45b Friedens von Luneville (18or), durch den Toskana an Parma gekommen war. Von einer Abbildung des großen Wappens vom Jahre 1804 haben wir abgesehen, weil dasselbe selten zur Anwendung kam, auch nicht so charakte- ristisch in seiner Bildung erscheint als die beiden folgenden, das mittlere und das kleine Wappen. Das „Mittlere kais. auch kaiser. kön. Wappen" (Abb. 13) zeigt den deutschen Reichsadler mit der über ihm schwebenden alten römisch- deutschen Kaiserkrone, die Brust belegt mit dem vorher schon beschriebenen kaiserlich gekrönten Schild des Erbkaisertums Österreich, der von der Kollane des Ordens vom goldenen Vlies umzogen wird. Unter dem Schilde wird noch der Maria-The- resien- und der ungarische St.-Stephans-Orden sicht- bar. Die Flügel und der Schwanz des deutschen Adlers sind gleichlaufend mit der Kollane des gol- denen Vlieses, mit einem Kranze von zehn gekrönten Schilden" belegt, welche rechts die Wappenbilder von Ungarn, Galizien-Lo- domerien, Venedig, Sie- benbürgen und Schlesien- Mähren, links die Wappen- bilder von Böhmen, Öster- reich, Salzburg, Steiermark- Kärnten und Schwaben- Tirol aufweisen. Die Anordnung die- ser Wappenschilde ist in wenig glücklicher Weise erfolgt; sie wurden über- einander geschoben, was ja gar nicht nötig war, dabei die Schilde schräg gestellt, so daß die Hüte und Kronen unmöglich auf den Schildrändern einen Halt finden können. Die heraldischen Kenntnisse der damals tätigen Staats- heraldiker waren nicht besonders entwickelt und es passierte ihnen manches, worüber wir heute uns nur höchlichst verwundern können "M. Daß die Zeich- nungen, vom kunst-heraldischen Standpunkt aus betrachtet, sehr geringen 4' Während Ungarn, Galizien, Venedig, Böhmen und Österreich (hier Alt-Österreich gedacht) mit den ihnen zukommenden Kronen geschmückt sind, erscheinen die übrigen Schilde mit bügellosen Mützen bedeckt, bei Siebenbürgen ist die dem Lande seit 1755 zukommende Großfdrstenkrone außeracht gelassen worden. "l So wird zum Beispiel in der Beschreibung des großenWappens die Grafschaft Bregenz folgendermaßen blasoniert: „Vier senkrecht stehende Pfähle von Hennelin, in deren Mitte ein silberner Balken mit dray in den- selben eingelassenen schwarzen Feldrüben" während es richtig lauten sollte: in Kürsch ein Hermelinpfahl. Die Hermelinschwänzchen waren für Feldrüben gehalten worden. Abb. 8