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KUNST
KUNSTHANDVE
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MODATSSCHRIFT-DES-KKOSTE
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HERAUSGEGEBED-ZIRD-REDIGIRT-V
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VERLAG VON AITTARIA Co. IIT VIER. XI. JAHRG. 1908. HEFT 5.
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KUNST UND KUNSTHANDWERK
JÄHRLICH 12 HEFTE um
PREIS 24 KRONEN OHNE POSTVERSENDUNG
Abonnements werden in allen Buch- und Kunsthandlungen,
im k. k. Osterreichischen Museum, sowie von der Verlags-
handlung Artaria Co., I., Kohlmarkt Nr. übernommen
Inhalt
Seixe
Die Gartenkunst von
Hartwig Fischel 245
Wiener Porzellan von
Adolf Brüning 280
Aus demWiener Kunst-
leben von Ludwig
Hevesi 286
Kleine Nachrichten 28g
Mitteilungen aus dem
k. k. Österreichischen
Museum .291
Literatur des Kunst-
gewerbes 294
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DIE GARTENKUNST HP VON HARTWIG
FISCHEL-WIEN S0-
ßä gibt wohl keinen Zweig der künstlerischen Be-
fyiil-IÖÄW tätigung, der so innig mit unserer Liebe zu der
uns umgebenden Natur verwachsen ist, wie die
Gartenkunst. Nur wer die Lebensbedingungen der
Pflanzen kennt, die Einflüsse des Klimas, der
Bodengestaltung verfolgt und die unendlich
mannigfaltige Farben- und Formenwelt der Flora
seines Landes gut studiert hat, wird eine Garten-
schöpfung von dauerndem Wert hervorbringen
können. Und doch ist es dazu bei weitem nicht ge-
nügend, wenn diese Kenntnisse allein vorhanden sind. Erst wenn das künst-
lerische Empfinden, die Gestaltungskraft eines geschmackvollen Geistes alle
leitenden Grundsätze diktiert, wird unsere Liebe zur Natur und die Kenntnis
ihrer Gesetze auf einem Fleck Erde jene kleine Zauberwelt erstehen lassen
können, die ein gut gebildeter Garten stets bilden soll.
Der künstlerisch begabte Gärtner und der gärtnerisch geschulte Künstler
bewegen sich im Streben nach einem einzigen Ziel auf getrennten Wegen,
und je nachdem der eine oder der andere den Vorrang gewinnt, wird das
entstehende Werk in eine besondere Richtung gedrängt. Tatsächlich bedeuten
die beiden großen Gegensätze des landschaftlich und des geometrischgeplanten
Gartens nur Endpunkte zweier Entwicklungsreihen, die auf grundsätzlich
verschiedenen Anschauungen aufgebaut sind. Ihre Verteidiger bekämpfen
sich, wo sie zusammentreffen. Und wenn in jüngster Zeit die alte Gegner-
schaft zu neuen Fehden führt, so dürfen wir darüber nicht erstaunt sein.
Eine Wandlung in der Gartengestaltung muß immer wieder eintreten,
wenn eine starke künstlerische Betätigung ihre Arbeitsfelder gründlich be-
baut. je größer das Interesse an den Werken der Baukunst wird, je inten-
siver der Architekt sich in das Wesen seiner Aufgaben versenkt, desto größer
wird auch die Sphäre seiner Einflußnahme werden. Es kann ihm nicht ge-
nügen, ein Bauwerk vom Papier in die Wirklichkeit zu übertragen ohne sich
weiter darum zu kümmern, wie dessen Umgebung gestaltet ist. Innerhalb
der Städte wird er allerdings selten in die Lage kommen, die weitere Umge-
bung seiner Schöpfungen umbilden zu dürfen. Im günstigsten Fall wird er
auf Platzbildungen, Terrassierungen und Niveaufragen Einfluß nehmen
können. Nur wenn öffentliche Parkanlagen als geschlossene Bildungen ge-
schaffen werden sollen, wird er die Grundlagen der Gesamtdisposition fest-
zustellen haben, insbesondere dort, wo Bauwerke stehen.
Der für ihn weitaus günstigere Fall ist das Wohnhaus am Lande, das
Schloß im Park, wo das Bauwerk, losgelöst von den Fesseln städtischer
Bedingungen, in die freie Natur zu stellen ist. Da wird der Architekt natur-
gemäß den Platz, auf den er sein Haus stellt, die Umgebung, welche zu diesem
au
246
führt, von diesem beherrscht wird, mit dem Bauwerk gleichzeitig gestalten
wollen.
Auch in den Urzeiten der Kultur wurde ein planmäßig errichtetes Bau-
werk nicht unmittelbar in die Wildnis gestellt. Von dem architektonischen
Gefüge, das ein ordnender Geist geschaffen, strahlt das Bedürfnis nach
Ordnung und planmäßigem Gestalten auch in die Umgebung aus. Diese hat
vorzubereiten und fortzusetzen; die horizontale Fläche und die vertikale
Umschließung, welche im Hause herrschen, bestimmen auch Form und
Garrenprospekt nach Vredemann de Vries XVI. jahrhunden
Gestalt seiner Umgebung, leiten in diese über. So sehen wir bei den ältesten
Kulturvölkern mit einer Entwicklung der Baukunst auch gleichzeitig eine
strenge Gartenkunst entstehen, die förmlich in den Wirkungsapparat des Bau-
meisters einbezogen wird.
Eine ungebändigte Natur birgt mehr Gefahren und Schrecken als An-
ziehungskräfte für den Menschen. Die Wüsten Ägyptens und Mesopotamiens,
der Urwald Indiens sind in ihrer Größe und Furchtbarkeit zugleich auch die
großen Lehrmeister der Menschheit geworden. Im Kampf mit ihnen ent-
standen die ältesten Werke monumentaler Baukunst, die zu den großartigsten
aller Zeiten gehören, und zweifellos sind auch die Gartenschöpfungen jener
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Park der Villa Pamphili in Rom nach G. B. Falda
ersten großen Baumeister zu den bedeutendsten Leistungen ihrer Art zu
rechnen, wenn wir auch weniger von ihnen wissen als von den Bauwerken.
Garlenprospekt nach Vredemann de Vries XVI. jahrhunden
23'
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DieTempelhaine Ägyptens mit den ummauertenTeichen und geradlinigen
Baumpflanzungen, den Sphinxalleen und Obelisken haben einfache große
Grundmotive für immer festgelegt. Im Tiefland des Euphrat entstanden
wieder an Terrassenbauten hängende Gärten" von märchenhaftern Reiz.
Im Waldgebiet des Ganges zeugen uralte Gr0tten- und Felsentempel
von phantasievoller Anpassung an wilde Naturschönheiten und bedeutende,
an die Meeresküste gerückte Tempelbauten weisen die kühnste Beherrschung
landschaftlich großartiger Naturausschnitte auf. Nirgends hat sich der
Architekt begnügt, das Bauwerk als Einzelschöpfung aufzufassen. Immer ist
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Heidelberger Schloßpark nach M. Merian
es ein großes Stück Natur, das von seinem formenden Geist dem Baugedanken
dienstbar gemacht wird.
Durch Umschließungen und Torbauten werden im flachen Wüstenland
Höfe an Höfe gereiht, die in gesteigerter Pracht und mit allen gärtnerischen
Hilfsmitteln gefördert, den Eindruck des Weihevollen und Erhabenen hervor-
rufen. Zu den Grabdenkmälem der Pharaonen führen vorbereitende Anlagen,
die meilenweit die Bedeutung der Denkmäler vorausahnen lassen.
In den Terrassenbauten Asiens, welche große Stadtanlagen als zu-
sammenhängendes Ganzes gliedern und den königlichen Palast an der
höchsten und bedeutendsten Stelle mit größtem Glanz umgeben, hat die
Kunst des Gärtners Gelegenheit zu besonderer Entwicklung gefunden.
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Park der Villa d'Este in Tivoli nach A. Hogenberg 1655
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Übzrsicht des Parkzs in Hellbrunn nach F. A. Danreiter
250
Im östlichen Asien sind noch heute Anlagen erhalten, die solches
Können vorführen. Die Paläste und Tempelanlagen Chinas und besonders
jene Japans sind oft mit vollendetem Geschmack in eine landschaftlich groß-
artige Natur gestellt. In trefflicher Beherrschung aller natürlichen Hilfsmittel
werden durch Straßen und Brückenbauten, Alleen und Treppenanlagen die
vorbereitenden Elemente weit ins Land hinaus geschoben und innerhalb von
Umschließungen vereinen sich die strenge Gartenkunst und monumentale
Baukunst zu einem künstlerischen Ganzen von hoher Vollendung. Mannig-
faltige Blumenfeste kennzeichnen heute noch in Japan die hohe symbolische
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Der Kielmännische" Garten bei Wien nach Hogenberg
Bedeutung, welche einst große Naturliebe den Pflanzen geben konnte und
welche im heidnischen Kultus so oft eine bedeutende Rolle spielte.
Die Gartenkunst der östlichen Völker des hohen Altertums hat ihren
Weg über Griechenland nach Rom gefunden. Mit der geistigen Kultur der
klassischen Zeit war auch die Gartenliebe verbunden.
In den hofartigen Bildungen des griechischen und römischen Wohn-
hauses fand sie sogar eine intime Pflege, die einen steigenden Wert erhielt,
je mehr der Lebensluxus an Raffinement gewann.
Schließlich hat die römische Kaiserzeit gewisse Ausschweifungen auch
in der Gartenkunst gezeitigt und wenn uns wohl darüber keine Denkmäler
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Grundriß des Nymphenburger Parkes nach M. Diesel
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Prospekt aus dem Nymphenburger Park nach M. Diese!
252
mehr erhalten sein können, so weisen doch Beschreibungen, wie jene des
jüngeren Plinius auf ihre charakteristischen Züge hin.
In den Villenbauten und Landsitzen der Römer linden wir alle Elemente
gärtnerischer Kunst, welche bis in unsere Zeiten den Apparat des geometrisch
geplanten Gartens bilden. Denn alle diese Gartenanlagen sind im Zusammen-
hang mit der Baukunst entstanden, sind aus ihr hervorgewachsen. Hier
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Grundriß vom Park in Hellhrunn nach M. Diesel
konnte von einem ganz selbständigen Wirkungskreis des Gärtners keine Rede
sein, er ist ein Mitglied des Chors der Künstler und Werkmeister, deren
Führer der Architekt ist.
Von den strengen und großartigen Motiven der hieratischen Kunst
bleiben jene zurück, welche dem bescheideneren Zweck und der lieblicheren
Natur entsprechen. Laubengang und Pergola, Terrasse und Treppe, Blumen-
beet und Rasenüäche, Hecke und Buxeinfassung. Wir erfahren zu unserer
Überraschung, daß der römische Gärtner auch schon die spielerischen Über-
treibungen kannte, welche gewisse geometrische Gärten später oft in Verruf
gebracht haben, die aus der Buxhecke ausgeschnittenen Tiere und Grotes-
ken, die gekünstelten Formen, welche manchen holländischen und englischen
Garten der Spätzeit entstellten.
Wenn wir danach fragen, welche Rolle der Baum in diesen alten Gärten
gespielt hat, so geben uns einerseits alte Abbildungen darüber Aufschluß,
andrerseits gibt die Pflanzenwelt der südlichen Länder, welche die Wiege der
Gartenkunst wie aller Kunst waren, von selbst wesentliche Anhaltspunkte.
Nicht nur der Tempelhain und die Burgterrasse bedingen die regelmäßig
gepllanzte Baumreihe, die Allee, das Rondell, auch der Privatgarten kennt von
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Park beim Schlosse Mirabell nach M. Diese!
Anfang an nur das Ebenmaß und die geometrische Linie in der Verteilung
der hochstrebenden Gewächse.
Im Papyrus IV der Sammlung zu Bulak wird ein vomehmer Privatgarten
folgendermaßen erwähnt Du hast Dir ein bewässertes Landstück angelegt,
Du hast Dein Gartenland mit Hecken umgeben, Sykomoren hast Du in
Rondellen gepflanzt, wohl sie ordnend auf dem ganzen Gebiete bei Deinem
Hause." An die geradlinigen Kanäle reihten sich rechteckige Grundstücke
mit rechtwinklig sich kreuzenden Wegen; diesen Grundlinien folgten die
Baumpilanzungen und Hecken der Ägypter.
Dieselben Grundsätze haben wir im griechischen und römischen Garten
zu suchen. Auch der Villengarten der Spätzeit mit seinen dem Terrain abge-
wonnenen Terrassen und den nach Himmelsrichtung, Niveaus und Ausblicken
situierten vielgestaltigen Bauwerken hat in der Hauptsache kein anderes
Gesetz als das architektonische.
