besitzen wenig Originalität und stimmen im allgemeinen mit denen andrer Fabriken überein. In der figuralen Plastik gewinnt auch in Fürstenberg das Biskuit die Oberhand. Die Zahl der in dieser Zeit neu modellierten Büsten, die häufig in Lebens- größe angefertigt wurden, ist aber nicht sehr bedeutend. Zu den wichtigsten Stücken zählen bekanntlich die Büsten Herzog Friedrich Wilhelms und seiner Ge- mahlin, der Königin Elisa- beth Christine, der Gemah- lin Friedrich des Großen, König Wilhelms III. sowie der Königin Luise und Ale- xanders I. von Rußland, Ar- beiten, die von Schubert herstammen dürften, wäh- rend die Büsten Napoleons, jerömes und seiner Gemahlin nach Schuberts Tod (1804) angefertigt wurden. - Die Malerei dieser Zeit bewegte sich der Hauptmenge der Erzeugnisse nach in handwerksmäßigen Grenzen, doch fehlt es nicht an geschmackvollen Mustern, klassizistische Ornamente und naturalistischer Pflanzenschmuck bilden die Hauptsache. Daneben kommt reiche Gold- dekoration, verschiedene oft matt gehaltene Fondmalerei, vollständige Ver- silberung und die Verwendung des neu erfundenen Chromgrüns als Unter- glasurfarbe vor. Der bedeutendste Maler an der Fabrik war in dieser Zeit Brüning, der in seinen Veduten- und Figurenmalereien mit der Ölmalerei wetteifert. Als charakteristisches Beispiel einer sogenannten „allegorischen" Landschaft Brünings kann das Bild der hier vorgeführten Prunkvase gelten. In der Figurenrnalerei so wie im Bildnis hat Brüning nicht dieselbe Voll- kommenheit wie in der Landschaft erreicht, überragte aber immerhin alle andern an der Fabrik beschäftigten Maler. Die Neuerungen und Verbesserungen, die nach Gerverots Abgang an der Fabrik eingeführt wurden, sind technischer und praktischer Natur und haben mit der kunstgeschichtlichen Seite der Produktion kaum noch Be- riihrungspunkte. Wohl traten mit dem Wechsel des Geschmacks zahlreiche neue Formen auf und auch der Dekor unterlag gewissen Veränderungen, Russische Frau mit Knaben. modelliert von Luplau