Ausstellung für christliche Kunst in Düssel- dorf. Kanzelmodell von Feuchtmaier (Ex- zellenz Graf Wilczek, Wien) vorzubehalten. Wir fühlen uns hier gedrungen, nebenbei auch auf den Raum selbst hinzuweisen, um dessen liebenswürdige und zugleich feier- liche Ausstattung sich der seit Jahren in Düssel- dorf ansässige Wiener Maler Josef Ad. Lang besondere Verdienste erworben hat; dieser tüch- tige Künstler hat auch sonst die Bemühungen der österreichischen Veranstalter mit großer Aufopferung gefördert. Der schöne Führich- Raum, der wohl allgemein als eine Perle der Ausstellung angesehen wird, umfaßt übri- gens nur Zeichnungen, Aquarelle und eine Originalradierung Führichs; bloß eine Steinzeichnung nach dem Meister ist eingefügt, da sie im ganzen sehr gut in den Rahmen paßt und ursprünglich in dem Orte der Ausstellung, in Düsseldorf, erschienen ist. Die Gemälde Führichs hat man, um Überladung und Unruhe zu ver- meiden, abgesondert. Man wird wohl selten die Möglichkeit haben, die Entwicklung und dasWirken eines Künstlers so zu überblicken, wie es nun bei Führich der Fall ist. Es ist da ein „Zeichenbüchel" des siebenjährigen Knaben, das ihm der Vater, ein einfacher aber gediegener Landmaler in Kratzau bei Reichenberg, am 10. Dezember 1806 geschenkt hat. Es ist mit Nr. I bezeichnet und wohl das erste, das der Knabe über- haupt besaß. Man kann da zum Beispiele eine Darstellung Christi auf dem Ölberge voll echter kindlicher Empfindung und Auffassung sehen. Dann folgen weitere religiöse Entwürfe aus der Kratzauer jugendzeit, auch für eine Kirchenfahne, die er 1817 für einen Ort der Umgebung aus- führte. Auch sind einige frühe Arbeiten da, die unter väterlichem und sonst heimat- lichem Einflusse noch ganz rokokoartig aus- sehen, sodann Arbeiten aus der akademischen Prager Zeit mit stark klassizistischen Ein- wirkungen. Schon da muß man aber die ungeheure künstlerische Kraft des Jünglings bewundern: eine große, aus- geführte Federzeichnung „Die Steinigung des heiligen Stephanus" mit