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Aus dem Park von Versailles nach Rigaud
Da kommt nun die südliche Vegetation dem Architekten auch sehr för-
dernd zu Hilfe.
Welch herrliches Gebilde ist die Zypresse, die tiefgrüne Pyramide von
mächtig aufschießendem Wuchs; sie ist der trefflichste Begleiter architek-
tonischer Silhouetten, ein Wegweiser edelster Art. Pinie und edle Kastanie,
Prospekt aus dem Park in Hellbrunn nach F. A. Danreiter
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Aus dem Park von Versailles nach Rigaud
Lorbeer und immergrüne Eiche sind bei den reichsten Kronen von strengem
und edlem Aufbau wohl geeignet zu massigen Gruppen und I-Iainen. Orangen-
und Granatäpfelbäume zeigen in starken Farbenkontrasten so recht die
Leuchtkraft der Töne, mit welcher die südliche Vegetation verschwenderisch
ausgestattet ist. Und die Palme ist der Glanzpunkt monumentaler Pflanzen-
Luststück" Roudell in einem Park nach F. A. Danreiter
256
formen, das Urbild für alles hochstrebende Stützwerk im Bauwesen. Wie
der Bux und die Eibe das beste Material zur strengen Heckenbildung ab-
geben, das auch dem nordischen Gärtner später unentbehrlich geworden, so
bieten der Wein und der Efeu das üppigste Blattwerk und Rankenwerk für
Laubengänge und Laubwände.
Die lebhafte, tief eindringende Sonne bringt überallhin die Wirkung kräf-
tiger Gegensätze, starken strahlenden Lichtes, tiefer durchleuchteter Schatten
und zwingt den Gartenbildner zu großen und einfachen Formen.
Parkanlagen nach Moucheron XVII. Jahrhundert
Und welche Freude am architektonischen Gestalten weiter Räume lebt
in den uns erhaltenen Resten der klassischen Zeit. Der edelste Stein in Hülle
und Fülle, das günstigste Klima ohne Härten und Tücken, die bestimmten
großzügigen Lebensformen, die eine Reihe der größten Aufgaben enthielten,
all diese seltenen glücklichen Vorbedingungen haben dem so begabten gräko-
italischen Volksstamm die Wege geebnet, daß eine Baulust und eine Gestal-
tungskraft erblühen konnte, die jeden Fleck Erde adelte und bedeutend werden
ließ, wo der Einzelne oder ein Gemeinwesen ihre Spuren hinterließen.
So konnte auch der Garten naturgemäß zu einer Vollendung entwickelt
werden, die richtunggebend für spätere Zeiten werden mußte.
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Aus dem Park von Versailles nach Rigaud
In der Periode der Wiedererweckung, des Rinascimento trat der Garten
mehr wie jeder andere Zweig der Kunst das Erbe der Antike an.
Er gewann nur an Mannigfaltigkeit und Vielseitigkeit und erhielt durch
die Funde und Reste aus der klassischen Welt ein Element mehr, das dem
Altertum fehlte einen romantischen Zug. Aus der Liebe für Plastik, welche
im Altertum Plätze und Gebäude wie Gärten und Binnenhöfe bevölkerte,
schöpfte die Renaissance eine Fülle von Hilfsmitteln, um Gärten und Park-
anlagen auszuzeichnen. In der Benützung des Wassers zu schmückenden An-
lagen, zu Brunnen und Teichen, zu Wasserfällen aller Art fand der italienische
Aus dem Park von Versailles nach Rigaud
Garten der Villa Carlona
Gartenarchitekt eine weitere Quelle unzähliger lebendiger Anregungen. Festes-
freude und Lust am Gepränge kennzeichnen das gesellschaftliche und öffent-
liche Leben jener Tage. Da genügt nicht das Haus, da wird jeder Bau zu eng.
Große Höfe und langgestreckte Terrassen, breite Treppenaufgänge und
mächtige Torbauten weisen auf die Bedürfnisse vornehmer Versammlungen,
festlicher Veranstaltungen hin, und ihnen muß auch der Garten als häufig be-
nützter Schauplatz dienen.
Der Liebesgarten" ist ein gern gewähltes Thema jener Maler, die da-
mals schon das Leben ihrer Zeit zu schildern wagten. Und wie in der Spät-
zeit Roms der Garten am üppigsten gedieh, so ist auch die fortschreitende
Entwicklung des lebensfrohen Geistes der Renaissance dem Garten günstiger
gewesen als ihr Beginn.
Er ist der willkommene Schauplatz aller Szenen, für welche der Innen-
raum zu klein wird; Musik und Tanz, das Schauspiel wie andere Lustbarkeiten
flüchten sich ins Freie; da darf auch die Anlage nicht kompliziert sein und
muß ebene Flächen, einfache Umgrenzungen, regelmäßige Gliederung auf-
weisen.
Vom strengen Rechteck ausgehend, das den Grundriß der Villa des
Schlosses beherrscht, von geraden, rechtwinklig sich kreuzenden Wegen
Garten der Villa Medici, Rom
durchschnitten, von Balustraden und Terrassenwänden begrenzt, erscheint
der Garten vorwiegend als ein Werk des Baukünstlers.
Es wachsen auch die Formelemente des Gartens der Renaissance aus
dem architektonischen Empfinden hervor, das diese Zeit vom klassischen
Altertum geerbt hat und das jederzeit wieder auftauchte und auflebte, so bald
sich Lebensfreude in großem Stil zu betätigen wagte.
Die beiden wichtigsten, räumlich einander entgegengesetzten, innerlich
aber verwandten Anlageformen ergeben sich durch das hochgelegene Haus
mit dern weiten Ausblick und dem tiefer liegenden Garten auf abfallendem
Terrain oder auch mit einem künstlich tiefer gelegten Garten in ebenem
Terrain, und durch das tiefer liegende Haus, für das der ansteigende oder
terrassenförmige Garten mit seiner architektonischen Gliederung erst einen
Ausblick schafft. Diesen beiden charakteristischesten Fällen reihen sich natür-
lich zahlreiche Konbinationen an, wenn das Haus in der Mitte eines Gefälles
oder seitlich von der Gartenanlage liegt, ohne daß diese Variationen wesent-
lich neue Bedingungen ergeben könnten.
Der Ausgangspunkt des Gestaltens ist immer das Haus, die Villa, der
Palast. Seinen Bedürfnissen und Formen verdankt der Garten die Richtungs-
linien und Wahl der Motive. Die unmittelbare Umgebung des Bauwerks
wird immer eben gestaltet und frei von hochstrebendem Püanzenwuchs.
Und wenn in dem ersten Fall die Schaffung eines Rahmens, eines Vorder-
grunds die Hauptaufgabe war, in dem die Zielpunkte des Ausblicks glücklich
eingeschlossen, der zu den Linien ferner Konturen glücklich überleiten
konnte, so war im zweiten Fall der Künstler veranlaßt, dem Garten einen
Selbstzweck zu geben.
So entstanden die großartigen Kaskadenanlagen in Frascati mit dem
Zweck, ein Schaubild zu gestalten; so entstanden Lusthäuser lediglich mit der
Amphitheater im Giardino di Bobuli, Florenz
Aufgabe, Zielpunkte für das Auge zu werden. Die führenden Linien sind Wege,
Treppen und Terrassenmauern, Alleen, Laubengänge und grüne Wände
setzen die architektonischen Prinzipien in der lebendigen Natur fort. So
entstand das Bedürfnis, auch den freien Baurnwuchs nach den Bedürfnissen
der Baukunst in strenge Formen zu zwingen, eine grüne Architektur zu
schaffen. Dazu hat allerdings die südliche Vegetation durch den strengeren
Charakter der meisten seiner Vegetationsformen viel Vorbedingungen ge-
geben, die das Eingreifen der Schere, den Zwang des Spaliers weniger
herausforderten. Hingegen war der Norden mit dem weicheren und üppigeren
Laubwerk seiner nicht immergrünen Bäume zu gewaltsameren Mitteln
gezwungen.
Um auf österreichische Beispiele erhaltener Renaissancegärten hinzu-
weisen, sei hier auf einen Teil unserer südlichen Provinzen das Augenmerk
gelenkt, die mit Italien viele Eigenschaften des Klimas, der Bodenbeschaffen-
heit und der Vegetation gemeinsam haben. In Dalmatien ist auch eine inten-
sive Wechselwirkung der Kulturen, der vorbildliche Einfluß des romanischen
Volkstums von der spätrömischen Zeit an durch bauliche Dokumente belegt.
Für die Renaissancezeit ist Ragusa, Venedigs Rivalin, durch künstlerisch
reizvolle Reste bemerkenswert. Insbesondere seien die Villenanlagen vor
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Portal im Giardino di Boboli, Florenz
ihren Toren erwähnt, die wohl zumeist nur als Ruinen, aber als solche noch
deutlich kennbar, den Typus der Terrassengärten aufweisen.
Der harte Kalkstein des Karstbodens gab ein vortreffliches Baumaterial
für Mauerwerk, Balustraden und Treppen. Als Besonderheit für Ragusa
müssen die zierlichen schlanken Pergolastützen aus Stein erwähnt werden,
die in großer Zahl und reicher Durchbildung gefunden wurden. Die einfachen
Grundlinien der Wege und Felderteilungen fanden in den Reihen schlanker
Säulen ihre Begleitung und Betonung und so wurde dort aus der Stützen-
reihe der Pergola ein eigenartiges architektonisches Motiv gebildet. Der
Renaissancegarten des Südens war ia überall durch gutes Steinmaterial
35
ZUZ
Villa Doria Pamphili, Rom
begünstigt und die Vegetation kam jeder Anpassung an architektonische
Bedürfnisse durch reiche Hilfsmittel entgegen.
jenseits der Alpen war die dort kürzere Blütezeit der Renaissancebe-
wegung dem Garten nicht so günstig und die Wirren des von kriegerischem
Lärm erfüllten XVII. Jahrhunderts, die religiösen Kämpfe dieser Zeit ge-
statteten ebensowenig jene Muße, die zu Gartenlust und -freude nötig ist,
wie vorher das ernste Mittelalter mit den beengten Städten und den be-
festigten Burgen auf steilen Felskuppen dazu den Raum zur Verfügung hatte.
Als aber die Gegenreformation an Boden gewann, als die Macht der
weltlichen und geistlichen Herrscher immer mehr Kraft und Ausdehnung
fand, wuchs auch das Interesse am Garten sehr bedeutend. Die Kunst der
Barockzeit hat nördlich der Alpen ausgebaut, was südlich der Alpen die
Renaissancezeit entwickelte.
Jene leitenden Grundgedanken der Gartenkunst, die in den römischen,
florentinischen, genuesischen Anlagen zu herrlicher Kunstblüte führten,
fanden ihren Weg über Frankreich nach Deutschland und auch oft einen
direkteren Pfad nach Österreich.
Man darf wohl der Prunkliebe Ludwig XIV. und der Großzügigkeit
seiner künstlerischen Berater das Verdienst zuschreiben, zuerst in großem
Monte Pincio, Rom
Stil dem kälteren Klima nördlich der Alpen jene Mittel abgewonnen und
einer Vegetation von Laubbäumen die Formen aufgezwungen zu haben,
welche weite Garten- und Parktiächen dem architektonischen Schaffens-
drang dienstbar machen konnten.
Daß das architektonische Prinzip im Garten des Nordens ebenso wie
in jenem des Südens von Alters her vorherrschend war, ist leicht nachzu-
weisen. Schon die Abstammung vom Nutzgarten bedingte strenge Formen
und Grundlinien, aber auch das architektonische Empfinden hat dem Zier-
garten die Regelmäßigkeit stets vorgeschrieben.
Was uns die Miniaturen und Bilderhandschriften von Klostergärten,
Schloßgärten erzählen, was uns die Kupferwerke aus späterer Zeit von
Villen, Lusthäusern und ihren Umgebungen berichten, basiert ja immer auf
der Voraussetzung geometrischer Grundlinien.
Die strenge Grundform des I-Iausbaues und die regelmäßige Form der
Einfriedung waren ja auch in den meisten Fällen Vorbedingungen, von
denen der Verfasser eines Gartenentwurfs auszugehen hatte. Außerdem
35'
204
kannte die frühere Zeit die sentimentalen und romantischen Einflüsse in
diesen Fragen noch nicht.
Der Gärtner war auch noch kein selbständiger Herr mit Unabhängig-
keitsforderungen.
