das in einem schlicht und stark gegebenen Herrenbild gute Nachbarschaft findet. Keinerlei Pose darin, auch keine kolo- ristische. Keine Süßelei, selbst an dem Gesicht der Dame, das so resolut in Licht und Schatten gesetzt ist. Daran könnte sich mancher an sich schonGeschicktere ein Beispiel nehmen. Hoffentlich wird er bei noch wachsender Gewandtheit (und Nachfrage!) nicht konventioneller. Dies schadet namentlich unseren Damenmalern. Das Auge ist so auf Retouche ein- gestellt, und jede will zwar besonders aussehen, aber nur ja nicht anders, als alle Welt es gewohnt ist. Namen sind über- flüssig; sie schweben auf den Lippen des Lesers. Mancher hat übrigens Geschmack genug, daß er einmal „trotzdem" künstlerisch wirkt. Unter den Jüngeren Schattenstein. Adams fehlt diesmal; schwere Krankheit sucht er in Ägypten zu über- winden. Gute Herrenbildnisse von Krauß, Rauchinger, Scharf. Den Hofschauspieler Gerasch hat Krauß als Tasse düster arrangiert; aber es bleibt eben Arrangement. Der Professor von Angeli kommt bei Schattenstein etwas verzärtelt heraus, ist aber nicht qualitätlos. Unter den Genresachen ist ein famos in Sonne gesetzter F ischerkopf aus Burano von Larwin zu loben, unter den Landschaften manches in gewohnter Weise Ansprechende. AGENBÜND. Eine anmutig angelegte, helle Aus- stellung von Kleinigkeiten, mit vielfarbiger Graphik durchschossen. Einige Haustalente des Bundes zeichnen sich aus. Ludwig Ferdinand Graf muß noch immer als erster genannt werden. Sein Bildchen „Riva" mit dem tiefen Blau des Gardasees, das zwischen dunklen, fast an Marees erinnernden hesperidischen Stämmen hervorleuchtet, ist vor- züglich. Eine geistvolle Blau-in-Blau-Studie, von dem näm- lichen Seegestade, eine sitzende Dame; ein ganz blau ge- sehenes Bild (selbst das hellgrüne Kleid), aber mit einer unabwehrbaren Suggestion jener Lichtwelt. Das ist der neue Zweck: den kann man nur von der Empfindung aus erreichen. Sam h _m St. . . C C D BBC h! C - Das Beste daran steht nie Modell. Es mag nicht, denn es muß "um d" hängen Madonna ewig Hiehen. Baar, Barth, Beyer, der Prager Ullmann, junk, Immacuma. schlesische, ab Groß, Laske schließen sich an. Barth geht einmal ins Figu- birge (Freudentbaler Arbeit), rale und erreicht eine ernste dunkle Stimmung. Laske ist der "m19 H51?" de! XVm- JIM- jetzige Architekt des Bundes, landschaftert aber mit mehr hundem(lä"ffrx"ls'ngseis' Passion als Leidenschaft. jetzt gelingen ihm schon Kleinstadt- u s mm) veduten mit drolligem Publikum recht hübsch. Sogar in Leipzig (Festzug der Universitäts- hörer) und Halle an der Saale hat er solche Motive bewältigt. Ein entschiedener Fortschritt ist Adolf Groß, der in Schloß und Park Purgstall des Grafen Herbert Schaaffgotsch tiefer in die Farbe gegriffen hat. Merkwürdig ist dabei, wie er unwillkürlich von der Holzintarsia- technik beeinflußt wird, die der Graf nachgerade mit Virtuosität übt. ln den „Vier Jahres- zeiten", die dieser jetzt bringt, ist es oft überraschend, wie er die Farbentöne und Masern des Naturholzes der landschaftlichen Stimmung anzupassen weiß.WeiBe Federwolken sogar und das Frührot am Himmel ergeben sich ihm aus dieser Quelle. Ein neuer Mann ist Armin Horowitz, Sohn des berühmten Porträtmeisters, in München gebildet. Er stellt hier zum erstenmal aus, und zwar eine originell gesehene und gegebene Landschaft, mit breitem, sqmmergrünem Berghang, an dem sich helle Figürchen fleckenweise geltend machen. Im