„Die Wiedererweckung der Künste", Relief von Matthäus Donner, nach der Photographie von Wlha (im ehemaligen Palais Bräurler, Wien) Rechts sitzt ein nackter Jüngling unter einem Baum, in der herabhängenden Linken den Reisestab; auf dem Boden liegt die Tasche. Die ausgestreckte rechte Hand weist empfehlend und bittend auf einen geflügelten Amor mit Bogen und Pfeil, der die Linke zu einer jungen Frau emporstreckt. Letztere erhebt warnend oder abweisend den linken Zeigefinger und hat den rechten Arm auf dem Kopf einer weiblichen Herme gestützt. Nach links schließt die Szene eine niedrige Pyramide ab. Offenbar hat für dieselbe die Cestius-Pyramide Modell gestanden. Die Darstellung der Plakette ist wohl durch einen Stich nach einer Antike oder einen Abguß nach irgendeinem antiken Vorbild, vielleicht auch durch eine Antike der Sammlung Josef de France, wie Kabdebo" annehmen möchte, beeinflußt worden, und etwa als Überredung zur Liebe aufzufassen. Für die erste Plakette, den Abschied des Adonis, ist eine solche antike Quelle sicher auch anzunehmen. Nahe Verwandtschaft zeigt zum Beispiel der Sarkophag mit demselben Sujet (abgebildet bei Riegl, Spätrömische Kunstindustrie in Österreich-Ungarn, Seite 77). Beziehungen zu signierten oder anerkannten Werken G. R. Donners und seines Bruders Matthäus bieten die Plaketten genug. Da ist zunächst die von den akademischen Studien herrührendeVorliebe für antike Motive. Die Cestius- Pyramide kehrt zum Beispiel wieder auf dem Relief G. R. Donners, die Schmerzen Mariae daxstellend, das im Münzamt und im Kunsthistorischen Hof- museum, an letzterem Ort in rotem Wachsmodell, erhalten ist. Auch die ruhende ägyptische Sphinx auf Matthäus Donners „Wiedererweckung der Künste" "' Dr. Heinrich Kabdebo, Matthäus Donner und die Geschichte der Wiener Grzveurakademie in der ersten Periode ihres Bestandes. Wien 1880.