Samte, wenn über besondern Auftrag gearbeitet wurde. In solchen Fällen wurde der Taschenbügel kunstvoll in Eisen geschnitten, geätzt und eventuell auch mit Gold tauschiert. Die Jagd mit dem Falken, speziell die Reiherbeize, galt als vornehmstes und schönstes Jagdvergnügen, an dem auch Damen mit Vorliebe teilnahmen. Erzherzog Maximilian verlor in dieser Weise seine erste Gemahlin Maria, Karls des Kühnen einzige Tochter. Sie verschied, erst 25 Jahre alt, am 27.März 1482 an den Folgen eines Sturzes vorn Pferde gelegentlich der Reiher- beize. Auch die Gemahlin des Erzherzogs Sigismund von Tirol war „ain gar guet maistrin im Federspil", wie man die Jagd mit dem Falken nannte. Des Kaisers Max große Freude an diesem Vergnügen ist bekannt; er war „bei der Valknerey gar künstlich und hatte sonderliche lieb und lust dazu", hielt 15 Falkenmeister und 60 Falknerknechte und war über kein Ge- schenk so erfreut, als über die ihm von fremden Fürsten gespendeten isländischen oder Gierfalken. Die Stadt Venedig sandte ihm solche aus Cypern, Großfürst Iwan I. weiße Falken aus Moskau; die besten aber lieferte ihm der I-Iochmeister von Rhodus. Schon im frühen Mittelalter wurde dem Falken eine Ausnahmsstellung unter allen Tieren zu teil. Sein helles Auge ist sprich- wörtlich geworden. Die Damen umwanden sein Gefieder mit Goldfäden und führten ihn bei allen Gelegenheiten auf der Hand, beim Spaziergang durch Stadt und Garten, ja selbst beim Kirchengang. Bei den hötischen Belustigungen im Freien durfte der Lieb- lingsfalke, an eine Banklehne oder einen Zaun gefesselt, dem Spiel und Tanz seiner Färensvieß mit beweg- I-Ierrin zusehen und wenn der Bischof oder Prälat das Hochamt zelebrierte, saßen die Edelfalken des französischen Hochadels auf dem Altar. So weit ging die Liebe und Verehrung für diesen Vogel, daß dem Bämnspüß m" im Felde besiegten Ritter neben dem Schwert auch der Falke geätztem Blatt, _ _ _ _ bezeichnet 1573 belassen wurde. Man hegte und pflegte ihn wie ein Kind und