Art Volksmärchenstimmung aus fernen Landen, wo es noch ein bißchen unartig zugeht. Dabei ist die Malerei modern, die Farbe hat ihre Pointe, der Schick seine Eigenheit, das bißchen Fleisch sogar seine Delikatesse. Unter den Porträten finden sich ein paar gute. Von Ludwig Wieden, der sich bei Herterich verloren hatte und sich jetzt wieder-findet. Von Otto Friedrich, der freilich mit seinen drei japanerhatt putzigen Bildchen: Ruth St. Denis, Maud Allan und Mata Hari (modernste Terpsichore) besonderen Beifall findet. Tichys großes Gemälde „Am Brunnen der Liebe" lehnt mit dem Titel an Segantini, mit der Szene an Leo Putz. Ein von Natur sprödes Talent, das doch sichtlich auf dem Wege zum Erfolg ist. Stöhr hat ein sehr Limhm, Posch, Medium, mofmuuum mwim) hübsches biedermeierisches Interieur, in dem eine Baßgeige den Ton angibt, Kruis einige schwer angefaßte Bilder, die doch nicht ohne Verdienst sind. Auch die Bäuerin in Schwarz vom jungen Zerlacher sei nicht übersehen. Schließlich stellt Engel- hart seine große Simmeringer Volkssängerszene aus, die er vor zwei Jahren im Auftrag der Stadt Wien für die Londoner Ausstellung gemalt hat. Ich habe sie damals in meiner Engelhart-Biographie („Kunst und Kunsthandwerk", x9o6, Heft 5) eingehend besprochen. AGENBUND. Eine feierliche Kaiserhuldi- gung bedeutet auch die Früh- jahrsausstellung des Hagen- bundes. So aus dem Stegreif ist sie ihm trefflich gelungen und bietet einen eigenartigen Anblick. Josef Urban hat eine „hypäthra1e" Mittelhalle ge- schaffen; man wird an helle- nische Tempelräume erinnert - die Formen aber sind mo- dern. Der Abschluß ist eine Apsis, ganz in goldtlimmernder Glasmosaik, mit zwei Glas- bildem von Graf als Einlagen. Zwei große Sandsteinreliefs mit girlandenspannenden Athleten von Sternolak stehen seitwärts. Und in der Mitte der Stufen- estrade erhebt sich, von Bar- wig in Holz geschnitzt und ganz vergoldet, die Stele mit der Kaiserbüste, zwischen zweiLö- Wen, die ein festliches Gewinde Edmund Hellmer, Medaille (Hofmuseum in Wien)