wohl schon in karolingische Zeit zurück, wenn sie da- mals auch noch nicht all- gemein waren. jedenfalls entspricht ihre Form auch der spätromanischen und frühgotischen Zeit. - Es möge noch kurz auf die großen geometrischen Musterungen des Antependiums hingewiesen sein, da ihr Reichtum und ihre Abwechslung bei näherem Zusehen viel größer erscheinen als beim ersten Anblicke und man somit, ohne aufmerksam gemacht zu sein, manches leicht übersehen könnte. Man wird bemerken, daß sogar die Rauten links nicht nur in ihrer Innenzeichnung, sondern selbst in ihren allgemeinen Maßen ungleich sind; es ist aber alles durch den allgemeinen Reichtum und durch die Farbe so ausgeglichen, daß trotz aller Verschiedenheit ein zwar belebter, aber doch ruhiger Eindruck erzielt wird, ein Eindruck, wie er jedenfalls in der Absicht der Schaffenden lag. Es wird vielleicht nicht uninteressant sein, mit den Mustern rechts die in den Abbildungen auf den Seiten 621 und 623 zu vergleichen, da sie ganz ähnliche, zum Teile sogar völlig gleiche Motive zeigen. Die Abbildung auf Seite 621 gibt einen Teil einer wohl noch dem XII. Jahrhunderte angehörigen gestickten Kasel in Sankt Paul wieder, von der oben schon die Rede warf; wir finden, nebenbei bemerkt, hier neben dem geometrischen Ornamente, das besonders dem der Quadrate rechts auf dem Antependium ähnelt, auch einen Vogel als Dekorationsmuster, ebenso wie wir in unserem Ornate geometri- schen und Tierdekor nebeneinander gewahren. Mit dem Schmucke des äußer- sten rechten Teiles unseres Antependiums ist besonders die auf Seite 623 (oben) abgebildete Stola nahe verwandt "i. Die eigentümlich strenge Stilisierung eines Vogels, die wir in dem großen übereck stehenden Quadrate am rechten oberen Ende des Antependiums bemerken (und zwar in der linken Ecke des Quadrates, auf den Kopf gestellt), finden wir auf einer anderen, als Stola verwendeten Borte wieder, die uns die Abbildung auf Seite 623 (unten) vor Augen führt"? Von hier auf die obere Abbildung derselben Seite (oberste Raute) und auf verwandte Bildungen des Antependiums zurückblickend, erkennen wir auch, daß die stilisierteVogelform sich in manchen Umbildungen und Rückbildungen wiederfindet, die ohne diesen Zusammenhang kaum erklärlich wären; wir werden solche Formen auch an andren Teilen des Ornats wiederfinden. Die auf Seite 622 abgebildete BorteT zeigt besonders mit den Rauten links am Antependium nahe Verwandtschaft, zum Teile genau dieselben Muster. Es ist jedenfalls bemerkenswert, daß all diese verwandten Beispiele Österreichische Münzen, zweites Viertel des XIII. jahrhunderts x Wir bringen die Abbildung nach den „Mitteilungen der k. k. Zentral- kommission", 1860, da dondie Einzelheiten besonders klar wiedergegeben sind. "F" Nach Rohault de Fleury "La Messe", VIIL, Tafel DCVI. Regensburg - Passauer Münze, "f Nach Bock „Liturgische Gewänder", II, Tafel XVI. XXII. Jahrhundert 1' Nach den „Mitteilungen der k. lmlentralkommission", 1867, Tafel IV.