der konvexen Kachel, noch heutigen Tags in den Alpen- ländern, speziell in Tirol, Kärnten und Steiermark stark verbreitet ist. Die spät- gotische Periode der Nischen- kachel bringt uns die wich- tigsten Repräsentanten auf österreichischem Boden. Es sind in ihren Dimensionen die größten, mit ihren Dar- stellungen Figurenreichsten und hinsichtlich der Farben- glasuren am meisten vor- geschrittenen Stücke. Salz- burg, Tirol und Niederöster- reich haben hier mit einem Schlage alles Bisherige über- holt, um dann mit dem Be- ginn der Frührenaissance ihre von Italien übemom- menen technischen Errun- genschaften an Süddeutsch- land weiterzugeben. Die gotische Nischenkachel hat in Österreich, die Renais- sancetafelkachel in Nürn- berg den höchsten Grad künstlerischer Vollkommen- - - - - Abb. g7. Bunte Nischenkachel mit der Figur des heiligen Nikolaus helt__erre1cht' Jene Zelt dle' von Bari. Vom Ofen in der Sakristei zu St. Stephan in Wien. Vor 1500. genahrt von der Pracht- und Höhe 0-34 Meter Kunstliebe des Erzstiftes, für Salzburg den Charakter einer gewaltigen Kunstepoche in sich trägt und zahlreiche bedeutende gotische Bauwerke im Lande geschaffen hat, förderte das Handwerk am erzbischöflichen Hofe, in den Städten des Landes und nicht weniger in den Tälern, aus deren reichen Bergen den Gewerken unermeßlicher Reichtum floß. Die goldene Zeit des Erzstiftes, des Gasteiner und Rauriser Tales, wie sie späterhin bezeichnet wurde, hat mit vollem Rechte diesen Namen verdient. Unter Erzbischof Leonhard von Keutschach entstand 1501 der herrliche Ofen auf der Feste Hohensalzburg, das mäch- tigste und bedeutendste Werk deutscher Ofenkeramik (vergleiche Kunst und Kunsthandwerk, VIII. Jahrgang, Seite 232 bis 243). Seine Herkunft aus dem benachbarten Hallein ist nahezu einwandfrei erwiesen. Die Stadt, deren Stellung im XV. Jahrhundert wegen ihres bedeutenden Salzhandels eine