Wappen in seiner Urzeit nur Annahmen, die durch nichts bewiesen werden können. Von dem Vater Heinrichs II., dem Herzog Gottfried Plantagenet (T 1151), sogenannt nach dem Ginsterzweig - „genet" -, den er auf seinem Helm trug, ist dessen Schildbild bekannt. Eine emaillierte Platte vom Grabe in der Kirche St. Julian in Le Mans, jetzt im Museum derselben Stadt, zeigt auf dem blauen Grunde des Nor- mannenschildes mehrere, sechs, vielleicht auch acht gelbe Löwen (Abb. 10). Es wäre immerhin die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß die Wappenfiguren von England dem Schilde Plan- tagenets entnommen worden sind, ein Wappen- bild, das übrigens später noch einmal auftaucht. Nach dem uns schon bekannten Matthäus Parisiensis führte Wilhelm Langschwert Graf von Salisbury, ein natürlicher Sohn König Heinrichs II. und der schönen Rosamunde de Clifford, sechs goldene Löwen im blauen Schilde (Abb. 11), also das Wappen seines Großvaters. Zum erstenmal nachweisbar Findet sich das englische Wappenbild in einem Siegel von Heinrichs II. Sohn Richard I. Löwenherz (1189 bis 1199) von zirka 1195. Das Siegel zeigt drei Leoparden übereinander. ' Richards Bruder Johann ohne Land (1199 bis 1216), der bis auf Guyenne alle Besitzungen in Frankreich verloren hatte, soll als Prinz nur zwei Leo- parden geführt haben (Abb. 12). Dessen Sohn Heinrich III. (1216 bis 1272), dann Eduard I. (1272 bis 1307), Eduard II. (1307 bis 1327) und Eduard III. (1327 bis 1377) bis zum Jahre 1340, führten alle den gleichen Schild (Abb. 13). Als im Jahre 1328 mit König Karl IV. von Frankreich der Mannesstamm der älteren Linie der Capetinger erlosch, erhob Eduard III. von England als Sohn der Tochter König Philipps IV. von Frankreich Anspruch auf den Thron von Frankreich, dem er auch in den nun folgenden Kriegen mehr als das halbe Reich entriß. Eduard III. brachte die neu eingetretenen Verhältnisse im Wappen zum Ausdruck, indem er den englischen Schild viertete, im 1. und 4. Felde Frankreich "', im 2. Abb. 14. Wappen von England (1340 bis 1495) und 3. Felde England einsetzte. Daß König Eduard Frankreich Q} in das erste Feld setzte, ihm also den F f . Vorrang gegenüber England ein- räumte, geschah aus politischen i Gründen. Er wollte den Franzosen " Frankreich führte damals ein rnit goldenen Lilien besätes blaues Feld _ däzur seme' de Heure de lys d'or. „BesäW nennt rnan ein Feld, wenn die Abb. 15. Wappen von Eng- Figuren teilweise im Rande des Feldes verschwinden, Abb. 16. St. Edward tbe land (1405 bis 1603) „bestreurt, wenn die Figuren vollständig bleiben. Confessor 52