457 Düsseldorfer Veranstaltung wichtige Fingerzeige für ihre Durchführung er- halten können. Wir sind den Veranstaltern darum zu doppeltem Danke ver- pflichtet. Vor allem ist auch die Verkennung der angeführten älteren Kunst- perioden mit all ihrem Verhängnis für den Kunstbesitz gerade bei uns sehr groß. Auch darum ist es also von hohem Werte, daß der Chef des Kunst- departements im k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht Herr Sektionschef Milosch von Fesch und der Referent Herr Hofrat Rudolf- Ritter von Förster- Streffleur nicht nur die reiche Ausgestaltung der österreichischen Abteilung, zu deren Durchführung Herr Prälat Universitätsprofessor Dr. Heinrich Swoboda und der Schreiber dieses bestimmt waren, ermöglicht haben, sondern daß man auch durch die Unterstützung österreichischer Geistlicher und Künstler beim Besuche der Ausstellung diese für uns möglichst nützlich zu gestalten bestrebt war. DIE AUSSTELLUNG ALTEN BAYERISCHEN PQRZELLANS IM NATIONALMUSEUM ZU MÜNCHEN 50- VON H. STEGMANN-MUNCHEN 7' j " Y '( USSTELLUNGEN alter Porzellane sind im letzten ' ' "i ]ahrzehnt eine gewohnte museologische Erschei- nung. Die meisten derselben haben es sich zur Aufgabe gemacht, eine einzelne Manufaktur in ihrer gesamten Entwicklung zu schildern, manche brachten in Museen den Besitz von privaten Samm- lungen zur Anschauung. Die Porzellanforschung als wissenschaftliche Sparte hat verhältnismäßig geringes Alter. Erst die Umorientierung der meisten Kunstgewerbemuseen von Mustersammlungen zu wissenschaftlichen Instituten hat die geschichtliche Arbeit auf diesem Gebiet vertieft. Über die gesamte interessante Geschichte des europäischen und ins- besondere des deutschen Porzellans im XVIII. Jahrhundert besitzen wir bis heute keine nach allen Seiten befriedigende Darstellung. Mit Recht wird in neuester Zeit daran gegangen, zunächst die Geschichte der einzelnen Manu- fakturen nach allen Seiten aufzuklären und zu erhellen. Die Münchener Aus- stellung, die im August und September im Studiengebäude des Bayerischen Nationalmuseums zu München stattfand, verdankt ihre Entstehung ebenfalls in erster Linie dem Bestreben, einen möglichst vollständigen Überblick über die Geschichte der wichtigeren alten Porzellanfabriken im heutigen König- reich Bayern zu ermöglichen. Im vorigen Jahre hat das Bayerische Nationalmuseum als ersten in dieser Art und Form seinen Katalog über die europäischen Porzellane herausgegeben. Die beifällige Aufnahme, die diese gediegene Arbeit von Dr. Friedrich H. Hofrnann in allen Fachkreisen gefunden hat, ließ es der