213 Klosterneuburger Kahrer stellen sich ein. Auch Karl Müller mit wirklich feinen Ringveduten und einige jüngste Namen (Stoitzner. Gelbenegger, Elsa Kasimir), die bald geläufig werden dürften. Sehr bemerkenswert sind die Bestrebungen der jungen, auf Stil bedachten Bild- hauer. Anton l-lanak gewinnt der Natur des Heischtonigen, im SchliE so schmiegsam aus- sehenden Untersberger Marmors schöne Wirkungen ab. Seine Aktstatue „Mutter" ist eine hervorragende Arbeit, ein scheinbar sehr physisches Motiv, das sich auch in voller Leib- lichkeit ausgibt und doch auch von einer sittlich bedeutsamen Symbolik. Diesen Geist hat auch seine kolossale Sitzi-igur der „Ewigkeit", für eine Grabnische in Olmütz; das „Ägypti- sche" daran durch interessant verwendete Details von Gewandung uns angenähert. Auch Josef Müllner tritt stattlich auf mit seiner kolossalen nackten Reiterfigur, in Tuaillons Art, aber massiver em- pfunden. Dieses mächtige Roß ist eine hervorragende Studie in der Rich- tung auf das Monu- mentale. Vortreff- lich in ihrer äußer- sten Knappheit eine Turandotbüste von Alfred I-Iofmann. Arg übertrieben, ja karikiert ein bron- zener Hirt von Mestrovic, an dem einzelne Teile un- mögliche Muskula- turen haben, die an andern Teilen fehlen. Seine ex- tremen Rücken klin- gen selbst noch bei einem Mädchenakt an. Verunglückt auch Cancianis Mar- mgrbüste Richard Zinnschüssel, Nürnberg, XVIJahrhunden (Sammlung Lanna, Prag) Wagners, mit nack- tem Oberkörper, auf Stil angelegt, der aber eher komisch ausfällt; Stil, welche einfache Sache, aber welche komplizierte Plage, zum Einfachen zu gelangen! HAGENBUND. Die Frühjahrsausstellung des Bundes kann sich sehr gut neben denen der andern Wiener Verbindungen sehen lassen. Zunächst fällt die große lichte Raumgestaltung auf, mit breiten Durchblicken, die sie übersichtlich machen (Architekt Oskar Laske). Unter den Wiener Malern steht nach wie vor Ludwig Ferdinand Graf voran. Er ist neben Klimt der einzige, der sich seinen Stil gemacht hat. Trotz gewisser in der LuR liegender Anlehnungen (Besnard) hat er sein eigenes Farbensehen und dabei einen zusammenfassenden Vortrag, in dem alle Kleinigkeit sich verzehrt. Selbst seine kleinen Land- schaften leben so im ganzen und nähren sich von Stärke. Vorzüglich etwa eine Straße in