eine Reiterstatuette Herzog Karls. Im übrigen waren es ebenfalls hauptsächlich Tier- Figuren und die sonstigen be- reits erwähnten Gattungen, die aus seiner Hand hervorgingen. Auch die Butterdosenmodelle in Form von Enten, Schnecken und Feldhühnern glaubt Sche- rer mit Sicherheit diesem Mo- delleur zuschreiben zu dürfen. Die Formen der Kaffee-, Tee- und Schokoladeservice sowie die des Tafelgeschirrs zeigen im Vergleich mit denen aus Meißen wenig Unter- schiede. Reich und mannig- Teller mit aufgeformten Rokaillen, bemalt von Holzmann ist der Relief-schmuck des T afelgeschirrs. Die in Dresden und Berlin übliche Rokokoornamentik wird hier mit leichten Varia- tionen geschmackvoll zur Anwendung gebracht. Glatt erscheinen die Ge- fäße dieser Periode nur selten, das mindeste ist bei Kannen ein Akanthus- ornament am Schnabelausguß. Als geradezu typisch für das Fürstenberger Porzellan bezeichnet Scherer das sogenannte gravierte Muster. Er findet „die Eigentümlichkeit dieses Modells in der Gliederung der Tellerränder durch abwechselnd kleinere glatte Felder und größere mit aufgeformten Rokokokartuschen, die beide wieder durch schmale Streifen mit Schuppen- musterung voneinander getrennt sind". Hervorragende Schöpfungen Fürstenbcrgs aus den sechziger Jahren sind die in drei Größen auftretenden Potpourrivasen, die am Fuß, Hals und Henkel durchbrochen, mit Rokaillen in Relief und mit Blumen in Gold oder bunten Landschaften bemalt sind und in einzelnen Exemplaren am Boden eingeritzt den Namen „Nagel" tragen, den wir als den des Modelleurs dieser Stücke zu betrachten haben. Ein andres bedeutendes Stück ist ein schöner zweiarmiger Rokokotafelleuchter, ein drittes ein prächtiges Uhrgehäuse nach Meißner Modell. Ferner gehören mehrere Tafelaufsätze, einer davon im Hamburger Museum und ein zweiter einfacherer Vasentypus zu den hervorragenden Leistungen dieser Zeit. Was den Farbenschmuck betrifft, so wendet Fürstenberg in dieser Periode bei Fondporzellanen ein Seegrün und ein Unterglasurblau an, letzteres gelingt jedoch nicht in technisch einwandfreier Weise. Die Blau- malerei erstreckt sich auf „indianische" Muster und Blumen in natur- getreuer Zeichnung („teutsche Malerei"). Für die Buntmaler aller Art bildeten graphische Blätter, über die ein Inventar vom Jahre r77o noch vor- handen ist, die Vorlagen. Eine Identifizierung der Malereien mit den