Unternehmens bewogen hätten, so be- stätigt diese Angabe nur den üblichen Gang der Entwicklung. Der Katalog der Schwäbischen Ausstellung zu Augsburg im Jahre 1886 enthält ein Verzeichnis von Künersberger Fay- encen, darunter einen Krug mit einer „Schäferszene" ", zu dem Zais i" be- merkt, daß er sich „über das Hand- werksmäßige und Alltägliche" erhebe. Außer diesem Stück scheint alles nur gute Mittelware zu sein, die an den frühen Hamburger Krug nicht im ent- ferntesten mehr heranreicht. - Aus dem Jahre 1747, in dem Conradi die Leitung aufgibt und Künersberg verläßt, stammt ein ebenfalls im Hamburger Museum befind- licher Krug, der im „Führer" mit folgenden Worten beschrieben wird: „Maßkrug mit dem Wappen des ]ohannes Stoltzenbauer 1747 in Blau und Gelbgrün; an den Seiten chinesische Blumen in Blau, Gelb, Gelb- _ grün und blassem Violett. Bez. Künersberg." ff,'g','fi,fd"ä,ljj,i,',ff,l'jg Bei der Malerei macht sich die damals mit ein" Aufnahme m1 W-Wßimßr Vorliebe gepHegte Hüchtig-deko- i rative Richtung geltend, die im Bezeichnung des Kilnersberger Fayencekrugs von x747 für Marktware besonders em- pfehlenswert sein mußte. Was dieses Fayencestück indessen noch erwähnenswert macht, ist die volle Bezeichnung „Johan Martin Frantz" mit der Wiederholung der Jahreszahl. Dieser Name steht gleichsam als Innenzeichnung und deutet wahrscheinlich auf den Namen des Malers, obzwar er in dem von Zais aufge- stellten Verzeichnis nicht vorkommt. Noch eine zweite Bezeichnung auf der Unterseite des Kruges scheint die Buchstaben eines ganzen Namens zu enthal- ten; ihr Hüchtiger Zug verbietet aber mehr als bloße Vermutungen zu hegen. Die Künersberger Fayencen gelten als selten. Wenn wir indessen den geringen Umfang der Fabrik und die kurze Zeit des Betriebs in Betracht ziehen, bleibt diese Meinung unhaltbar. Zahlreich sind die Künersberg zu- geschriebenen Fayencen mit Blaurnalerei, die im wesentlichen eine Nach- ahmung der Rouen-Muster bezweckt. Diese Gruppe erfordert eine eingehen- dere Untersuchung und wird später im Zusammenhang besprochen werden. ' Abteilung „Kunsthisturische Ausstellung" Nr. 608. w" A. a. 0., Seite 53. ä Gegensatz zum Krug von 1745 i. 22'