licher Phantasie ausgeführten und gewiß nie als Vorbild gedachten Gefäß- radierungen Hirsvogels. Die Hirsvogel-Frage ist wohl eine der verworrensten in der Geschichte deutschen Kunstgewerbes. In seinen Aufzeichnungen vornjahre 1547 bespricht Johann Neudörfer die Tätigkeit Augustin Hirsvogels als Glasmaler und Glas- brenner und setzt dann fort: „Er überkam aber andere Gedanken, ließ solches alles fahren, machte eine Compagnie mit einem Hafner, der zog gen Venedig, Abb. 56. Süddeutsche Fayenceschilssel mit dem Wappen Österreich-Genug: (Kaiser Ferdinand II. und Anna Eleonore von Gonzaga). Um 1622. Durchmesser 013 Meter . ward hie ehelich und ein Burger, musste darinnen das Handwerk und das Schmelzen von neuem lernen, kam wieder hieher, bracht viel Kunst in Hafners Werken mit sich, machte also welsche Oefen, Krüg und Bilder auf antiquitetische Art, als wären sie von Metall gossen, solches liess er auch anstehen, übergab seinem Mitgesellen den Handel, ward ein Wappenstein- Schneider." Der hier genannte Kompagnon I-Iirsvogels war der I-Iafner Hans Nickel. Unaufgeklärt bleiben dagegen die gemeinsamen Arbeiten, von welchen Neudörfer sagt, daß sie antiquitetischen Charakter und das Aussehen von aus