In Wien ist interessantes Aktenmaterial vorhanden, das einen Ein-
blick in das gärtnerische Zunftwesen gewährt. Die Bruderschaft der Lust-
und Ziergärtner" hatte hier durch Abhängigkeit ihrer Mitglieder vom herr-
schaftlichen Besitz anfänglich einen so exklusiven Charakter, daß die
Giardino Giusti, Verona
Erwerbung von bürgerlichem Hausbesitz oder die Aufnahme in eine Bürger-
schaft die Entlassung aus der Jurisdiktion der Zunft zur Folge hatte.
So war die selbständige Ausübung des Berufs von vornherein ver-
hindert. Dieser war aber als eine freie und schöne Kunst" sehr geschätzt.
Der Herrschaftsgarten" war der maßgebende Typus bis zum XVIlI. Jahr-
hundert. Gartenanlagen waren Sache des Luxus und der Mode. Ebenso wie
die Landesfürsten sich außerhalb der Stadtmauern ihre Lustschlösser und
Parkanlagen errichteten, haben Adelige und höhere Staatsbeamte sowie
prunkliebende Kirchenfürsten nicht nur im Lande, um ihre Schlösser und
Wohnsitze herum, sondern auch in der Nähe der Residenz Lustschlösser
und Lustgärten, Gartenhäuser und -Anlagen errichtet. Die Favoriten und
Solituden, die Bellevues und Belvederes blühten. Wenn sie später auch oft
kriegerischen Ereignissen geopfert werden mußten, so sind glücklicherweise
doch viele bis heute erhalten.
Die Schule der Gärtner wurde Frankreich, nachdem Italien immer mehr
zurücktrat. In Österreich blieb der welsche Einfluß länger fühlbar. Daneben
machte sich holländischer EinHuß noch immer geltend, der jedoch auf ein
bestimmtes Gebiet beschränkt blieb. Die Blumenkultur des gartenfreudigen
Landes hat lange Zeit den Weltmarkt beherrscht und bewahrte ihre Be-
deutung in manchen Richtungen bis heute.
Garten auf Lacroma nach J. E. Schindler
Zahlreiche Werke des Pinsels und des Stiftes, Holzschnitte und Kupfer-
stiche erzählen von der Gartenliebe der holländischen Kavaliere und Bürger.
Aber die Großzügigkeit monumentaler Anlagen werden wir vergeblich in
Holland suchen. Ein intimer bürgerlicher Zug tritt hier stärker hervor wie
überall anderwärts.
Der holländische Garten war ein geometrischer, aber kein eigentlich
architektonischer. Sein großer Wert liegt in seiner Farbigkeit. Er liegt in
seiner Anpassungsfähigkeit an bürgerliche Bedürfnisse, an mäßige Raum-
Verhältnisse, in liebevoller Detailpflege. Er ist der freigiebigste, liebenswür-
digste und heiterste Bruder des älteren und nüchternen Gemüsegartens,
dessen Vorbild er folgte.
26b
Die ebene Gestaltung des Landes und die Lage seiner Kulturzentren an
der Meeresküste, der Grundzug des Handels in der Hauptbeschäftigung der
Bevölkerung waren wohl einer Bereicherung der Flora, einer intensiven
Pflege ihrer Spielarten günstig, nicht aber einer großzügigen Disposition ver-
schwenderischer Raumverhältnisse.
Es war für die besondere Entwicklung der Gartenkunst in England von
großer Bedeutung, daß holländische Gartenkünstler im Inselreich Fuß gefaßt
hatten. Es ist für die Pflege des bürgerlichen Gartens in ganz Deutschland
und Österreich von größter Wichtigkeit geblieben, daß sich der Einf-luß des
holländischen Geistes weithin längs aller Handelswege verbreitet hat.
Palmenganen vor dem Kasino in Monte-Carlo
Aber den großzügigen Typus für alle räumlich ausgedehnten Anlagen
hat erst die vom Süden beeinflußte Kunst der Spätrenaissance und Barockzeit
nördlich der Alpen festgelegt. Erst das XVII. und XVIII. Jahrhundert schufen
aus den natürlichen Hilfsmitteln des Terrains, der Vegetation ebensoviele
Ausdrucksmittel für die monumentalen Ambitionen fürstlicher Geschlechter,
für die Herrschgewalt der führenden Gesellschaftsklasse.
Viele Spuren der Tätigkeit dieser Periode sind so tief in die Erde
gegraben, so mächtig in ihrer Ausdehnung und fesselnden Wirkung,
daß selbst die Verständnislosigkeit und gärtnerische Barbarei der so zer-
störungslustigen zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts nicht all ihren Zauber
vernichten konnte. Glücklicherweise sind auch viele Besitzer und Bewohner
der großen Schlösser und Landsitze gartenfreudig und einHußreich genug
i-El."
"in
Fomaine Medicis, Luxernbourg-Paxk, Paris
geblieben, um das Feuer nicht ganz verlöschen zu lassen, das einst ganz
Europa erfüllte.
Viele solcher Anlagen haben großen Ländergebieten, namentlich aber
den Umgebungen von Residenzen einen Stempel aufgedrückt, der heute
noch wirksam ist. Die großen Züge ihrer architektonischen Disposition
Park in Potsdam
Park Sansouci in Potsdam nach Entwürfen Friedrich des Großen
bewahren heute noch manche Großstadt vor dem völligen Untergang in
unkünstlerischer Verbauung.
Ganz besonders ist hierin Österreich vom Schicksal begünstigt worden
und vor allem ist gerade Wien im glücklichen Besitz herrlicher Garten-
Treppenanlage im Park von Schloßhof, Niederii-sterxeich
Schöpfungen der Barockzeit. Und wenn neuerlich für Wien der Ehrentitel
einer Gartenstadt in Anspruch genommen wird, so muß die Berechtigung
hiezu in erster Linie von den erhaltenen Schloßgärten abgeleitet werden.
Für Österreich spielt auch zweifellos der unmittelbare Kontakt mit Italien
eine große Rolle in dieser Angelegenheit. Karl VI. und Prinz Eugen haben
sich viele künstlerische Berater direkt aus Italien geholt, wenn auch mancher
französische Einüuß gleichzeitig wirksam war; und unsere großen Architektur-
Bauemgarten in Weißenkirchen an der Donau nach J. E. Schindler
meister des XVIII. Jahrhunderts, die Fischer von Erlach vor allem, haben
künstlerisch in Italien viel Anregung empfangen.
Nicht allein Versailles, St. Cloud, St. Germain sind die Stützen unserer
barocken Gartenkünstler, sondern nicht minder die Villen und Parkanlagen
um Rom, Florenz, Genua.
Der Garten dehnt sich in der Barockzeit mehr wie je über große Flächen
aus. Weit ins Land hinein wirken die vorbereitenden Einflüsse. Breite Fahr-
straßen, mächtige Alleen, die oft vierzeilig Linden, Platanen, Kastanien an-
einander reihen, bereiten den Reisenden meilenweit auf die Nähe des Herr-
schaftssitzes vor. Und wie einst zur Zeit der Ägypter sind Sphynxe und
35
All!
Obelisken später allerdings nur mehr aus dekorativen Gründen längs der
Brücken und Zufahrtstraßen aufgestellt, um die Bedeutung der Punkte zu
kennzeichnen, die architektonischen Absichten vorzubereiten.
Auf vollkommen unbewaldetem Terrain, in ebenen Feldern und Sand-
wüsten werden große Parkanlagen hervorgezaubert, wie im Reich der
Pharaonen. Und ganz im Sinn der asiatischen Fürsten wird das Schloß, das
Kloster an dominierender Stelle errichtet, ein Wahrzeichen der Selbstherr-
Pfarrhausgarten in Weißenkirchen an der Donau nach j. E. Schindler
lichkeit, und der Park hat die vorbereitende Aufgabe, hat die Bestimmung,
eine abgeschlossene Welt für Lustbarkeit und Lebensfreude zu bilden.
In vierspännigen Karossen muß man die Plätze umfahren, die Parkwege
durchmessen können. So weit das Auge des Schloßherrn reicht, darf es nur
gepflegte und schön geformte Teile des eigenen Besitzes erblicken.
Wasserkünste müssen das Auge erfreuen, den grünen Bestand erhalten
helfen wenn oft auch unerhörte Geldmittel nötig waren, diesen Lebens-
quell zu wecken, diese Augenlust zu nähren.
Orangerien und Treibhäuser übertragen die südliche Vegetation in den
Norden und verhelfen den architektonischen Grundlinien zu einer reicheren
und strengeren Betonung, als es die heimischen Pflanzen gestatten würden.
Villa des Lord Sidmonth in Richmond-Park nach Repton 1816 mit einer Umgebung alten Stils Formaler Garten!
Villa des Lord Sidmomh in Richmond-Park nach Repton X816 mit Landschaftsgartenanlagen umgeben
36'
272
Und auch von jenem Vorrat an Baum- und Strauchgewächsen, der uns heute
als eingeboren erscheint, ist eine große Zahl zu jener Zeit eingeführt worden,
die so reiche Hilfsmittel benötigte.
Verbindungen mit Amerika, zunehmendes Interesse an Forschungsreisen
und gelehrten Expeditionen haben hier vielfach mitgewirkt und eine wertvolle
Rolle gespielt. Der Garten war ein wesentlicher Bestandteil jeder architek-
tonischen Gesamtdisposition und ohne Berücksichtigung seiner Bedeutung
kann ein großes Gebiet barocker Kunstentwicklung gar nicht verstanden
Ein Armenhaus am Lande nach Repton 18x5 mit Ten-assengarten
werden. Seine Rückwirkung auf die Plastik und auf die Grundrißdisposition der
Gebäude, auf Silhouettenbildung und Massenverteilung ist ungemein wichtig.
Jener alten autokratischen Herrlichkeit hat das Eindringen des modernen
demokratischen Geistes auch im Gartenbau die größten Gegensätze ent-
gegengestellt. Man kann vielleicht auf keinem Gebiet der Kunst so deutlich den
grundlegenden Urnwandlungsprozeß verfolgen, der das Geschmacksleben
und die Anschauungen Europas zu Ende des XVIIIJahrhunderts kennzeich-
net, wie in der Gartengestaltung.
Manche Parkanlage, am deutlichsten vielleicht Versailles, beherbergt in
friedlicher Nachbarschaft den strengen architektonischen Garten vorn Ende
des XVII. und den sentimentalen Landschaftsgarten vom Ende des XVIILJahr-
Vorgarten der Villa Reptons aus Fragments an the theory and Practice of Landscape Gardening i8x6
hunderts. Dieser Fall ist auch dadurch sehr charakteristisch, daß er deutlich
zeigt, wie lange vor der französischen Revolution im Geschmack der aristo-
kratischen und
höi-ischen Welt
der Naturalis-
mus begann;
wie das Zurück-
ziehen in eine in-
timere ländliche
Abgeschlossen-
heit,wie die Sym-
pathie für das
malerische Ele-
ment der natür-
lichen Wachs-
tumsformen, der
Bauernhäuser
schon durch die
Königin Marie
Antoinette be-
günstigt wurde. Rendez-vous im fürstlich Liechtensxeinschen Park zu Feldsberg, Niederösterreich
274
Jene Ecke des grandiosen Parks von Versailles, welche die geschlän-
gelten Wege und unregelmäßigen Wasserläufe, die Hütten und Felsgruppen,
die Trauerweiden und Birken des kleinen Trianon enthält, ist auch für die
Wandlung in der Naturanschauung eine historische Ecke geworden.
Diese große Umwälzung hat wohl England am stärksten gefördert durch
sein systematisches Ausbauen des malerischen Grundgedankens im Park.
Deutschland hat den Umschwung am lebhaftesten aufgegriffen und am läng-
sten an seinen Folgen gelitten. Es ist für die Sache charakteristisch, daß
Schloß Lenpoldskron bei Salzburg
literarische Propaganda, wissenschaftliche Begründung um so reichlicher
auftraten, je mehr der architektonische Geist sich vom Garten zurückzog.
Der königlich dänische wirkliche justizrat und Professor der Philosophie
und schönen Wissenschaften in Kiel C. C. L. Hirschfeld gab schon 177g seine
vielbändige Theorie der Gartenkunst heraus, in der er die neue Garten-
behandlung theoretisch begründet und erörtert. Er spricht dort sehr gründ-
lieh von den Gegenständen der schönen ländlichen Natur"; von der Größe,
Mannigfaltigkeit landschaftlicher Schönheit, insofern sie in Farbe und Be-
wegung liegt, in Anmutigkeit, Neuheit, in dem Unerwarteten und Kontrast".
Er unterscheidet bei den Gegenden angenehme, muntere, heitere, melan-
cholische, romantische und feierliche und gibt Vorschriften für die Anordnung
des Baumwerks, besonders in Ansehung ihrer Verbindung als Gruppe, Hain,
Wald. Er spricht von
Malerei des Laubwerks,
von Waldszenen.
