503 wand, daß der Kredit der Gemeinde, solange noch andere große kulturelle, bau- liche und so weiterAufgaben zu erfüllen sind, nicht durch Kleinwohnungseigen- bau in Anspruch genommen werden dürfte. Herstellung einwandfreier Woh- nungen für die arbeitende Bevölkerung ist an sich eine der allerwichtigsten kulturellen Aufgaben jedes Gemeinwesens ohne Unterschied. Wo 90 und mehr Prozent der städtischen Bevölkerung auf die Kleinwohnung ange- wiesen sind und die kapitalkräftige Bauspekulation wie leicht verständlich sich weit mehr mit Herstellung gut bezahlter Wohnungen befaßt als mit der Erbauung von Kleinwohnungen, da helfen schließlich selbst hygienische Abb. 18. Gemeinnützige Bauumernehmungen der Stadt Ulm. Rückseite des Blocks mir vier Einfamilienhäusern, Römerstraßen-Quartier. Architekt: Reg-Baumeister Holch Maßnahmen wie Kanalisation, wie Trinkwasserversorgung und so weiter, die im Grunde bloß dasVorhandensein noch schlechtererZustände beweisen, nicht über die Gefahren des allzu dichten Wohnungsbelages hinweg. Wohl aber helfen sie der Bodenspekulation, denn durch ihre Einführung wird der Boden, ohne daß dessen Besitzer hiefür eine besondere Beisteuer leisten, wertvoller. Der Umstand, daß dies in vielen weit größeren Städten als Ulm bis jetzt nicht eingesehen wurde oder werden wollte, beweist bloß die außerordent- liche Kurzsichtigkeit mancher Kommunalverwaltungen oder legt die Ver- mutung nahe, daß andere Gründe dem Erfassen richtiger gemeindlicher Bodenpolitik im Wege stehen W - - 7 -. Bei Ulm traf der Einwand der Finanziellen Beeinträchtigung andrer Gebiete schon gar nicht zu, denn der 64'"