehr hübsch ist zum Beispiel ein Nebenwappen der Sengoku, ehemals Daimyo zu Idzushi in der Provinz Tajima, das ein Neungestirn (siehe Abbildung Seite 537) aus Kirschblüten gebildet aufweist. Kirschblüten mit ausgezackten Blättern (Abbildung b' Seite 545 und 537) bezeichnet man auch mit dem Namen „Kado- zakura" (Kado : Ecke, Winkel). Wegen dem schnellen Abblühen der Kirschbäume gilt deren Blüte als ein Symbol der Vergänglichkeit und ruft ihr Anblick elegische Stimmung hervor: „Yo no naka ni Taete sakura no Nakariseba Haru no kokoro wa Nodokeku aramashi." (Ariwara no Narihira im „Kokinshu", 905.) („Wenn es hienieden Die Kirschenblüten Überhaupt nicht gäbe, Wär unser Herz Im Frühling immer heiterf") (Übersetzung von Dr. Florenz.) Die Kirschblüte dient auch oft als militärisches Emblem, siehe zum Beispiel die Flagge des japanischen Marineministers, wo der auf zwei Zickzackbalken aufgelegte Anker an Stelle des Ringes mit einer Kirschblüte geschmückt ist. Die dritte Figur auf unserer Abbildung Seite 545 zeigt das „Kikyo mon", die großblütige Glockenblume (Platycodon grandiflorum). Sie wird von der