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Das Nordische Museum in Stockholm, Geräte aus "Dalarne"
Es läßt sich nicht schwer nachweisen, daß die unmittelbare „stilechte"
Übertragung dieser Formen auf ein Bauwerk unserer Zeit, besonders aber
auf einen Museumsbau, der ganz neuen Zwecken dient, künstlerisch und
praktisch zu Kompromissen führen mußte.
Darum geht der eben vollendete Prachtbau des Nordischen Museums
demjenigen, der eine moderne, fortgeschrittene Lösung des Problems er-
wartet, wie man sie gerade im Norden sucht, nicht sehr nahe. Hingegen wird
jeder, der eine formvollendete, gewandte und durchgebildete Anwendung
historischer Bauformen liebt, sehr befriedigt werden.
Die reich geschmückte, vielgiebelige, von zahlreichen Türmen bekrönte
Außenseite gibt ein bewegtes Architekturbild. Im Innern ragt eine mächtige,
hohe, von Rippengewölben überdeckte Halle durch alle Geschosse wie das
Mittelschiff einer gotischen Basilika; eine lange Stufenreihe führt in der
Mitte der einen Längseite zu einer erhöhten Abside, in der eine Monumental-
figur, König GustavWasa, der Reichsgründer, thront und die ein schwedisches
Pantheon werden soll.
Gegenüber betont ein monumentales Steinportal den Eingang. Überall
strenge stilistische Reminiszenzen in gutem Material mit Eleganz durchge-
führt - viel Anknüpfungen an die Kirchenbaukunst -, aber keine neuen