490 zügliche Resultate zu zeitigen imstande ist, vorausgesetzt, daß zur rechten Zeit und in richtiger Weise zugegriffen werde, bietet die württembergische Stadt Ulm an der Donau." Ulm besaß bis vor kurzem den für die neuere Befestigungskunst völlig wertlosen Gürtel dicht an die Stadt angeschlossener fortifikatorischer Werke (Abb. 1). Die von ihnen beanspruchte I-Iorizontalfläche, ein breites Terrain- band von mächtiger Dimension, bot nach der fortschreitenden Auflassung für die bisher jeder Ausdehnungsmöglichkeit ermangelnden Stadt Gele- genheit zu ausgiebiger Erweiterung; eine solche rnuß sich, das liegt in der Natur der Sache, ringförmig vollziehen. Für die Terrainspekulation war also die günstigste Gelegenheit geboten. Der Angelegenheit hat sich glück- licherweise die Gemeinde im Sinne richtig beurteilter Volkswohlfahrt bemächtigt. Sie brachte eine große Reihe von Bauterrains käuflich an sich (Abb. 2), stellte der im Jahre sie vor allen 1891 erfolgten Spekulations- Inaugurierung manövern Si- der städtischen cher und mach- Bodenpolitik te sich dadurch gleichzeitig zur Herrin über al- le Fragen der Stadterweiter- ung. Die Resul- tate dieses Vor- hat die Stadt- gemeinde Ulm bis zum 1. April 1 909 Grund- stücke im Um- fang von 547,51 Hektar um den gehens werden Preis von bestens durch 7,132.887 Mark einige Zahlen Abb. 5. Ten-amansicht der gemeinnützigen Bauuntemeh- erworberL ver_ __ _ rnungen der Stadt Ulm vor der Entwallung __ erläutert. Seit außert Wurden von diesem Bestand 171,14 Hektar um 7,gog.73o Mark. Es wurden somit 376,36 Hektar kostenlos erworben, außerdem durch den Verkauf ein Überschuß von 776.945 Mark erzielt. Die Geländevermehrung brachte 64.261 Mark Pachtgeldeinnahmen. Auf den städtischen Anleihedienst waren die Gewinne aus veräußerten Liegenschaften insofern von großem Einfiuß, als ein großer Teil der Aufwendungen, die an sich aus Darlehen zu bestreiten waren, durch Grunderwerbsgewinne gedeckt werden konnten. Die der städtischen Verwaltung unterstehende Hospitalstiftung hatte aus den Liegen- schaftsverkäufen einen Gewinn von 1,425.ooo Mark, woraus 60.000 Mark Jahreszinsen flossen. Damit konnte nicht nur allmählich das Defizit dieser ' Nicht bloß von dieser Seite ist die Wolmfrage der wirtschahlich Schwachen in durchaus rnustergilltiger Weise gelöst worden. Die mit Abbildung 34 gegebene große Wohnhausanlage für die staatlichen Posrbearnten hat in Städten von gleicher Größe (56300 Einwohner) ihresgleichen wohl schwerlich. Das gewiß nicht leicht in günstiger Weise gestaltbare Problem einer künstlerischen Erscheinung nneinandergereihter, drei Wohnetagen zu je drei Zimmern samt Zubehör enthaltender Kleinhiuser ist hier in elne Form gebracht, bei der jede Mono- tonie in Wegfall gekommen ist.