Nebenbei aber wird
der Architektur noch im-
mer eine bescheidene
Rolle zugewiesen. Er hat
seinen eigenen Architekten
für die Erfindungen heran-
gezogen, die er benötigt
bei Lustschlössem, Land-
häusern, Lustkabinetten,
Lauben, Trauergebäuden,
Tempeln, Grotten, Ein-
siedeleien, Ruhebänken,
Portalen, Trauerdenkmä-
lern und anderen Monu-
menten des Verdienstes",
die im Garten ihren Platz
finden sollen. In den Bau-
werken herrschen noch
strengere antikisierende Formen. Dann kamen die Nachahmungen des alt-
gotischen Stils" an die Reihe und manchmal auch Chinoiserien, die um so
naheliegender waren, als der Geist, in dem der chinesische Privatgarten
angelegt ist, den Absichten jener Zeit entgegenkam. Wo große Parkflächen
zur Verfügung standen und die Hilfsmittel nicht gar zu bescheiden waren,
konnten Wirkungen von Reiz
erzielt werden.
Während man früher den
waldigen Gegenden auswich und
freie Grundflächen vorzog, die
eine vollständige Neuschaffung
ermöglichten, weite Fernblicke
eröffneten, so suchte man jetzt
gerade die Waldnähe und bevor-
zugte geschlossene Landschafts-
bilder, suchte Übergänge in die
vorhandene Natur zu schaffen,
nicht Gegensätze zu ihr.
So lange das architektonische
Empfinden nicht ganz verloren
gegangen war, riß der Kontakt mit
der Gartenkunst auch nicht ganz
Tintenzeug mit Laub- u. Bandelwerk Aus d. Wiener Porzellanwerk"
Fiinffzngervase, mit Malerei in Umerglasurblau und Braun,
datiert x725 Aus dem Wiener Porzellauwerk" ab- Insbesondere hat der Haus"
nlv
garten des Bürgers die einfachen Grundzüge des
geometrischen Gartens noch in einer Zeit bewahrt,
wo der Park schon lange dem Landschaftsgärtner
ausgeliefert war. Der intime Reiz der Bieder-
meier-Gärten mit den geraden Wegen, den Lust-
häuschen als Points de vue, den Laubengängen
und Fliederhecken, den mit Bux eingefaßten
Rasenflächen und den regelmäßig verteilten Bü-
schen, blieb bis in die Mitte des XIX. Jahrhunderts
unberührt.
Ja, es gibt heute noch in kleinen Städtchen,
in Vororten von großen Städten bürgerliche
Gärten, die im Sinne jener älteren Zeit weiter
gepflegt werden. Dagegen hat das fälschlich so
genannte englische" Prinzip des Landschafts-
gartens in allen städtischen Anlagen des XIX. Jahr-
hunderts, in den sogenannten Cottagegärten bei
den städtischen Familienhäusern und in ländlichen
Bezirken ganz schreckliche Folgen gezeitigt.
Leider hat die
Gartenliteratur
aus dem Be-
Deckelvase mitdurchbrochenenGit- ginn des
'"M,;;.;r.,r.,2 Jan-hundert-
Rezepte gege-
ben und Formeln aufgestellt, die ge-
dankenlos weiterhin angewendet wurden.
Der Architekt hat sich gänzlich zurückge-
zogen und hat den Garten dem künst-
lerisch vollständig unvorbereiteten Gärt-
ner überlassen.
Seine Schlangenlinien in den Wegen
und Beeten, seine willkürlichen Boden-
bewegungen und Imitiationen großer na-
türlicher Vorgänge im kleinsten Format
haben nicht nur jedes Verständnis für
einen Zusammenhang zwischen Haus und
Garten vernichtet, sie haben auch das
Gefühl für die Schönheit einfacher und
sachlich wie künstlerisch richtiger Gar-
tenbildung zerstört.
Wie tief gesunken die gärtnerische
Gestaltungsfähigkeit ist, lehrt ein Spazier-
Buntbernalze durchbrochen Laterne Aus dem
gang durch offentliche Stadtgarten, die "wmm Pmmanwmv.
nicht auf einem alten Bestand
aufgebaut sind, lehrt der Be-
such der ländlichen Wohn-
hausanlagen aus der zweiten
Hälfte des XIX. Jahrhunderts.
Gegen die Barbarei die-
ser Anlagen haben Künstler
und Kunstfreunde auch in
Österreich schon oft ihre
Stimme erhoben. .von Falke
hat in seinem liebenswürdigen
Buch über den Garten" nach
sehr ausführlichen histori-
schen Betrachtungen die Cha-
rakterlosigkeit der Gartenan-
lagen seiner Zeit aufgezeigt.
Der Landschaftsmaler-
J. E. Schindler hat einen Teil
seines künstlerischen Werks
dem formalen Garten ge-
widmet und mit Feder und
Pinsel seine Anschauungen
verteidigt.
Er hatte als Maler die
feinste Empfindung für die
Bedeutung des Menschen-
werks in der Natur und Vase mit Drachenköpfen am Halsansazz, bunt bemalt Aus dem
Wiener Porzellanwerk"
suchte es auf, wo es am reiz-
vollsten war, im Garten. Er drückte wiederholt die Überzeugung aus, obwohl
er einer naturalistischen Periode ange-
hörte, daß reine Naturnachahmung
überall und immer unkünstlerisch wirkt
und keine Kunstwerte schaffen kann,
also auch nicht im Garten. Der gerade
Weg als führende Linie, die streng
geformte ebene Fläche als Ruhepunkt
für das Auge, die bestimmten Linien von
Treppen, Terrassenmauern, Lauben-
gängen und Gartenhäusern waren ihm
die wertvollsten Elemente der Teilung
und Formgebung, darum auch der archi-
Schokolade-Obenasse, vorne in Graumalerei das tektonisch gegliederte Garten die reifste
Porträt Kaiser Franz 1., rückwärts das Mono- Leistung des Gartenbaues In vielen
"gramm F. P. aus Rosengirlanden Aus dem
we,Poen,wk.- Bildern aus dem Suden, insbesondere
an
solchen aus Dalmatien, rekonstruierte
er aus vorhandenen Resten der bau-
lichen Gestaltung ungemein reizvolle
Anlagen. Aber auch in unserer Natur
fand er die gute Tradition im Bauern-
garten der Wachau erhalten oder er
schuf sich selbst in Gärten, die er be-
nutzen konnte, regelmäßige Anlagen
und wurde durch sie zu Bildern geführt.
In jüngster Zeit mehren sich über-
all die Anzeichen dafür, daß nun der
Architekt den Weg zum Garten wieder
findet! Muthesius hat eindringlich und
wiederholt den Irrtum bekämpft, der
darin liegt, daß jetzt noch in England
der Landschaftsgarten maßgebend und
Blumentopf mit in Purpur gelaöhten Rocaille- vorherrschend Sei-
omamenten in Relief und bunten Streublumen Seit mehreren Jahrzehnten hat
Aus dem "WM" Pomumweml in England der Architekt von der Um-
gebung des Hauses wieder Besitz ergriffen und es wurde in diesen Blättern
schon früher gezeigt, wie weit dort sogar eine verständnisvolle, künstlerisch
beratene Industrie den architektonischen Bedürfnissen mit Hilfsmitteln ent-
gegenkommt. Denn von der Wiederbelebung der künstlerischen Wohnhaus-
form, die in dem Morris-Hause einen Markstein besitzt,
war auch die formale Gestaltung des regelmäßigen
Gartens unzertrennlich geblieben. Anders bei uns
in Österreich, wo noch der Gärt-
ner ohne künstlerische Begabung
und Bildung allmächtig ist, wo
noch der Glaube herrscht, daß
man malerische Wirkungen"
durch Imitation von Zufälligkeiten
der Natur herbeiführen könnte,
wo niemand daran denkt, den Ar-
chitekten zu Rate zu ziehen, wenn
auf öffentlichen Plätzen oder zwi-
schen Bauwerken öffentliche Gar-
tenanlagen zu schaffen oder be-
reits vorhandene Gärten umzu-
bilden sind.
Die Gartenausstellungen der
letzten Jahre, die im Deutschen Tischglocke in Form einer
Weihbmnnkesseloäus dem Reich den Wandel zum Besseren b""'b""a1"" Dm"
der ital. Komödie Aus dem
Wiener Porzellanwerk" VOTIUhItCD, zeigten, W18 das glltß Wiener Porzellanwerk"
Deckelterrine mit plastischen Gernüsexnotiven auf den goldgehöhten Rocaillehenkeln und bunten Streublumen
Aus dem "Wiener Porzellanwerk"
man nun auch in Österreich energische Versuche zu Neuschaffungen
und manchmal sieht man auch, wie Aufklärungen in der Gartenfrage den
weiteren Kreisen zugeführt werden. Doch all das sind noch spärliche An-
fänge. Und gerade in Österreich, wo so treffliche alte Anregungen aus
KatTeezasse mit Unterschale, auf orangegelbem Grund Bacchanalien in Grau, gemalt vonjohann Herr Aus dem
Wiener Porzellanwerk"
verflossenen Jahrhunderten vorliegen, bedarf es doch nur offener Augen
und natürlicher Empfindung, damit der Weg zum Rechten gefunden werde.
37'
NVERGESZLICH für jeden Kunstfreund ist die
Ausstellung von Altwiener Porzellan", die das
k. k. Österreichische Museum für Kunst und Indu-
strie im Frühjahr 1904 veranstaltet hatte. Mit dem
Geschmack, der Stätten alter reicher Kultur eigen
zu sein pflegt, waren in vornehm ausgestatteten
Räumen die köstlichen Erzeugnisse einer Manu-
faktur ausgestellt, von der man bis dahin im
allgemeinen nur wenig kannte und von deren
Arbeitsgebiet und Leistungsfähigkeit nur der etwas
ahnen konnte, der dem würdigen Vorspiel in Troppau beigewohnt hatte.
Diese glanzvolle Ausstellung mit all dem Zauber, den diese zierlichen
Produkte einer so graziösen Kunst ausströmen, steigt wieder vor uns auf,
wenn wir das stattliche Werk durchblättern, das nach Inhalt und Ausstattung
sich jenem Un-
ternehmen wür-
dig an die Seite
stellt Die ver-
dienstvollen Lei-
ter der beiden er-
wähntenAusstel-
lungen, Joseph
Folnesics und
E. W. Braun,
haben auch die
Bearbeitung des
Porzellanwerks
übernommen.
Mit der analy-
sierenden und
Geschichte der
k. k.Wiener Porzellan-
rnanuiaktunHerausge-
geben vom k. k. Öster-
reichischen Museum
Kunst und Indu-
strie. Text von j. Fol-
nesics und Dr. E. W.
Braun. Mit 42 Tafeln,
darunter farbigen,
Markentafel und 147
Illustrationen im Text.
Wien 1907. Druck und
Verlag der k. k. Hof- Teller mit grünen Palmenzweigen auf vergoldetem Rand, im Fond
und Staatsdruckerei. ,.Le racornmodemenx", Buntmalerei v. A. Schiller Aus dem .,Wiener Porzellanwerk"
Kaffeetasse mit Gclddekor und Weinlaub auf sxrohgelbem
Grund, vorne Die Fruchtbarkeit" nach Bartolozzi, signiert
PergeW Aus dem Wiener Porzellanwerk"
Kaffeetasse mit Reliefgolddekor, durchzogen von grünen Blätter-
ranken und rotbraunen Sxemmednillons, Dessinmaler Limmer
Aus dem "Wiener Pnrzellanwerk"
Solitär, Kupferlüstergrund mit Reliefdekor, auf der Anbietplane in Graumalerei Achill und Chiron Aus dem Wiener Porzellanwerk"
Kaffeetasse mit Reliefgoldomamemen auf rotbraunen Lilstergrund und spielenden Kin-
dern in Graurnalerei Aus dem Wiener Porzellanwerk"
registrierenden Darstellung Brauns
verbindet sich die lebendige, fein-
sinnige Schilderung Folnesics', der
auch den Zusammenhängen des
Porzellans mit dem übrigen künst-
lerischen, li-
terarischen
und gesell-
schaftlichen
Leben der
Reichshaupt-
stadt nach-
geht, zu
glücklichem
Verein.lnder
äußeren Aus-
stattung des
Werks hat
die k. k. Hof-
und Staatsdruckerei ihre bewährte Kunst aufs neue gezeigt. Die Farbtafeln
sind mit Ausnahme weniger Tafeln, auf denen sich das Rot unangenehm
vordrängt, vortrefflich gelungen. Die schwarzen Tafeln stehen vielfach den
vorzüglichen Autotypien im Text nach, infolge der mangelnden Fähigkeit
des Lichtdrucks, die plastische Erscheinung
der Dinge voll wiederzugeben.
