662 drei Lebensalter" mit einem der Hallgarten-Preise bedacht, die für die besten Bilder von Malern unter 35 Jahren bestimmt sind. Das Bild zeichnet sich durch harmonischeFormen und Farbenschönheit aus, die Ballin's Arbeiten charakterisieren. Auch Edmund W. Graecen hat für sein verdienstvolles Bildnis eines alten Mannes einen Hallgarten-Preis zuerkannt bekommen. Im übrigen war auch diese Ausstellung nicht reich an Figurenbildem. Einige der Verdienstvollsten seien hier noch kurz erwähnt: Porträt des Prinzen Heinrich von Robert V. Schwill, das eigenartige, fast grausige Bild des Mystikers E. W. Deming „Der Geist des Hungers", Chas C. Curran's von gesunder Kraft zeigendes Mädchenbild, „Die Bernsteinkette", Homer Boss" „Mädchen mit Fächer", John G. Sargenfs Porträt des Pfarrers Endicott Peabody, das indes nicht ganz auf der Höhe der übrigen Werke dieses Meisters der Bildniskunst steht. Wm. S. Whittemords Kinderbildnis und Gruppe aus der keramischen Ausstellung in Newyork x9o7. Gefäße, modelliert von Elisabeth R. Hardenbergh Howard Gardiner Cushing's Frau in Weiß, sowie John da C0sta's liebliche Pierette. An Skulpturen waren die beiden akademischen Ausstellungen durchaus nicht reich. Unsere besten Bildhauer, die auch früher hier schon Erwähnung gefunden, waren auch diesmal vertreten. Isidor Konti, Adolf A. Weinmann, Charles Grafly und der Tierbildhauer Fred. G. R. Roth. Als Neuerscheinungen möchte ich vor allem drei Frauen erwähnen, die plötzlich mit originellen Arbeiten in den Vordergrund getreten sind. Die junge Evelyn Longman als tüchtige Porträtkünstlerin, Edith Woodman Buroughs, die sich an die Antike anlehnt und mit Vorliebe klassische Motive wählt, und vor allem Abastenia St. Leger Eberle, eine junge Künstlerin, die hier geboren ist und hier studiert hat, die aber ihre besondere Begabung der französisch-deutschen Bluts- mischung zu verdanken scheint. Ihre Arbeiten, obgleich meistens in kleinem Format gehalten, sind von eigentümlicher Lebendigkeit, der zugleich Groß- zügigkeit nicht fehlt, so daß dieses junge Weib zu großen Hoffnungen be- rechtigt. Die Künstlerin ist modern im besten Sinn, sie hat nichts Konven- tionelles, alles ist erfüllt von lebensvollem Temperament und seelenvoller Tiefe.