3'417 werk treuen Zinn- gießerfamilie, steht mit seinen Arbeiten auf dem Niveau ei- nes Kunsthandwer- kers. Er schuf 1596 die schöne Schüssel für Wolfgang Ha- berl, Bergpastor in Thalgau (Abb. 7). Im Fond der Schüssel ist das Wappen des Pastors eingraviert und den Rand ziert eine von geflügelten Engelsköpfen, dem Christusrnonogramm und dem Gotteslamm unterbrochene Ran- ke mit Blüten und Eichelfrüchten. Hentz führte die Lilie als Meisterzeichen Abb. 7. Zinnsehüssel mit dem Wappen des Wolfgang Haber], Bergpastors in D J h Thalgau. Bezeichnet 1596. Arbeit des Meisters Lorenz Hemz 2.5 . 3 I'- hundert hat den weitestgehenden Gebrauch vom Zinn gemacht und das Material wurde nun in großen Mengen eingeführt. In allen Städten erreicht das Handwerk um diese Zeit die höchste Zahl seiner ausführenden Mitglieder und auch in Salzburg zählt die Zunft im XVII. Jahrhundert den größten Stand an Meistern. Wolf Hentz, ein Sohn des vorgenannten Lorenz Hentz, übernimmt im Jahr 1600 die Werkstatt seines Vaters im Haus 130 (heute Schanzlgasse 3). An Stelle dieses Hauses standen im XV. Jahrhundert zwei kleine Häuschen, aus deren einem vor 1442 eine „Gießhütten" gebrochen wurde. Die alte Zinngießerwerkstatt kommt 1634 in die Hände des Meisters Georg I-Ientz, eines Enkels nach Wolf Hentz, und 1663 übernimmt sie sein Urenkel, Meister Wolfgang I-Ientz. Im Jahr 1600 tritt Johann Sighart in die Zunft, 1652 Thomas Schesser, 1653 Reinhard Khöstel- berger (später, um 1674 in Hallein nachweisbar), 1654 Gregor Breiten- lechner, 1684 Ferdinand Weilhammer, 1686 Melchior Glatz (der die Zinn- gießerswitwe Sarah Lehrl lediglich aus Geschäftsspekulation ehelichte und schon nach wenigen Jahren klagt, daß Abb. 8. Meisierzeicben des Johann Sighan (1600) _ _ _ und des Georg Lehrl(r633-166g) er mit „ein alt krank Weib beladen" 61