Die Periode Du Paquiers, als Wien noch
die einzige Nebenbuhlerin Meißens war, liegt
nunmehr in der Arbeit Brauns klar vor uns.
Es ist merkwürdig, wie bei noch so mannig-
facher Anlehnung an fremde Vorbilder, doch
die gesamte Produktion, in der sich Meiß-
nerisches, Ostasiatisches, Holländisches mit
dem damals herrschenden Wiener Barock
zu oft phantastischer Gestaltung mischt, ihren
eigenen stark ausgeprägten Charakter hat.
Führende Künstler, wie sie Meißen in
dieser Zeit an Herold und Kändler besaß,
lassen sich nicht nachweisen. Die von Braun
konstatierten Maler Karl Wendelin Anreiter,
Philipp Danhofer, der auch Bayreuther-
Fayencen bemalte, und der Schwarzlotmaler
Jakobus Helchis scheinen eine ausschlag-
gebende Rolle nicht gespielt zu haben. Auf
dem Gebiet der figürlichen Plastik sind die
Unbernalte Gruppe, Herkules und
Antäus Aus dem Wiener Porzellanwerk"
Erfolge gering, Geschirre und- Geräte von mannigfaltigen
Formen sind der Hauptbestand der Produktion. Eigenartig
ist hierbei die reichliche Verwendung von plastischem figür-
lichen Schmuck, oft in mehr amüsant bizarrer als tektonisch
befriedigender Lösung. Die Leis-
tungsfähigkeit der Fabrik in dieser
Zeit veranschaulicht am besten das
1730 bis 1740 geschaffene Porzellan-
zimmer des Grafen Dubsky in Brünn,
dessen Wiener Ursprung Braun end-
gültig nachweist.
Im übrigen sind die Formen
gegenüber dem Meißner und ost-
asiatischen Porzellan weichlicher! Unbemalte Figur eines Piqueurs mit angekoppelrer
breiter, Weniger exakt geometrisch Meute, aus einem jagdaufsatz Aus dem Wiener Por-
ausgeführt, auch die Modellierung unmmrk"
der Henkel, Füße, Ausgüsse und anderes ist nicht so fein; vielfach möchte
man glauben, Fayence vor sich zu haben, bei der die Glasur behäbigere
Formen hervorruft. Bei sonst gleichen Modellen läßt sich das Wiener von
dem Meißner Stück allein schon durch die weniger sorgfältige Modellierung
unterscheiden. Wie weit diese fayencegemäße derbere Bildung auf technische
Besonderheiten der Masse oder Glasur zurückzuführen ist, bedarf noch
der näheren Untersuchung, vielleicht ist auch manches dem mangelhaften
Können der Bossierer zuzuschreiben. Charakteristisch ist auch der Zu-
sammenklang der Farben, es sind weiche Mollakkorde gegenüber dem hellen
Dur der Meißner Malereien jener Zeit. Und so ist vieles
gegenüber dem Scharfen, Knappen, Exakten, Leuch-
tenden des Meißner Porzellans auf das Stumpfe, Breite,
Weiche abgeschwächt, andrerseits ist aber auch nicht
selten das Kleinliche durch das Großzügige ersetzt.
Bald nach der Übernahme der Manufaktur durch
das Ärar bekommen ihre Produkte einen völlig porzellan-
mäßigen Charakter, was offenbar mit der X749 einge-
führten neuen Masse zusammenhängt. Aber mit der
verbesserten Technik hält die künstlerische Qualität
nicht gleichen Schritt, nicht in dem Sinn, daß nicht auch
jetzt zahlreiche ausgezeichnete Porzellane geschaffen
worden wären, aber ihre Selbständigkeit gegenüber den
Vorbildern, sei es der Meißner Fabrik oder der Manu-
faktur von Sevres, ist so wenig groß, daß sie das
Interesse verlieren, das der pikante Reiz der originellen
Produkte der Periode Du Paquiers weckt. Am eigen-
artigsten sind noch die Geräte und Geschirre in plastischen
Be lt Figur Aus dem
VGxxneerPorzellanwerkÜ Rokokoformen, bei denen die meist dunkelpurpur gehohten
Kaffeetasse, martblau mit Gcldornament, auf der Untertasse französische Soldaten bei
dem Denkmal Spinnerin am Kreuz", im Hintergrund Wien, auf der Oberlasse Sol-
daxenszene aus der Kantine, an der Wand ein Erlaß Napoleons, datiert Schönbrunn,
x5. August 1809 Aus dem Wiener Porzellanwerk"
Rocaillen eine kräftige besondere
Bildung zeigen. Die glatten Ge-
rätformen weichen kaum von
denen anderer Fabriken ab; hier
gibt die Bemalung Eigenart, so
ist zum Bei-
spiel spezi-
fisch Wiene-
risch die zier-
liche Gold-
borte mit fe-
deraxtigenRo
kokoschnör-
keln. Es ist
bekannt, daß
der glänzende
Aufschwung,
den die Ma-
nufaktur seit
der Mitte der
Achtzigerjahrenahm, der organisatorischen Kraft Sorgenthals zu verdanken
ist. Die kaiserliche Entscheidung, die diesem Mann den Weg bahnte, könnte
als goldenes Rezept noch heutzutage manch ähnlichem Unternehmen Ge-
sundung bringen. Sie kann daher nicht oft genug wiederholt werden Wenn
der Porzellainfabrik ein wahrer wirthschaftlicher Fort-
gang will gegeben werden, so muß die I-Iofstelle sich
in deren Verwaltung nicht im geringsten mengen,
sondern es ist ein geschickter Mann auszuwählen, dem
man ein paar Tausend Gulden Gage gibt, und zehn
Prozent von allem Gewinn oder Ersparniß, welche er
über die jetzigen Ausgaben machen kann. Die Controle
muß durch die Buchhalterey geführt, und die Rech-
nungen erlegt werden, und auf diese Art, wenn man
ihm freye Hände läßt, aufzunehmen und abzudanken,
wen er will, auch zu erzeugen, was, und wie er will,
kann die Sache allein gehen, und die Hofstelle hat sich
in sein Geschäft keineswegs, als nur in so weit zu
mischen, daß die Rechnungen, wenn sie von der Buch-
halterey berichtiget worden, mit der Bilance der
Canzley alljährlich eingereicht werden."
Unter der künstlerischen Oberleitung des Bild-
hauers Anton Grassi kommt nun der kalte, metallisch
harte Empirestil im Wiener Porzellan zur Geltung.
Hatte uns Folnesics vorher die aktenmäßigen Belege
Buntbemalte Figur eines Kna-
ben mit Brennglas und auf-
wartendem Hündchen Aus
dem WienerPorzellanwerk"
für die Einflüsse von Meißen und Sevres
Anstellung zahlreicher Meißner Maler,
Beschaffung von Sevres-Porzellan ge-
geben, so erfahren wir jetzt, wie Grassi
von seiner italienischen Reise 1792 ge-
wissermaßen die gesamten Grundlagen
für den neuen Stil mitbringt die Publi-
kation über Herkulanum, Stiche von
PiranesLVolpato, Aufnahmen derWand-
dekorationen der Titus-Thermen und
so weiter. So werden überall bisher
schwankende Begriffe auf festen Boden
gestellt.
Viel Unbekanntes fördert das Ka-
pitel über die Plastik zutage. Sie wird
erst in der Staatsanstalt in größerem
Umfang gepflegt und schließt sich eben-
falls wie das gleichzeitige Geschirr zu-
nächst an Meißen an. Braun weist schon
aus der frühesten kaiserlichen Zeit der
Manufaktur verschiedene größere Fol-
gen von Figuren nach einen großen
Tafelaufsatz mit einer Parforcejagd im Besitz des Fürsten Franz Josef
Auersperg im Schlosse Slatinan in Böhmen mit zahl-
reichen ausgezeichnet modellierten Gruppen und
Figuren, eine Serie von Callot-Figuren nach dem
Calotto resuscitato", zwei Reihen italienischer Ko-
mödianten, Soldaten, Tiere und so weiter. Sehr auf-
fällig ist es, daß die glasierten Figuren des noch in
den Vierzigerjahren entstandenen Jagdaufsatzes un-
bemalt geblieben sind.
Unter den von 1755 bis 1770 geschaffenen Figuren
scheidet Braun zwei Hauptgruppen, von denen Bei-
spiele auf dem Tafelaufsatz des Stiftes Zwettl 1767
vereinigt sind Figuren feineren und derberen Schlages
von echt wienerischem Gepräge, ohne die Urheber
nennen zu können, dagegen weist er eine größere
Anzahl von Gruppen und Figuren, deren Entstehung
er in die Jahre 1778 bis 1780 setzt, Grassi, einem
Schüler W. Beyers zu. Die auffällige Verwandtschaft
derselben mit den bekannten, Beyer zugeschriebenen
Ludwigsburger Musikanten und Bacchanten gibt
dieser Annahme den höchsten Grad von Wahr-
Biskuixbüste Kaiser josefs II. von Grassi Aus
dem Wiener Porzellanwerk"
Buntbemalle Figur Aus
dem Wiener Porzellanwerk" scheinlichkeit und kettet andrerseits die Ludwlgsburger
Figuren noch enger an seinen Lehrer. Auch die weitere plastische Tätig-
keit der Fabrik von 1780 bis 1807, sowohl die ligürliche Plastik wie das
Geschirr, ruhte vorzugsweise auf den starken Schultern Grassis.
Der vielseitige Inhalt des Werkes konnte in dem engen Rahmen dieser
Besprechung nur angedeutet, nicht erschöpft werden die Geschichte und
Organisation der Fabrik, die Arbeitsteilung, der Umfang der Produktion,
kulturhistorisch interessante Streiflichter über mancherlei Sitten, wodurch
die knappen Worte der Akten aufgehellt werden, der Zusammenhang mit
der großen Kunst, eingehende Nachrichten über zahlreiche Künstler, das
Markenwesen und so weiter, kurz eine neue reiche Fundgrube für die
Kunst und Kulturgeschichte des XVIII. Jahrhunderts.
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN SIP VON
LUDWIG HEVESI-WIEN Saß
AS BRAHMS-DENKMAL. Am 7. Mai wurde in der Anlage vor dem Polytech-
nikum Rudolf Weyrs Brahms-Denkmal enthüllt. Das fünf Meter hohe Werk zeigt auf
Biskuitfigur der Tänzerin Fanny
Elßler, 1843 Aus
dem Wiener Porzellanwerk"
breitem Sockel von grauem Karstmarmor die überlebensgroße,
sitzende Porträtfigur in weißem Laaser Marmor und unterhalb
eine trauernd hingelagerte Muse, in weniger weißem Laaser
Marmor, die in die Saiten einer maskengeschmückten Leier
greift. Das Denkmal ist so orientiert, daß der Blick des Kom-
ponisten auf das Musikvereinsgebäude fällt. Brahms ruht in
bekannter Leibesfiille zuriickgelehnt auf halbrundem Marmor-
sitz, dessen Lehnen die müßigen Arme stützen. Das gesenkte
Haupt sinnt in sich hinein. Die Falten eines Mantels oder Plaids
legen sich von rückwäs her über das linke Bein. Der Kopf ist
sorgsam durchstudiert und ausdrucksvoll genug; die Senti-
mentalität, die er seinem Canon eingeflößt, klingt leiser an.
Immerhin wird man sich eine kraftvolle Schöpfernatur wie
Brahms weniger in Lässigkeit gelöst denken mögen. Weyrs
Lebenslauf kommt vom Realismus der früheren Generation
her; diesen verleugnet auch sein Brahms nicht. Das Stil-
anstreben unsererTage, die strenge, vereinfachende Auslese in
Linie und Fläche ist seine Sache nicht. Sein starkes deko-
ratives Empfinden wühlt gern im Überßuß des Materials.
Dennoch ist er vom Wehen der Zeit nicht ganz unberührt. Ein
Vergleich mit der Canon-Figur läßt doch ein Fortschreiten zu
breiterer Form und weniger photographischem Erfassen der
Einzelheit merken. Auch im Faltenwerk des bequemen Zivil-
anzugs wird Überflüssiges schon einigermaßen ausgeschaltet.
