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nach dem Tode
des ersteren wur-
de Professor Cla-
son x89! als Ar-
chitekt mit der
Durchführung der
Ausfuhrungspläne
betraut. Inzwi-
schen hatte sich
das Programm
sehr vereinfacht.
Von dem ganzen
großen Baukom-
plex sollte nur
etwa ein Drittel
zur Ausführung
gelangen; der
I-Iaupttrakt mit
der Volkshalle,
der Kirche, den
Sammlungs- und
Bibliotheksräu-
men. Außerdem
war auch der
Charakter der
Bauformen durch
jenes Vorgehen
bestirnmtworden,
das im XIX. Jahr-
hundert so oft
maßgebend war.
Man strebte die
Verwendung nationaler „Motive" aus den Werken der heimischen Bau-
kunst an und griff auf die Schloßbauten der Renaissancezeit zurück, welche
im Norden noch vielfach erhalten sind.
Diese Werke kennzeichnen das Weiterleben mittelalterlicher Konstruk-
tionen und den EinHuß holländischer und norddeutscher Künstler. Mit ihren
steilen Giebeln und schlanken Türmen, den rohen Ziegelflächen und dünnen
Steinbändern mit zierlichen Steinornamenten, kommen sie den Bedürfnissen
vielfach gegliederter Wohnbauten sehr entgegen; namentlich die Umgebung
Kopenhagens ist reich an solchen Schloßbauten, die wieder mit den nord-
deutschen Backsteinbauten verwandtschaftliche Züge aufweisen. Sie ent-
stammen einer Blütezeit skandinavischer Macht und Größe und werden im
Norden eifrig studiert und geschätzt.
Das Nordisch: Museum in Stockholm. Volkshalle