AUSSTELLUNG; ÖSTERREICHISCHER KUNST- GEWERBE IM OSTERREICHISCHEN MUSEUM VON LUDWIG HEVESI-WIEN S0- ACH dreijähriger, durch den Raummangel bedingterUnter- x -- . . . brechung hat das Osterrelchische Museum seine Pforten wieder einer umfangreichen Ausstellung modernen österreichischen Kunstgewerbes ge- öffnet und damit zugleich von dem Erweiterungs- bau für das Institut Besitz ergriffen. Der neue Direktor hat nicht gesäumt, statt schöner Ver- sprechungen gleich mit einer Tat hervorzutreten, die als ein handgreifliches Programm gelten darf. Es kann nicht meine Aufgabe sein, ihn an dieser Stelle zu loben, aber es ist vielleicht nicht un- bescheiden, wenn ich mich selbst als Symptom dafür anführe, daß die erste Tat der neuen Direktion ein wirkliches Lebenszeichen, ein Zeichen neu- erwachenden Lebens am Museum ist. Habe ich doch in dieser Zeitschrift seit ihrer Begründung der Reihe nach alle Winterausstellungen des Österreichi- schen Museums freudig besprochen, in welche die frische Tatkraft Artur von Scalas die kunstgewerbliche Morgenluft einer anbrechenden Neuzeit hereinließ. Als aber eine lange, anfangs fast unvermerkt heran- schleichende Krankheit des hochverdienten Mannes die Ausstellungen notgedrungen beeinfiußte, stellte ich die mir liebgewordene Berichterstattung ein. Heute nehme ich sie froh wieder auf, denn ich spüre, wie es im Hause wieder lebendig wird. Kräfte strömen zu- sammen, ein Vertrauen erwacht, ein Können besinnt sich wieder auf sich selbst. Und in einem neuen Zeichen gehen die Vorgänge vor sich, im Zeichen der Zeit. Der gesunde Menschenverstand, der sich in unserem Fall aus gesundem Kunstverstand und ge- sundem Gewerbeverstand zusammensetzt, steht in dieser Ausstellung obenan. In weit überwiegendem Maße ist sie eine moderne Kunstgewerbeschau. Aber man hat auch den Eindruck, als ob heute überhaupt schon schwer etwas anderes möglich sei. Einerseits hat sich das allgemeine Auge schon so in die moderne Formenwelt hineingelebt, daß es schier erstaunt, wenn es plötzlich einem posthumen Stilgewächs begegnet, dessen kopistischer Nachzüglergeist gar nicht mehr in ein solches Ensemble hereinpassen will. Wobei _ _ Aus einem Tafelaufsaxz, aus- nebenher bemerkt sein mag, daß das Schöne, das man 3,51m m, J_ .9, 1__ Lqbmgyf fpä-l-fx i? 13;, A x