Bloß die Manteldraperie stört heute als lästige Herkömm-
lichkeit, ist übrigens mit ihren vielen langen und kurzen Falten,
die den Hintergrund für die Beine bilden, ein unruhiges Ele-
ment. Die in großen Wellenlinien hingesunkene Muse, mit dem
lang ausgestreckten Arm, unterstreicht die Bildnisgestalt mit
einem hellen dekorativen Motiv von starker und mannigfaltiger
Durchbildung. Das ist der gute alte Weyr, wie man ihn von
jeher schätzt. Ganz mißlungen ist der bauliche Teil des
287
Denkmals. Von verbrauchten Schulmotiven ist zwar wohlweislich abgesehen, aber der
ganze Aufbau gliedert sich in zu viele Kleinigkeiten, selbst einiges kümmerliche Ornament
ist nicht verschmäht. Im ganzen ein Werk jetziger Kompromißplastik, aber mit starker
Hinneigung zur konservativeren Hälfte unseres Publikums. Wenn man will, ist auch dies
ein Zug der Zeit. Man hält die Überlieferung fest, aber mit einem Griff von merklicher
Unentschlossenheit.
HERMANN HALLER. Bei Miethke eine interessante Ausstellung von Arbeiten
dieses Bildhauers, der voriges Jahr in Mannheim zum erstenmal wesentlicher in
Erscheinung trat. Seine Figuren standen dort mit solchen vorr den Parisern Aristide Maillol
und Bernhard Hoetger in einem strengen Saal von Peter Behrens, dessen Wände mit
Karl Höferschen Aktszenen in seiner auch hier bekannten Freskoweise bedeckt waren.
Das gab einen starken Ein- und Vollklang. Haller und Höfer streben in Rom ernsten Stil-
wirkiingen zu. An der Antike lernen sie Einfachheit, eine schlichte Selbstfülle, ein Ver-
schmähen kleiner Virtuositäten. Maillol, der Führer in dieser Richtung, in Wien noch
unbekannt, geht noch viel weiter, bis nach Indien, Java, bis zu den hinterindischen Khmers,
möchte ich sagen, deren iigurenreicher Tempel auf der Pariser Weltausstellung rgoo gewiß
Anregung dazu bieten konnte. Man ist dort jetzt verliebt in jene entlegenere Kunst, wo der
Urmensch einst zu Hause war, wenigstens nach seinen Knochenstücken, die vor einigen
Jahren in Java entdeckt wurden. Dort stammt der Mensch noch immer ein wenig vom
Affen ab. Die Tänzerinnen aus Kambodja haben kürzlich in Marseille einen Rodin entzückt,
er fand anihnen, was man Urbewegungen nennen könnte, die unbewußte Grazie der Tiere,
die Geschmeidigkeit der Schlangen und Lianen. Alles fern von unserer zur Gewohnheit
gewordenen Kultur, mithin ein Träger neuen Reizes. Und Hoetger geht noch weiter; seine
Figuren sind schon buddhistisch, birmanisch, frühjapanisch, jedenfalls altertümlich bis zur
Primitivität. Man wird nicht zu alledem zu schwören brauchen, sondern einfach das Symp-
tomatische daran vermerken. Es drängt einige Künstler mächtig, aus einer überwürzten
Begritfswelt herauszukommen und sich in das Jungbad einer beliebigen Primitivität einzu-
tauchen. Von ihren persönlichen Übergriffen abgesehen, ist ihr allgemeiner Zug die
Vorliebe für das Archaische. Indem sie sich in eine naive Unbeholfenheit hineinemplinden,
glauben sie der natürlichen Natur näher zu stehen. Auch Hermann Haller ist so ein
gewollter Primitiver. Manche seiner Figuren mit ihrer gebundenen Geberde und dem ver-
legenen Ausdruck der Gesichter erinnern an die Ägineten und an jenes Schreiten mit ge-
bundenen Füßen, wie der Apollo von Tenea es hat und Gretchen in der Walpurgisnacht.
Selbst Büsten jetzt lebender Menschen bekommen bei aller sichtlichen Wohlgeüoffenheit
etwas Frühchristliches oder Hellenistisches im Sinne der Grafschen Mumienporträte nicht
der gemalten, sondern der plastischen, deren es auch eine ganze Reihe gibt. Was an all
diesen Bemühungen Eklektisches ist, wird man nicht übersehen können, es ist die natürliche
Genäschigkeit solcher Universalerben aller Kulturen, wie wir es alle sind. Aber sie schließt
einen strengen künstlerischen Ernst nicht aus, wie ihn Hildebrandt und seine doch so
persönliche Antike hat. Wenn das Individuelle eines Künstlers, unter all der Vielgestaltigkeit
und Vielsinnigkeit der langen Kunstentwicklung gerade mit dieser Phase sich aufs innigste
verschmelzen und durch sie zur Neugeburt erblühen kann, so ist das der Naturvorgang,
der schließlich jede Kunst hervorgebracht hat. Auf seinen eigenen Schultern steht niemand.
Darum ist Maillol echt und lebendig, I-Ioetger allerdings schon Snob", Haller aber wieder
ein ernster, in sich vertiefter und stark begabter Künstler. Ursprünglich Maler, bei Knirr,
Stuck, Kalckreuth gebildet, wurde er in Rom Bildhauer. Dafür ist er geboren. Der weibliche
Akt, oft als Halbakt gegeben, beschäftigt ihn einstweilen am meisten. Er faßt seinen Sinn
wie in nuce zusammen, indem er Gefüge und Bewegung gleichsam auf die kürzeste Formel
bringt. Die Natur ist ja so einfach, man braucht sie nur nicht kompliziert zu sehen. Aber
um sie nicht kompliziert zu sehen, muß man sie bis in ihre heirnlichsten Beweggründe
verstanden haben. Dann ist sie ein Einmaleins. Und dieses Studium füllt Hallers Leben in
38'
Rom aus. Er hat auch das Talent dazu, wenngleich er keineswegs ein Maillol ist. Auch zur
Aufrichtigkeit muß man Talent haben. Und hier nun insbesondere die Gabe der Abstraktion;
non abstrahendo, möchte man sagen, denn man abstrahiert bloß scheinbar, das Weg-
gelassene ist doch im Werk mit enthalten. Es verrät sich nicht buchstäblich, aber man
fühlt es überall durch, und wenn dies nicht der Fall ist, bleibt das Werk leblos. Unser
plastischer Nachwuchs kann bei Hermann Haller viel lernen.An so einer simplen Mädchen-
büste etwa, wo schon wirklich kein überflüssiges Haar gelassen ist. Oder an einem schrei-
tenden Mädchen Bronze von allerlei Eigenheiten der Bewegung und von einem Stilismus,
der schließlich doch auch Eigenwuchs ist. Das eben ist der moderne Sinn des Stils. Nicht
die festgelegte Weise einer Schule, sondern die sich losringende einer Persönlichkeit.
Eigenstil des Einzelnen. Das wäre anzustreben als modernes Ideal. Ob, wie, wie weit das
möglich, davon geben solche Ausstellungen wie diese bei Miethke eine Ahnung. Darum
hauptsächlich sind sie besuchenswert.
ILHQÜETTEN. Im Hellerschen Kunstsalon hat eine Ausstellung von Silhouetten
viel Beifall gefunden. Man verdankte sie Julius Leisching, dem regsamen Direktor des
Mährischen Gewerbemuseums in Brünn, der dieses unserem Herrn Neu-Biedermeier so
sympathische Thema auch in einer illustrierten Monographie behandelt hat. Ein Vortrag,
den er darüber bei Heller hielt, fand ein dankbares Publikum. Die Silhouette ist das legitime
Kind eines Jahrhunderts aller kleinen und kleinsten Künste und spielenden Dilettantismen.
Die Schere als Malwerkzeug, das war so recht im Sinne einer Handarbeitenzeit und
schwarzes Papier als Allmaterial paßte völlig in die Zeit, welche die Schwärzen eines
Schabkunstporträts so goutierte. Goethe silhouettierte und wurde silhouettiert. Aus der
Sammlung Gottfried Eißler sah man hier beides bezeugt. Sogar durch ein Bändchen
Goethes Gedichte" Cotta 1815 mit einer unvollendet gebliebenen Silhouette von der
Hand des Dichters und der Widmung Herrn Beutherl Geschnittene Silhouette eines
Laien zur freundlichen Erinnerung guter und wohlangebrachter Tage zu Weimar, den
2x. März x8x9. Goethe." Schon diese klassischeste aller Reliquien der Scherenkunst gab
der Ausstellung ein besonderes Lüster. Auch die Silhouette von Schillers Gattin war aus
der nämlichen Sammlung beigestellt. Sie weckte in mir eine Reminiszenz, die ich hier wohl
wiederholen darf. In Schillers Fiesko", III. Akt, sagt die Imperiali Er gab mir die Sil-
houette im Wahnwitz." Und Fieskos Gemahlin schreit entrüstet Mein Schattenriß!"
Unsem großen Klassikern waren die Wände der Welt mit Schattenrissen behängt, selbst
schon zur Zeit Fieskos. Durch Lavaters Physiognomik erhielt der Porträtschnitt gar noch
eine wissenschaftliche Eichung. Und mehrere Genrebilder der Zeit zeigen, wie das Publikum
selbst die schwarze Kunst übte. Eine so beschäftigte Gesellschaft malte Schenau L'origine
de la peinture"; der Stich damach von Ouvrier war auch in der Ausstellung. Leisching
kennt übrigens ein solches Bild in Mähren beim Fürsten Hugo Dietrichstein, wo Fürst
Karl Dietrichstein nebst Gemahlin und Kindern so beschüigt abgebildet sind. In Wien
betrieb der biedere Löscherikohl unter tausendfältiger Tagesgraphik auch die Silhouetten-
kunst fabriksmäßig. Selbst die Weltgeschichte bediente sich der Schere. Baron Bourgoing
besitzt eine große Szene, wo Zar Paul mit seinen Kindern im Garten vor der Büste der
Zarin Katharina dargestellt ist; Antech hieß der Petersburger Künstler. Wie das Silhouetten-
schneiden ursprünglich Amateurkunst war, ersieht man etwa aus der Biographie des durch
Lichtwark berühmt gewordenen Hamburger Malers Philipp Otto Runge. In seinen Hinter-
lassenen Schriften" Hamburg 1840 erzählt sein Bruder, wie er das Ausschneiden in
Papier in allerfrühester Jugend zuerst der geschickten Hand seiner ältesten Schwester
absa In Nr. seines Briefwechsels sendet er ihr auch gleich eine Anzahl solcher Kunst-
werke als Weihnachtsgabe. Als Kind schnitt er dann so alles Mögliche aus, auch Szenen aus
dem Wandsbecker Boten", ja jede einzelne Szene aus IiTlands Jägern". Später in Dresden
botanisierte" er auf diese Weise im Spazierengehen, indem er Pilanzen bis auf die Wurzel
hinab auf das Zärteste" so ausschnitzelte. Sie sollten freilich den Mädchen als Stickmuster
.01,
dienen. Von Runge hatte die Ausstellung nichts, wohl aber von Schwind eine Reihe großer,
äußerst lustiger Karikaturen aus weißem Papier, die er für die Kinder seiner zeitweiligen
Hausleute, Familie Dr. v. Gerl, gemacht hat. Die liebenswürdige Schwarzkunst Paul Konewkas
ist uns allen aus jungen Jahren geläufig. Auch von seinem Lehrer C. Fröhlich hatte die
Ausstellung manches. Ganze Friese gibt es, von Diefenbach Per aspera ad astra" in
Wien gemacht und lange in Baden zu sehen gewesen, dann vom Königsberger Radierer
Heinrich Wolff, für ein Kinderzimmer bestellt, vor allem aber erinnere ich an jenen
Prachtfries von schwarzen Figuren auf Goldgrund vom Krakauer Meister Mehoffer, der,
einst im Wettbewerb für den Säulensaal des Parlamentsgebäudes gemacht, erst kürzlich
in der Ausstellung der Sztukaß I-Iagenbund zu sehen gewesen. Irn modernen Wien
haben namentlich die köstlichen Musikerkarikaturen des Dr. Otto Böhler mit Recht viele
Freunde gefunden. Die Serie Gustav Mahler als Dirigent, dann Anton Bruclrner im
Himmel, die Richard Wagner-Szenen und dergleichen haben gewiß ihren Dauerwert.
Neuestens hat Marianne Roller die Goldglassilhouette wieder aufgenommen. Warum nicht?
Zu allem andern Altwien, für das jetzt Neuwien schwärmt, paßt auch diese Niedlichkeit.
