wurdesieaber fleckigundun- gleichmäßig. Ferner wußte er ein helles Gelb, ein leb- haftes Blau, ein saftiges Grün,Karmin- rot, Eisenrot, Schwarz, ein trübes,graues Grün und ein stumpfes Vio- lettherzustel- len.Mitdiesen Farben wur- den zunächst bunte Frucht- und Blumen- haufen und Chinoiserien und Landschaften gemalt. Besser als die bunten gelingen Ma- lereien in einer Farbe, wobei Purpur- oder Eisenrot, auch Schwarzlot in Verwendung kam. Solche Malereien haben stets rein europäischen Cha- rakter. Für das Laub- und Bandlwerk kommen zur Zeit Böttgers sowohl Gold, Silber und Lüster als auch bunte und einfarbige Malerei in Betracht. Die Ornamente hängen gewöhnlich von den Rändern der Gefäße herab oder umziehen sie streifenförmig. Am besten gelingen die Verzierungen in Gold- und Silbermalerei. Solange in der Handhabung der Emailfarben noch keine volle Sicherheit erreicht ist, kommt auch beim Porzellan die Malerei in Lackfarben und Gold nicht ganz außer Übung. Seit 17:3 ist der Maler und Goldarbeiter Funke als „Emaillemaler" für die Manufaktur tätig, neben ihm werden noch Schäffler, Pappelbaum und Mehlhorn der jüngere erwähnt. Diese kurzen Andeutungen genügen, um zu zeigen, wie klar, übersicht- lich und erschöpfend Zimmermann sein Thema behandelt hat. Die letzten Ab- schnitte des Buches beschäftigen sich mit der frühesten Porzellanplastik, mit Böttgers Ende und dem Aufschwung der Fabrik nach Böttgers Tod. - Zum Schluß möchten wir noch darauf hinweisen, daß die zahlreichen Abbildungen den Wert des Buches wesentlich erhöhen, daß die Zusammenstellung ganzer Gruppen gleichartiger Objekte zum Verständnis des Ganzen außerordentlich beiträgt und daß die dem Buche vorangesetzte Farbentafel gegenüber älteren ähnlichen Leistungen einen erfreulichen Fortschritt in der Darstellung bemalter Porzellane aufweist. Dagegen kann nicht verschwiegen werden, daß die Deutlichkeit aller dieser Gruppenbilder durch die geringen Dimensionen herabgedrückt wird. Wiener Kunstgewerbeschule, Entwurf für ein Landhaus von Fleymer (Schule Hoffmann)