Als man die Schilde gleich 0 einem Schachbrett durch Fel- derteilungvielfach zerlegt hatte, aber noch immer weitere Wap- penbilder im Schilde unterbrin- gen wollte, belegte man den Schild mit kleineren Schilden, ja man schob sogar zwischen Am, 3a Km, m0„ den kleinen (I-Ierzschild) und den großen (Rückenschild) noch einen dritten Schild (Mittelschild), siehe das Schema Abbildung 39. Die kleinen Schilde legte man entweder auf die Mitte des größeren (Herzstelle) oder ober diese (Ehrenstelle) oder unter diese (Nabelstelle), siehe das Schema Abbildung 40 und Abbildung 32. Das Belegen von Tierfiguren mit kleinen Schildchen findet man schon ziemlich frühzeitig, Ende des XIII. Jahrhunderts, angewandt, aber das Tier ist in einem solchen Falle innig mit dem Schildchen verwachsen, gewisser- maßen der Träger desselben, während in der Spätzeit die dem Schilde direkt aufgelegten kleineren Schilde absichtlich eine scharf markierte Umgrenzungs- linie erhalten, so daß deren Separatexistenz sofort in die Augen fällt, beson- ders dann, wenn die aufgelegten Schilde die Figuren des unter ihnen liegen- den größeren Schildes teilweise verdecken, ein Vorgang, der nur eine Folge des Verkennens der ursprünglichen Bestimmung des Schildes als Kampf- schild war. Der Krieger wird doch sicherlich niemals seinem Schilde noch andere Schilde aufgeheftet haben. Noch heraldisch widersinniger ist aber das Schmücken solcher aufgelegter Schilde mit Ranghüten oder Rangkronen, wie wir dies zum Beispiel in den Abbildungen der großbritannisch-hanno- verischen Wappen (Abb. 28 und 29) und in dem großen preußischen Wappen (Abb. 32) gesehen haben. Derartige plastisch herausgearbeitete Rangzeichen gehören auf den Oberrand des Schildes, aber niemals in den Schild, weil sie eben keine Schildliguren sind, ausgenommen natürlich jene Fälle, wo sie innerhalb eines eigenen Feldes stehen und ein Wappenbild repräsentieren, wie zum Beispiel die alte deutsche Kaiserkrone im roten Felde des hannoverischen Wappens (Abb. 27). Aus demselben Grunde wäre es auch fehlerhaft, die Ordensketten innerhalb eines Schildes anzubringen, wie dies zum Beispiel in den deutschen Reichswappen unter den letzten römisch-deutschen Kaisern und in den nachfolgenden großen Staatswappen Österreichs zu bemerken ist. Die Collanen der Orden, deren Großmeister und Ver- leiher stets der Regent des betreffenden Staates ist, sollten Abbdßwappen von nach den derzeit vorhandenen staatsrechtlichen Verhält- Korea nissen eigentlich nur im persönlichen Wappen des Regenten Abb. 35. Wappen der Eidgenossen (Isnfßl) 11W