13 Unter den einsehen Arten der Beprodnotionen sind es insbesondere die Gypsab- giisse, welche weitaus den besten Absatz finden. Der Verkauf derselben hat sich in ganz ausserordentlieher Weise gehoben. Diese Abgüsse werden nicht nur vdn Schulen, Gewerbevereinen und Kunstinstituteu gekauß, sondern sie erfreuen sich bereite einer starken Nachfrage von Seite des grossen Publicums, welches dieselben, unter ihnen besonders die figurslen Gegenstände, lebhaft begehrt. Das Museum erzielt durch Anfertigung dieser Abgüsse ein doppeltes Resultat. Es verschaiit den Schulen und der Kunstindush-ie gute und billige Modelle und bietet dem kunstliebenden Publicum einen schon heute sehr beliebten und seiner Billigkeit wegen sehr gesuchten plastischen Schmuck für Wohnräume etc. An der Abnahme dieser Abgüsse participirten ausser vielen inländischen, insbeson- dere Wiensr Schulen, auch ausländische Anstalten und Vereine. Unter ihnen sind zu erwähnen: der Gswerbeverein in Hannover, welcher sich in den fortgesetzten Besitz dieser Nachbildungen setzt, die groesherzogliche badische Landes-Gewerbehalle, die Centralstelle für Handel und Gewerbe in Stuttgart, das Berliner Gewerbemuseum etc. Inländische, be- sonders Wiener Bildhauer betheiligen sich ebenfalls lehhaü an dem Kaufe dieser Abgüsse. Das von Herrn G. Hass geleitete galvanoplastisehe Atelier hat die Bestimmung, die bedeutenderen zeitweise im Museum ausgestellten Goldschmiedeerbeiten, welche Fir die Geschichte dieses Kunstzweiges besonderes Interesse haben, vollkommen getreu in Metall wiederzugeben. Auch diesen Reproductionen gegenüber zeigte sich eine erfreuliche Steigerung der Theilnahme des Publicums, sowie der Nachfrage von Seite der im Anelsude neu errichteten Gewerbemuseen. Die Abnahme der von Herrn L. Augerer angefertigten Photographien des Museums erhielt sich, wenn sie auch keine so glänzenden Resultate wie die der Gyps- abgüsse lieferte, dooh auf einem ziemlich stetigen Niveau. Von den einzelnen Kategorien derselben sind noch immer die Photographien nach Hnndzeichnnngen alter Meister am meisten begehrt, welche grösstentheils in den Besitz von Sammlern und Liebhabern über- gehen. Schulen und Kunstindushielle wenden sich mit gröeserer Vorliebe den plastischen Modellen zu. Die Specislpublication: „Die burgundischen Gewänder der k. k. Schatz- k amme r" , welche im J ehre 1864 edirt wurde, hat ihren Vertrieb grösstentheils gefunden, erfährt jedoch noch immer einige Nachfrage. Die Specialpublication über: „Die byzantinischen Buchdsckel der SLMar- aus-Bibliothek in Venedig", ihres Gegenstandes wegen schon an und flir sich auf einen kleineren Abnehmerkreie beschränkt, ist noch zu kurz im Verlage, um einen wesent- lichen Absatz gefunden zu haben. Dieselbe diirfte vorzugsweise an den Bibliotheken der verschiedenen wissenschaftlichen und Kunstinsütute Deutschlands Eingang finden. Das Werk: „Umrisse antiker Thongeflisse", schon bei seinem Erscheinen (1866) lebhaft begehrt, erfreute sich auch im abgelaufenen Jahre einer guten Nachfrage. An dem Kaufe desselben betheiligten sich sowohl die Glns- und Thenwaarenfabriken als auch die Schulen des lnlnndes, unter den letzteren namentlich die Schulen Böhmeue, welche durch den dortigen Lnndes-Schulrath Herrn Meresch in richtiger Erkennung der Vortheile, welche eine Hebung des Geschmackes fiir Gefässformeu besonders dem König- reiche Böhmen zniiihren miisste, auf diese Puhlication aufmerksam gemacht werden waren. In Bezug auf die Beschaffenheit des Vertriebes von „Sibmnchefs Stiok- und Bpitzen-Musterbuch" hat das Museum keine Anhaltspunkte gewinnen können, da dieses Werk nicht im Selbstverlage des Museums erschienen ist und die im Museum ver- kennen Exemplare von dem Verleger (G. Gerold's Sohn) blos commissionsweise über- nommen werden. XI. Organisation des Museums. (Iurntorium und Correspondenteu. In der Organisation des Museums sind im ubgehnfenen Jnhre keine Veränderungen vor sich gegangen. Der Schutz Sr. knie. Hoheit des Heim Eruhernogs Protector hat dem Museum in seinen im Jahre 1867 zur Austragung gekommenen Lebensfragen wegen Bewilligung des Neuhaues und Errichtung einer Kunstgewerbeschule, die Erreichung der vom Cum- terlum und der Direction diesfells gestellten Anträge und Bitten ennöglieht. Das hohe Staatsministerium (Abtheilung für Cultus und Unterricht) und des später an dessen Stelle getretene Ministerium für Cultus und Unterricht haben den Angelegen- heiten des Museums die kräftigem Unterstützung angedeihen sein lassen; wofür dasselbe diesen haben Stellen zum besonderen Dank verpßichtet ist.