eigenartigen Atmosphäre Reize und Farbenharmo- nien abzugewinnen ge- wußt, die geradezu als Ent- deckungen wirken. Aber noch ein Dritter kam in Frage: Paul Dougherty, dessen Küstenbild „Land and Sea" mit seiner kraft- vollen Technik und tiefen und doch leuchtenden Farbenpracht einzig in seiner Art war. Es stellt die felsige und hügelige Küste einer kleinen Insel an der Neuenglandküste dar und bringt eine starke Individualität zum Aus- druck. Daß die drei besten Bilder Landschaften sind, beweist, daß die Haupt- stärke der Ausstellung wieder im Landschafts- bilde lag. Dessenunge- achtet wies sie auch einige sehr gute Figurenbilder auf. So hat Luis Mora, der junge Spanisch-Ameri- kaner, dessen Gemälde ich in meinem vorigen Bericht besprach und illustrierte, auch diesmal treffliche Bilder beige- steuert, in denen unver- "D9 E11: Condie Lamb, Newyork. Porträt "Miniatunnalerin" Miss Anna Belle Kindlund kennbar Traditionen der spanischen Renaissance nachzuweisen sind. Ganz besonders möchte ich das sehr gelungene Doppelkinderbildnis „Der Pirat und der Gefangene" hervorheben. Es sind zwei spielende Kinder, deren Eigenart durch die genrehafte Auffassung besonders gut zur Geltung gelangt. Ein anderer Maler, der nicht durch Geburt, aber durch die Eigenart seines Temperaments dahin geführt wurde, sich der Schule des Velasquez zu nähern, ist Robert Henri. Die Feinheit seines Vorbildes fehlt ihm jedoch. Seine breit charakterisierende Auffassung verleiht seinen Bildern eine gewisse Großzügigkeit, er steht aber vor der Gefahr, seine ausdrucks- 86