dieses Meisters fällt eine Streitangelegenheit mit den Regensburger Meistern. Es hatte anläßlich eines größeren Bedarfs an gedeckelten Glashumpen für denRegensburgerReichstag imjahr 1653 solche der Salzburger Glaserer Michael Paur zu lie- fern. Den Zinnbeschlag für diese Gläser hatte er selbst hergestellt, obwohl dies natürlich Sache der Zinngießer gewesen wäre. Hierüber nun beschwerte sich die Salzburger Zinn- gießerzunft bei den Regensburger Meistern mit dem Bedeuten, daß die Regensburger diesen Vorgang des Glaserers Paur gebilligt haben, da von dieser Seite dagegen keine Einsprache erfolgte. Es bestehe nunmehr für das Handwerk die Gefahr, daß andere Glaserer dasselbe tun und hierdurch die Zinngießer schädigen könnten. Die Regensburger Meister Hans Andreas Prinsterer, Thomas Meindl, Joachim Ferner und Kaspar Waschmann er- klärten hierauf in einem Schreiben an Zech- meister Thomas Schesser, daß sich ihre Glaserer „zeithero understanden haben, selbsten Gläser zu beschlagen, aber anno 1653, da der Reichstag alhir gewesst, wir mit Fürsten und Herren Arbeit zuthun gehabt haben, sind die Glaser eilents kommen mit Gläsern zu be- schlagen". In Richtigkeit findet jedoch die ganze Angelegenheit ihre Auf- klärung im Unvermögen der Regens- burger Zinngießer, den großen An- sprüchen im Jahr 1653 nachzu- kommen, wie aus einer weiteren Zu- schrift an die Salzburger Innung er- Abb. n. Große Zinnkanne mit dem Brustbild Kaiser Leopolds I. Bezeichnet 166g. Aus der Werk- statt des Meisters Georg Lehrl hellt: „da aber mit damaligem Reichstag, in domo alle gesandschafters und fremde Leith in Aufbruch gewesen und unser Arbeit mehr als sonst ge- Abb. 12. Stadtprobe und Werkstattzeichen eines un- bekannten Salzburger Meisters aus der Zeit um 1650 wöhnlich wegen der Eilferdigkeit uns diesmal ganz besonders über Haupt gewachsen, auch unser Handwerk sel- biger Zeit nur in zween Meistern und einer alten Wittfrauen bestanden, etc. etc". Was diese wenigen Werkstätten für den Reichstag lieferten, waren ver- mutlich große schwere Humpen mit dem in?