KLEINE NACHRICHTEN Sie
IGURALE HOLZPLASTIK AUS WIENER PRIVATBESITZ". Die
Plastik hat im öffentlichen wie im privaten Sarnmelwesen von jeher eine weit
bescheidenere Rolle gespielt als die Malerei. Auf diesen Umstand dürhe es auch zurück-
zuführen sein, daß ihre kunstwissenschaftliche Verarbeitung, abgesehen von der Antike
und der italienischen Renaissance, viel dürftiger ausgefallen ist. Ganz besonders gilt
dies von der Holzplastik und dem Gebiet, wo dieselbe als geläuiigstes künstlerisches Aus-
drucksmittel vom Mittelalter bis zur Spätrenaissance auftritt, Oberdeutschland vom Süd-
abhang der Alpen bis nördlich des Mains. Das verhältnismäßig ungeheuer reiche
Material systematisch zu verarbeiten, sind nur bei den süddeutschen l-lauptmeistern
Ansätze gemacht worden. Erst im letzten Jahrzehnt wendet sich die Kunstwissenschaft,
und ihr folgend heute mit fast fieberhaftem Eifer, die Sammeltätigkeit diesem reichen
Arbeitsgebiet zu. Hand in Hand mit der Forschung und Sammlung muß nach den
modernen Ansprüchen die Kundgabe des Denkmälermaterials an weitere Kreise gehen,
die durch die moderne photomechanische Technik ja auch wesentlich erleichtert wird.
Da war es eine überaus glückliche Idee des als ausgezeichneten Museumsleiters bekannten
Herausgebers und der in solchen Publikationen längst bewährten Verlagsiirrna, die Schätze
des Heimatlandes aus der Holzplastik in einem vornehm ausgestatteten Sammelwerk
zugänglich zu machen.
Der Gedanke, im ersten vorliegenden Band des Werkes den Wiener Privatbesitz
an Holzskulpturen vorzuführen, lag nach dem Vorgang von Friedländers Werk über
die Berliner Plastik nahe. Es sind die Sammlungen Figdor, Engen von Miller zu Aich-
holz, Hans Schwarz und die des Grafen l-Ianns Wilczek, die mit ihren herrlichen
Schätzen vor Augen treten. Auf den siebzig zum allergrößten Teil ausgezeichnet aus-
gefallenen Lichtdrucktafeln tritt uns eine wahre Überfülle plastischer Werke, zum größten
Teil der Forschung wenig oder gar nicht bekannter Schnitzereien entgegen. Zugegeben,
daß in dieser auf dem ersten Blick fast verwirrenden Menge auch einiges Mittelgut mit
untergeschlüph ist, im ganzen darf Wien mit Stolz auf Sammlungen blicken, wo Finder-
glück und feines Verständnis hervorragender Sammler einen solchen Reichtum aus-
erlesener alter Kunst in wenigen Händen zu vereinen wußte. Der überwiegenden Mehrzahl
nach gehören die dargestellten Werke der heimischen, das heißt der oberdeutschen Kunst
des XV. und XVI. Jahrhunderts an. Dem Charakter der in Frage kommenden Privat-
Figurale Holzplastik, ausgewählt und herausgegeben vonjulius Leisching. I. Band, Wiener Privatbesitz.
Wien 1908, Kunstverlag Anton Schroll Co. Fol. Seiten und 7o Tafeln. Preis 50 Mark.
Sammlungen gemäß ist in der Auswahl eine Beschränkung auf die Plastik der öster-
reichischen Kronländer nicht vorgenommen, sondern nicht nur die oberdeutschen Nachbarn,
auch Niederdeutschland, Burgund, Frankreich, Italien und Spanien sind mit einzelnen
Beispielen herangezogen. Die überwiegende Mehrzahl gehört aber den Alpenländern von
der bayrisch-schwäbischen Hochebene bis nach Südtirol und der eigentlichsten Blütezeit
der Holzplastik, der Epoche von 1450 bis 50 an. Mit ganz hervorragenden Werken ist
insbesondere das frühe XVI. Jahrhundert vertreten, dessen Vorliebe für realistische Dar-
stellung einerseits, nach sinnenfälliger Schönheit andrerseits auf den privaten Sammler noch
mehr als auf öffentliche Sammlungen mit ihren entwicklungsgeschichtlichen Tendenzen
ihre Anziehungskraft nicht verfehlen. Der an sich lockenden Versuchung, eine Reihe von
Einzelwerken aus der rund ein- und einviertelhundert Nummern betragenden Auswahl
im besonderen herauszuheben, muß eben wegen der Fülle des gleich hervorragenden
Materials entsagt werden. Nur ein Moment mag hier noch betont werden, daß gerade diese
Fülle von feinster seelischer Beobachtung getragenen Holzschnitzereien nicht zur Nach-
ahmung, wohl aber zu einer gedeihlichen Befruchtung des modernen Schaffens außer-
ordentlich geeignet erscheint.
Die Tafeln sind in bunter Reihe wiedergegeben, ohne Rücksicht auf ikonographische,
chronologische oder Schulzusammenhänge; auch die Sammlungsprovenienz ist bei der
Zusammenstellung meist nur soweit berücksichtigt, daß in derRegel auf den einzelnenTafeln
nur Werke ein und derselben Sammlung nebeneinander gestellt sind. Vielleicht wäre es für
die genauere Kenntnis der Sammlerpsychologie angebracht gewesen, die einzelnen Samm-
lungen in Zusammenhang zu stellen und innerhalb derselben eine gewisse systematische
Anordnung einzuhalten. Für die folgenden Bände dürfte sich mutatis mutandis eine solche
Einrichtung, die das immerhin zeitraubende Zusammenordnen nach dem Bedürfnis des
Benützers erleichtert, empfehlen.
Der Herausgeber hat sich darauf beschränkt, dem Bande ein Verzeichnis des Inhalts
der Tafeln beizugeben, dem nach Erscheinen der weiteren Bände ein die gesamte Publi-
kation umfassender Textband folgen soll. Nach dem schon in den Tafeln des ersten Bandes
sich kundgebenden feinsinnigen Verständnis des Verfassers dürfen wir sicher ein die
Geschichte der Holzplastik Österreichs in völlig neuem Lichte zeigendes Werk erwarten.
Der kurze, aber allesWesentliche über Material, Größe, Entstehungszeit und Ort enthaltende
Katalog gibt von der Sicherheit, mit der Leisching das vorliegende Gebiet beherrscht, den
besten Begriff und ist an sich schon eine glänzende Leistung. Daß über diese oder jene Zu-
schreibung, zum Beispiel die der berühmten sitzenden heil. Margarete bei Figdor nach den
Niederlanden, Meinungsverschiedenheiten bestehen können, daß die lokale, beziehungs-
weise provinzielle Scheidung sich noch schärfer ergeben wird Bezeichnungen wie
deutsch" klingen zu leicht als Verlegenheitsausdrücke können an des Herausgebers
Verdiensten nichts nehmen. Vorläufig mag den Kunstfreunden der ästhetische Genuß an
den warmblütigen Erzeugnissen einer die Volksseele, das Volksempi-lnden, wie kaum eine
andere zum Ausdruck bringenden Kunst genügen. Hans Stegmann
DAS NEUE ALLGEMEINE KÜNSTLERLEXIKON Das Bedürfnis nach
einem modernen umfassenden Kiinstlerlexikon war ein immer dringenderes Postulat
geworden. Das letzte größere Werk dieser Art, das von Julius Meyer, ist bekanntlich über
den dritten Band nicht hinausgekommen und so war man, wo das kleinere, neuere, sehr
brauchbare Werk von Singer versagte, immer genötigt, auf den alten treuen Nagler zu-
rückzugreifen. Der erste jetzt vorliegende Band des Thieme-Beckerschen Werkes, das auf
zo Bände berechnet ist, erfüllt alle an ein solches Standard-work gestellten Erwartungen.
Gegen 3oo Spezialforscher aller möglichen Nationen arbeiten daran mit und bieten wohl
Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Unter Mitwirkung von
300 Fachgelehrten des ln- und Auslandes herausgegeben von Dr. Ulrich Thieme und Dr. Felix Becker. Band
Aa Antonio de Miraguel. Leipzig, W. Engelmann, 1907. 8'.
29x
die Garantie für größte Genauigkeit und die Berücksichtigung selbst der neuesten
Forschungsresultate. Von großem Wert sind die sorgfältig zusammengestellten Literatur-
verweise bei jedem einzelnen Künstler. Die Energie der Herausgeber, die sich in der
praktischen Anordnung und glücklichen Abwägung dokumentiert, gibt die Sicherheit, daß
auch die kommenden Bände dem ersten sich gleichwertig anreihen werden. Stichproben
für österreichische Künstler zum Beispiel ergaben eine Fülle neuen und sehr wertvollen
Materials. E. W. B.
INEN WETTBEWERB UNTER DEUTSCH-BÖHMISCI-IEN BILD-
HAÜERN veranstaltet die Gesellschaft zur Förderung deutscher Wissenschaft,
Kunst und Literatur in Böhmen für eine Medaille zur Feier des 5oojährigen Bestandes der
Universität Leipzig und setzt für die drei besten Entwürfe 250 Kronen und für die Aus-
führung des mit dem ersten Preis gekrönten Entwurfs den weiteren Betrag von 12 50 Kronen
aus. Die Entwürfe sind bis längstens 1. Oktober 1908 im Sekretariat der genannten Gesell-
Schaft. Prag, 1., Husgasse 20, einzureichen, woselbst auch die näheren Bedingungen des
Wettbewerbs in Erfahrung gebracht werden können.
.1VIITIE.1ILU,NG'EN.AUS DEM K.
KEIJICHISCHEAN MUSEUM
ÖSTE-Ri
ÜRATORIUM. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Ent-
schließung vom 27. September vorigen Jahres dem Mitglied des Kuratoriums des
k. k. Österreichischen Museums Großindustriellen Adalbert Ritter von Lanna in Prag den
Freiherrnstand allergnädigst zu verleihen und das bezügliche Diplom vom 23. März 1908
Allerhöchst zu unterzeichnen geruht.
AHRESBERICI-IT DES K. K. OSTERREICHISCI-IEN MUSEUMS.
Der Jahresbericht für 1907 konstatiert einleitend die stattgefundenen Veränderungen
im Kuratorium des k. k. Österreichischen Museums und gibt der Trauer über das Hin-
scheiden seines Präsidenten Exzellenz Dr. Friedrich Grafen von Schönborn Ausdruck, der
seit 1goo als Mitglied und seit 1905 als Präsident dieser Körperschaft angehörte. Weitere be-
klagenswerte Verluste hat das Kuratorium durch den Tod des Sektionschefs Dr. Otto
Benndorf, Direktors des k. k. Österreichischen Archäologischen Instituts und des Professors
an der juridischen Fakultät der tschechischen Universität Dr. Josef Stupecky erlitten. Im
weiteren gedenkt der Bericht der hohen Auszeichnungen, die den Kuratoriumsmitgliedem
Oberbaurat Friedrich Ohmann durch Verleihung des Ordens der Eisernen Krone
III. Klasse und Seiner Majestät zweitem Obersthofmeister, Geheimen Rate und
Kämmerer Alfred Fürsten von Montenuovo durch Verleihung der erblichen Reichsrats-
würde zuteil geworden sind.
Mit Allerhöchster Entschließung vom zu. April 1907 haben Seine k. und k. Apostolische
Majestät dem Direktor des k. k. Östeneichischen Museums Hofrat Artur von Scala das
Komturkreuz des Franz-josephaOrdens mit dem Sterne allergnädigst zu verleihen geruht.
Auf die stattgefundenen Ausstellungen über-gehend, erwähnt der Bericht die am
15.April in Anwesenheit zahlreicher geladener Gäste erfolgte Eröffnung der Ausstellung
alter Gold- und Silberschmiedearbeiten, deren am Eröifnungstag ausgegebener Katalog
140g Nummern umfaßte.
Nachdem der Bericht auf die große Zahl der Aussteller hingewiesen, die wichtigsten
namentlich hervorgehoben und der dankenswerten Mitwirkung auswärtiger Museums-
direktoren Erwähnung getan, gedenkt er der höchsten und hohen Besuche, durch welche
diese Ausstellung ausgezeichnet wurde und weist auf die Führungen durch diese Ausstellung
hin, die bis zum Schlusse am 2. Juni an bestimmten Tagen vom Vizedirektor Regierungsrat
Dr. Eduard Leisching und Kustosadjunkten Dr. August Schestag abgehalten wurden. Die
Gesamtzahl der Besucher dieser Ausstellung belief sich auf 13.700 Personen.
Zur gleichen Zeit waren Arbeiten derVereinigung der Möbelposamentierer Osterreichs
und unter den Arkaden im I. Stockwerk graphische Arbeiten der Hofkunstanstalt J. Löwy
in Wien exponiert.
