Durch die Stellung der Einzelhäuser ist eine eigenartige Wirkung von großem Reiz erzielt. Seitlich von den Wohnstraßen wurden verschiedene, dreiseitig umbaute, auf der vierten Seite offene Wohnhöfe (Beispiel siehe Abb. 31 und 33) angeordnet, eine Disposition, die das aus einfachen Elementen sich zusammensetzende Gesamtbild äußerst günstig beeinßußt. Den nördlichen Abschluß des Terrains bildet das Rinnsal des Mutton- baches, längs dessen Lauf ein durch Hochwald abgeschlossener breiter Promenadenweg geschaffen wurde. Davor erstrecken sich - Terrain für künftige bauliche Anlagen - jetzt noch köstliche Wiesengründe. Über die höchste Terrainerhebung, die künftig öffentliche Gebäude tragen soll (Plan I0), führen einige Straßen zu einem Querabschluß (Plan g), einer Art von Terrasse (siehe Abb. 36), jenseits welcher, durch eine leichte Mulde davon getrennt, der von keinerlei Straßenanlagen durchquerte, im vollen Originalzustand verbleibende, dem Hang entlang sich erstreckende Heide- Naturpark sich bergwärts zieht, so daß die dort gelegenen Wohnungen einen landschaftlich köstlichen Ausblick gewähren. Auf der südwestlichen Seite dieser herrlichen Baumbestände zieht sich der obere Teil von Hampstead Road hin, bloß auf einer Seite bebaut, so daß auch hier die Anwohner des direkten Genusses köstlicher Waldluft teilhaftig werden. Weiter zurück- liegende, dreiseitig umbaute Wohnhöfe schaffen auch auf dieser Seite mannig- faltige und abwechslungsreiche Bilder. Faßt man die einer ins Breite gehenden Entwicklung nicht gerade günstige Form des ganzen großen Terrainstreifens ins Auge, so erhellt aus der Art, wie die Hauptstraßenanordnung getroffen, wie weiter die radien- förmige Teilung der am meisten für Wohnungszwecke ausgenutzten Partie nordöstlich vom Schnittpunkte von Finchley-Road und Temple Fortune Lane außerordentlich günstig entwickelt erscheint, daß man es hier mit einer durchaus gut getroffenen Plandisposition zu tun hat. Ihr stellt sich die mit geringen Mitteln erzielte äußerst günstige architektonische Bildwirkung gleichwertig zur Seite. Die beiden projektierenden Künstler, denen „Town planning" ein ebenso neues Arbeitsfeld bot, wie allen andern englischen Architekten, haben mit dieser Lösung ein ganz außerordentlich feines Ver- ständnis für die Aufgaben des Städtebaues bewiesen. Nirgends vertrat ihnen weder engherzige Auffassung noch geldgierige Spekulation den Weg. Unter vollster Wahrung aller rechnerischen Interessen - sie wären bei einem dimensional so großen Unternehmen aufs schärfste ins Auge zu fassen -- ist dennoch nirgends an Raum gespart, wo es sich um die Lösung gesund- heitlicher Fragen in künstlerischem Rahmen handelte. Sämtliche kontinentalen Staaten haben dieser neuzeitlichen Schöpfung bis jetzt kein Gegenbeispiel vis- a-vis zu stellen. Alle Vorbedingungen, die zur rationellen Anlage solcher Siede- lungen vorausgesetzt werden müssen, sind erfüllt: Erstens: Baugelände zu bil- ligen Preisen für jene, die ein Grundstück in Erbpacht nehmen, oder billige Wohngelegenheit im Mietsverhältnis zu der Baugenossenschaft, durch welche Kleinwohnungen erstellt werden; Ausschluß aller Bodenspekulation in erster 16'