für die Galerie ein großes Gemälde von Artur Kampf, das die Rettung Aachens vor der Zerstörung durch die Sansculottes darstellt. Die Abteilung moderner Gemälde ist bis jetzt noch wenig ausgebaut worden, hauptsächlich wegen des sehr großen Platzmangels in den Gemälde- sälen, der sogar dazu zwingt, von den vorhandenen Bildern immer einen größeren Teil zu magazinieren. Trotzdem kommt in dem Museum jede Richtung der modernen Kunst zur Anschauung, da der Museumsverein eine monatlich wechselnde Kunstausstellung unterhält, welche Gemälde, Skulp- turen, graphische Kunst und gute kunstgewerbliche Arbeiten zur Ausstellung bringt. Dadurch wird der Mangel einer modernen größeren Galerie einiger- maßen für die Allgemeinheit ausgeglichen. Die Gemäldegale- rie wird an allgemeiner Bedeutung noch von der Skulpturensamm- lung übertroffen. Den Grundstock zu dieser Abteilung des Muse- ums bildeten die Skulp- turen des Vermächt- nisses von Dr. F. Bock. Hierzu kamen die Bild- werke derSteigerschen Kollektion und dieElfen- beinschnitzereien von Dr. P. Wings. rgo7 wurde dann die große Skulpturensammlung des 1906 zu Köln ver- storbenen Bildhauers Moest für eine recht bedeutende Summe erworben und die ganze Abteilung noch durch einzelne Käufe vermehrt, von denen vor allem drei Altäre zum Ausbau und zur Vervollständigung der Sammlung wesentlich beitrugen. Mit Ausnahme des Nordostens sind hier in zahlreichen, teilweise ganz hervorragend guten Beispielen alle wichtigeren deutschen Schulen vertreten, so daß man die Entwicklung der deutschen Bildhauerkunst von der roma- nischen Epoche bis zum Empire in beinahe lückenloser Reihenfolge studieren kann. Die Sammlungist neuerdings in einer Flucht kapellenartig ausgestatteter Räume so aufgestellt, daß jede Hauptrichtung für sich ein geschlossenes Ganze bildet. Dadurch ist auch dem Laien Gelegenheit geboten, sich die verwandten und trennenden Eigenheiten der einzelnen Gebiete klarzumachen. Es ist selbstverständlich, daß die niederrheinischen und niederdeutschen Schulen besonders gut und zahlreich vertreten sind. Aus der Kölner Bild- hauerschule, die im XIV. und XV. Jahrhundert nicht nur Köln, sondern den Abb. 16. Christus und die Samariterin am BrunnemKalklrer Schule, um 1530