237 schlechten Städtebildern und Entstellung der Landschaft zuwege gebracht hat - freilich nicht vor allem. Auch der Mont-Saint-Michel hat einen Feind, der ihm unablässig näherrückt wie der Belagerer der Festung. Der Feind heißt: Landgewinnung (Abb. 3). Im Jahre 1880 wurde mit einem Dammbau begonnen, der die Insel jetzt mit dem zunehmenden Festlande verbindet. Auf dem Damme fahrt Zug um Zug hin und her, her und hin (Abb. 5). Das ließe sich noch ertragen, besonders, wenn der Damm nicht so ohne jedwede Rück- sichtnahme auf den eigentlichen Zugang zum „Mont" angelegt worden wäre. Statt ihn (siehe Abb. 6), was eigentlich selbstverständlich erschiene, direkt auf das untere Vorwerk (Plan A) münden zu lassen und dadurch eine organische Verbindung herzustellen, endigt er vor Tour de l'Arcade (Plan M) und Tour du Roy (Plan N). Man steht vor geschlossenen Quadermauern und erreicht die alte Zugangspforte auf einem lotterigen glitschigen Holzsteg. Ein solcher Lapsus wäre den mittelalterlichen Baumeistern sicherlich nicht passiert, außer etwa den einfallsreichen Bürgern von Schilda. Die hätten allenfalls das Stadttor neben die Straße gesetzt. Das ist nicht ernsthaft feind- lich; geschmacklos, widersinnig freilich in hohem Maße. Vor Zeiten ragte der „Mont" sowohl wie die „Tombelaine" nicht aus den Wassern empor. Ein riesiger Waldbestand, la Foret de Scissy, dehnte sich ringsum aus, noch volle fünfzehn Kilometer weit, bis hinaus an die offene See. Die Römer hatten eine breite Straße durchgelegt, welche das jetzt bretonische Ufer mit dem normannischen verband. Der Granitklotz, früher „Mont Tombe" genannt, erhob sich über einem Wipfelmeer. An seinen Hängen standen zwei kleine Sanktuarien, dem heiligen Stephanus und Symphorius geweiht. Im weiten Forst aber wohnten fromme Männer; vermöge ihrer besonderen Kraft vermochten sie sogar Wölfe zu Lebensmittelüberbringern zu machen; vielleicht Glaubensboten irischer Herkunft? Die zogen ja in alle Welt und predigten das Evangelium. St. Gallen zum Beispiel dankt seine Entstehung solch einem fremdländischen Sendboten. Im Jahre 706 nun soll eine von fürchterlichen Nordwest- stürmen gegen das Land gepeitschte, un- geheuerliche Flut den ganzen Waldbestand verschlungen haben und noch weit ins rück- wärtige Land verheerend eingedrungen sein. Der kleine, aber alte Waldbestand auf der nördlichen Seite des „Mont" (Abb. 6 und 12) wird als ein Überbleibsel der Foret Scissy bezeichnet. Tief bedeckte das Meer den verwüsteten Boden zwar nicht, immerhin AbPW-L"v{'f"i'd""W'PP"1f'"Roh" Johvet, dreißigster Abt, Ven-ater an der 1' Hängt wohl mit Tumba, Tumulus zusammen. Suche Frankreichs