Vom 1. Dezember an war eine Kollektion von Arbeiten in Metall, Email und Miniatur-
malerei, ausgeführt von Frau Baronin Vogelsang, im Säulenhof ausgestellt; zur gleichen
Zeit konnten die Ehrengeschenke, welche der Wiener Männergesangverein aus Amerika
mitgebracht hatte, im Säulenhof besichtigt werden.
Die bereits im Jahre 1906 begonnene Wanderausstellung von kunstgewerblichen
Objekten, welche auf der Weltausstellung in St. Louis ausgestellt waren, wurde im Jahre
1907 noch veranstaltet in den Städten Linz, Salzburg und Troppau.
Verschiedene Spezialausstellungen wurden durch Überlassung von Sammlungsgegen-
ständen unterstützt in den Städten Brünn, Prag und Troppau. Desgleichen wurden so wie
in den Vorjahren zahlreiche Staatsgewerbeschulen und kunstgewerbliche Fachschulen
durch leihweise Überlassung von Mustern und Vorbildern gefördert.
Aus den Mitteln des Hoftiteltaxfonds wurden im Jahre 1907 Subventionen bewilligt
an das westböhmische städtische Kunstgewerbemuseum in Pilsen, an die erste Wiener
Produktivgenossenschaft der Absolventen der k. k. Kunststickereischulen und an das
Landesmuseum in Laibach.
Der Bericht zählt sodann die wichtigeren Geschenke auf, die das k. k. Österreichische
Museum im Jahre 1907 erhielt, und referiert im weiteren über die bemerkenswerteren
Ankäufe älterer Kunstwerke, die in der Berichtsperiode stattgefunden haben; von diesen
seien hervorgehoben Zwei Grazer Silberkannen von A. R. Rungaldier; Kaffeekanne,
Silber, Wien 1820; Riechfläschchen, Silber mit Email, deutsch, um 1830; Sauciere, Silber,
Pariser Arbeit, Empire von B. J. F.; Kanne und Platte, Silber, teilvergoldet, von Pfeifen-
hauser, Augsburg, XVIII. Jahrhundert; Kollektion von Altwiener Silbergeräten Zucker-
büchsen, Salzfässer, Handleuchter, Kannen, Schalen, Vasen, Becher, XVIII. und Anfang
des XIX. Jahrhunderts, von den Meistern Tolner, Reinhard, Moner, Marbacher, Saget,
Sedlmayer, Cocksel, Strohmayer, Riedlechner, Stelzer, Daius, Siglener, J. J. Würth;
Alt-Shefiielder Kuchenkorb, Teekanne und Leuchter; siebenbürgische Mantelschließe;
Armband, Silber mit Email, Standuhr und ein Paar Girandolen, französisch, Bronze.
Empire, von Thomire; Wiener Standuhr, Bronze, XIX. Jahrhundert, Anfang. Zwei
Bochara-Schüsseln, zwei Flaschen, eine Lampenkugel und acht Fliesen, persisch, XVI. Jahr-
hundert; eine sogenannte Rhodus-Schüssel; eine Vase und ein Krug, Delft, XVII. Jahr-
hundert; eine Serie holländischer Fliesen, mehrere Holitscher Fayencen und ein Bunzlauer
Steingutkrug; an Meißner Porzellan ein Trinkkrug mit silbernem vergoldeten Deckel, um
1725, eine Kaffeetasse mit japanischer Malerei und eine Rokokodeckelterrine; an Wiener
Porzellan Teile eines Frühstückservices mit Schwarzlotmalerei, signiert Karl Wendelin
Anreiter von Zirnfeld", ferner ein Frühstückservice Solitär mit Rokokofiguren, um 1760
und ein Teller mit Landschaft. Außerdem ein Teller, Sevres, Pate tendre und eine
Kollektion Pariser Imitationen älterer französischer und chinesischer Porzellane. Ein
sogenannter Nürnberger Becher, Glas mit Schwarzlotmalerei, signiert Joh. Kyll pinxit 1678;
ein Mildner Glas, datiert 1791. Tür, Holz geschnitzt, französische Renaissance; Rahmen,
Mahagoni geschnitzt, englisch, Ende XVIII. Jahrhundert; Garnitur, bestehend aus neun
Stück, Holz geschnitzt, mit Stickerei, XVIII. Jahrhundert, Mitte; Armlehnstuhl, englisch;
Schrank mit Glastüren und Intarsia, holländisch, XVIII. Jahrhundert. Kollektion alt-
japanischer Seiden- und Goldstoffmuster; neun alte orientalische Teppiche, besonders
kleinasiatische Gebetteppiche Ghördes, Kubah und andre, eine Leinendamastdecke
von 1597 und eine größere Anzahl älterer walachischer Spitzen und Netzarbeiten. lm
Laufe des Sommers wurde die orientalische Sammlung des k. k. Österreichischen Handels-
museums übernommen und im Saale VI und VIII provisorisch installiert. Dieselbe reprä-
sentiert die größte Erwerbung einer geschlossenen Kollektion, die seit dem Bestand des
Museums stattgefunden hat. Bisher wurden an 4000 Nummern inventarisiert. Den Glanz-
punkt der Erwerbung bildet die Sammlung altorientalischer Teppiche. Hier finden sich
Unica an Persern, indischen und kleinasiatischen Teppichen aus dem XVI., XVII. und
XVIII. Jahrhundert, die das Museum in dieser Gruppe in die erste Reihe der kontinentalen
Sammlungen stellt.
An dieTeppiche aus dem näherenOrient reiht sich eine größere Sammlung von zumeist
kleinasiatischen Moscheefliesen aus dem XVI. und XVII.Jahrhundert sowie eine Anzahl
ganz besonders schöner und seltener Moscheelampenkugeln aus derselben Zeit.
Unter den orientalischen Metallarbeiten sei der arabischen Gefäße, reich mit Inschriften
dekoriert, aus dem Anfang des XIX.Jahrhunderts, unter den Holzarbeiten eines Panneaus
mit arabischer Schnitzarbeit von seltener Schönheit aus dem XVI. Jahrhundert, endlich
unter den Lederarbeiten einer Sammlung prächtiger Koraneinbände aus dem XVII. Jahr-
hundert Erwähnung getan.
In der chinesischen Abteilung verdient vor allem die reiche Sammlung von Sang-
de-boeuf- und Flarnbe-Porzellan hervorgehoben zu werden, weiters manch gutes Stück an
Bronze-, Porzellan-, Brokat- und Lackarbeiten.
Höher noch steht die japanische Kollektion mit ihren altjapanischen Porzellanen
verschiedenster Provenienz, insbesondere aus Hizen, mit den großen Sammlungen präch-
tiger Rüstungen, Schwertsüchblättern, Kostümen und Geweben, endlich mit einer Kollektion
von mehr als 8000 Stück Schablonen für Textilien.
Von nicht minderer Bedeutung zeigt sich die große Sammlung alter Buddhas und
alter Kakemonos; ferner eine große Zahl von Bruchstücken eines altjapanischen Tempel-
vorbaues, welche die teilweise Rekonstruktion desselben gestatten.
Der Bibliothek des Museums ward durch die Übernahme der orientalischen Samm-
lungen des k. k. Österreichischen Handelsmuseums ein schätzenswerter Zuwachs durch
eine Sammlung von mehr als 3000 farbigen Skizzen von verschiedenen japanischen Künst-
lern, zumeist des XIX. Jahrhunderts, zuteil.
Die Büchersammlung der Museumsbibliothek wurde im Jahre 1907 um 347 Werke
ungerechnet die Fortsetzungen der Zeitschriften und zahlreichen Lieferungswerke
vermehrt. Ihr Bestand belief sich im Jänner 1908 auf 14.619 Nummern, hievon entfallen
47 auf Geschenke, 300 auf Ankäufe. Die Zahl der Bibliotheksbesucher betrug im Jahre 1907
17.249. Die Verleihungen von Büchern und Vorlagen nach auswärts erreichten 1825 Posten.
Die Kunstblättersammlung wurde im Jahre 1907 um 1890 Blätter vermehrt; darunter
sind besonders hervorzuheben 27 Blätter photographische Aufnahmen von Gegenständen
aus der Ausstellung alterG0ld- und Silberschmiedearbeiten im k.k. Österreichischen Museum,
5x Blätter Photographien nach Denkmälern der Architektur, der Plastik, der Malerei und
des Kunstgewerbes in Spanien und ein Sammelband mit 129 eingeklebten farbigen Mustern
für Flächendekoration, Stoff- und Tapetenmuster etc. von einem Musterzeichner um die
Mitte des XIX. Jahrhunderts.
Zu den hervorragendstenErwerbungen derBiichersammlung im Berichtsjahre gehören
Henry Bouchots prächtige Publikation über die französische Miniaturmalerei aus der Zeit
von 17 50-1825, die in der k. k. Hof- und Staatsdruckerei ausgeführten Nachbildungen des
Hortulus animae aus der k. k. Hofbibliothek, Wilhelm Bodes großes Tafelwerk über die
italienischen Bronzestatuetten der Renaissance, Lakings Publikation über das im Besitz
des Königs von England befindliche Sevres-Porzellan, ferner Singletons Veröffentlichung
über deutsche und üärnische Möbel und Sluytermans Tafelwerk über alte Innenräume
in Holland.
Als Geschenke erhielt die Bibliothek im verflossenen Jahre unter anderm folgende
Werke Von Seiner königlichen I-Ioheit Ernst August Herzog von Cumberland ein Exemplar
der von P. Deckers im Jahre 1855 hergestellten farbigen Nachbildungen des Reliquiarien-
294
schatzes des Hauses Braunschweig-Lüneburg, von der kaiserlichen Porzellanmanufaktur
in St. Petersburg das von derselben herausgegebene Werk über die Petersburger kaiserliche
Porzellanmanufaktur in russischer Sprache mit einer historischen Übersicht in franzö-
sischer Sprache und von dem Hofphotographen J. F. Langhans in Prag gr Photographien
in drei Mappen, Aufnahmen von älteren Arbeiten aus Edelmetall in Prag.
Die illustrierte Monatschrift des k. k. Österreichischen Museums Kunst und Kunst-
handwerk" vollendete ihren X. Jahrgang.
Von dem durch das k. k. Österreichische Museum im Verlag von Karl W. Hersemann
in Leipzig herausgegebenen Werke Altorientalische Teppiche" sind die Lieferungen
III und IV erschienen und ist diese Publikation damit zum Abschlusse gelangt. Das Werk
liegt nun in drei Ausgaben einer deutschen, englischen und französischen, vollendet vor.
Im Berichtsjahre erschienen ferner die vorn k. k. Österreichischen Museum heraus-
gegebene Geschichte der k. k. Wiener Porzellanmanufaktur, Text von josef Folnesics und
E. W. Braun, mit 42 Tafeln, darunter farbigen, Markentafel und 147 Illustrationen im
Text, und der Katalog der Ausstellung alter Gold- und Silberschrniedearbeiten im k. k. Öster-
reichischen Museum.
In der Zeit vom 3.änner bis 3. März 1907 wurden sechsVortragszyklen veranstaltet,
ferner an Sonntagnachmittagen zwei volkstümliche Museumskurse für Lehrpersonen und
kunsthandwerktreibende Arbeiter. Überdies hielt Professor Andre Michel am 29. November
einenVortrag in französischer Sprache über die Kunst des XVIILJahrhunderts in Frankreich.
Die Zahl der Besucher des Museums betrug im Jahre r9o7 78.707. Davon kommen
54.928 auf die Sammlungen und Ausstellungen, 17.249 auf die Bibliothek, 6530 auf die
Vorlesungen.
Der Bericht schließt mit der Mitteilung, daß der Zubau zum Museum am 26. August
xgo7 begonnen wurde und mit kurzen Unterbrechungen den ganzen Winter über fortge-
führt werden konnte.
ESÜCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
April von 2955, die Bibliothek von m28 Personen besucht.
LITERATUR DES ÄKUNSTGEWERBES
I. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
ÄSTI-IETIK. KUNSTGEWERB-
LICHER UNTERRICHT
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Industrie, März.
GEYER, O. Der Zeichenunterricht in den Fortbildungs-
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M. -.5a.
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M. 1o.--.
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C. W. Stern. M. 30.-.
Gartenholzarchitektur. Preisarbeiten. 100 Taf. mit S.
Text. Fcl. Berlin, St. Schrnitz. M. 7.50.
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SCHMOHL P. und G. STAEHELIN. Das deutsche
Haus. I. Serie. Villen, Landhäuser, Wohnhäuser,
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S. Text. F01. Stuttgart, K. Wittwer. M. 6.
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GLASMALEREI. MOSAIK so-
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