v1 und als solche auch in der städti- schen Taberne am Krautmarkt (an der Stelle des heutigen Redouten- gebäudes) Verwendung fanden, erhellt daraus, daß schon am Ausgang des XVII. Jahrhunderts gelegentlich Grabungen in der Taberne solche Becher zutage gefördert wurden und noch heute der Krautmarkt eine ergiebige Fundstelle bietet. An die Möglich- keit, daß hier in der Mitte der Stadt eine Töpferei bestand, ist füglich nicht zu denken, da solche Betriebe schon ihrer Feuergefährlichkeit wegen am äußersten Rande der Stadt, beziehungsweise außerhalb der Stadtmauern, wohin auch die Zufuhr des Rohmaterials eine leichtere wurde, gelegen waren. Aus dem öffentlichen Brünner Ausschank erklärt sich der seiner- zeitige große Bedarf an Bechern. Abb. 2c. Trägertigur von der Hildeshzimer Bronzetaufe, beginnendes XIII. jahrhunclert Markgraf Jodok bewilligte 1393, daß in der Stadttaberne zum gemeinen "Mllxlxinmllluq 7' W lllVflllllllllllllLi Abb. 21. Geßßtypus auf der Hildesheimer Bronzebaufe, ver- gleiche Abb. 20 Nutzen von Michaeli bis Georgi allerlei welsche, ungarische und österreichische Weine, wie auch Schweidnitzer Jung- und Altbier geschenkt werde, und Markgraf Albrecht überließ im Jahre 1437 der Stadt die Taberne, welche zur markgräflichen Kammer gehörte und „darin man schenket allerley wällisch Getränk und Schweidnitzer Bier". Um 1620 wurde hier der beliebte Kräutelwein geschenkt. Die Taberne bestand bis zum Jahre 1775. Der Umstand, daß solche Becher bisweilen in ganzen Massen, stehend und in Reihen angeordnet, aufgefunden werden und sich solche Lager bei vielen älteren I-Iäusern der Stadt nachweisen ließen, weist auf ihre weitere Verwendung für eine Art von Bau- opfer. In der Tat enthielten viele Becher die Reste einer Mahlzeit, wie kleine Tierknochen, Obstkerne, Fischschuppen .und Fischgräten, Eierschalen, da- neben auch einzelne Gefäßscherben und anderes mehr. Nach der Mahlzeit und dem Bautrunk, die der Bauherr seinen Arbeitsleuten nach der Fundamen-