""'_4- MITTHEILUN GEN "'15"- Erster Jahrgang. d e g 15. Jänner 1866. k. k. österr. Museums für Kunst 81 Industrie. (Monatschrift für Kunst 51. Kunstgewerbe.) (Am 15. einen jeden Monats erscheint eine Nummer. - Abonnementspreis per Jahr 3 ü. ö. W. Redecteur Dr. G. Tims, Conc. im öeterr. Museum. Expedition von C. Gerold": Sohn. Man nbonuixt daselbst, durch die Poetenstelben, soßie durch alle Buch- und Kunsthaudlungeu.) innen; Ueber die nieniencernrr Gmndllgen den Kunnuuterrlchtes. - Modems Enmils. - Neu erwurhene Kunltgagenetinde irn amrr. unrenrn. - vnriernngnn irn unrenrn Kleinere uirureiinngen. - Fort- uetiung du Voneiehuiuaes der im llluium nngofertigteu eynr am. - Neue Erwerbungen der Bibliothek. (Fortsetzung rnr der vorigen Nummer.) Ueber die elementaren Grundlagen des Kunstunterriehtes. Herr Architekt H. Ferstel hat sich am Schlüsse seiner im laufenden Winter im österr. Museum abgehaltenen Vorträge über Perspective zum grossen Interesse und unter vielfacher Beistimmung des Auditorium über die Principien des elementaren Kunstunterrichtes überhaupt und über das Verhältniss ausgesprochen, in welchem insbesondere die Perspectivlebre zum Zeichenunterricht zu stehen hätte. Die bedeutende Stellung, welche der Autor dieser Kundgebung in der Kunstwelt der Gegenwart einnimmt, und die Uebereinstimmung seiner Anschauung mit dem, was sich in einer glänzenden Epoche der Kunstgeschichte als richtig dargestellt hat, ver- anlasst uns, die betreffenden Stellen des Vortrages im Nachfolgenden aus- führlich wiederzugeben. Architekt H. Ferstel bemerkte: „In jeder Kunst ist bekanntlich der durch Mittheilung erlernbare Theil sehr klein im Verhältnisse zu jenem Theile, der nur durch eigenes unablässig-es Forschen und durch Ausbildung der in der Individualität be- gründeten EigenschaRen ausgebildet werden kann. Durch diese Erkenntniss ist der Bildungsgang tiir Künstler und speciell für den Zeichnungsunter- richt bedingt, indem beim Unterrichte zu unterscheiden kommt, was als mittheilbar erachtet werden kann - was der Zögling hingegen aus sich selbst entwickeln muss. Das Mittheilbare ist dann am gehörigen Orte und in der Weise in den Unterricht aufzunehmen, dass der Schüler möglichst frühe Gelegenheit finden möchte, sich selbst auf tüchtigen Grundlagen weiter zu bilden. Die Perspective ist als eine Grundlage aller zeichnenden Künste be- zeichnet worden. Wenn sie wirklich als das zu betrachten ist, so muss 4