fernbleiben mußte. „Nur das", sagt das Vorwort, „soll Eingang Finden, was in echt kunsthandwerksmäßiger Behandlung von Material und Technik den Vor- rang verdient. Weder die Bevorzugung von Prunkstücken, noch die einseitige Betonung einer bestimmten Stilrichtung scheint ihr zu den Aufgaben des Museums zu gehören; sie erachtet es vielmehr als ihre Pflicht, alles gesunde, ehrliche Streben nach Vervollkommnung künstlerischer Arbeit zu fördern, ohne die lebendige Entwicklung in Fesseln zu schlagen. Sie will beitragen zur Ausgleichung vorhandener Gegensätze und dem freien Spiele der Kräfte einen Boden bereiten." Das ist wohl ein Aktionsprogramm, dem jedermann zustimmen darf. Talente, zeigt euch; Kräfte, meßt euch! Das Lebensiähigere, Zukunftsvollere wird jedoch die Oberhand gewinnen; wie gerade schon diese im allgemeinen so modern gestimmte Ausstellung erweist. Sie hat sich selbst so gestimmt, weil sie auf keine Hemmungen stieß. Und eine natürliche Folge Gravierte Schale. ausgeführt von j. k L. Lobmeyr dieser Anschauungen ist, daß die Künstler wieder so bestimmend in den Vordergrund treten. Die Handtüchtigkeit ist ja in unserem Gewerbe vorhanden, als unverwüstliches Erbteil der früheren Epoche; nun gilt es, sie aus der Schablone herauszurütteln undwieder künstlerisch zu befruchten. Die Nennung der Künstler stachelt den Ehrgeiz und schafft ein Gefühl derVerantwortlichkeit. Jeder tut sein Bestes, weil das Damoklesschwert der Blamage, mit allen ihren geschäftlichen Folgen, über ihm hängt. Es ist gewiß sehr ermunternd, daß das neue Streben der Direktion sofort nach allen Seiten hin so lebhaften Anklang gefunden hat. Einmal bekundet sich dies durch die regere Teil- nahme in allen Kronländern. Nicht bloß sind alle Räume des neuen Erweite- rungsbaues in Anspruch genommen, selbst die im ersten Stocke, die später museal (für Glas und Keramik) verwendet werden sollen, sondern selbst das alte Haus mußte noch den Säulenhof und dessen Galerie zur Ver- Fügung stellen. Es zeigt sich schon jetzt, daß die Absicht der Leitung, „diese Ausstellungen immer mehr zu gesamtösterreichischen Veranstaltungen zu machen", auf Verwirklichung rechnen darf. Und auf der anderen Seite ist