290 die durch Feuer mehrmals ganz oder teilweise zerstörten Gebäude wieder instand zu setzen. Nochmals widerstan- den Stadt und Klosterburg feindlichen Anschlägen: In den Zeiten der Liga. Das erstemal 1577, als es einem kleinen, als Pilgrime verkleideten Häuflein von Hugenotten einzudringen gelang. Ihr vorzeitiger Sieges- ruf „Ville gaignee" brachte die waffenfähige Mannschaft des Städtchens rasch auf die Beine. Der heranmarschierende feind- liche Kommandeur, Le Tou- chet, aber kehrte um. Dingfest gemacht, wurden die Ein- dringlinge ohne Schaden an Leib und Leben mit einer Wegzehrung entlassen. Etwas blutiger ließ sich ein zweiter Versuch gleicher Art an, der 1591 von dem Sieur de Sour- deval und Sieur de Mongom- mery durch die Mithilfe eines in Caen zum Tode verurteilten, Abb. 20. Die Abtei, von Süden der Rempans her gesehen auf dem „Montii gäStliCh auf" genommenen Mannes namens Goupigny unternommen wurde. Die Wachsamkeit der Besatzung vereitelte den Anschlag. Beausuzay, ihr Befehlshaber, der die eingedrungenen Huge- notten niedermachen ließ, ging kurze Zeit nachher zu ihrer Partei über. Cellier und Aumönerie tragen seither den Namen „Montgommerie". 1615 wurde ein fünfjähriger Knabe, Henri de Lorraine, Abt. Das Vorkommnis beweist, auf welchem Standpunkte die klösterliche Zucht und Ordnung angekommen war. Sie von neuem zu festigen, berief man die Benediktiner der „Congregation de Saint Maur". Diesen neuen Konventualen fällt das Verdienst zu, die bedeutsamsten Historiographen des „Mont" geliefert zu haben: Dom. Jean Huynes und Dom. Thomas Le Roy. Was aber unter dem neuen Regime gebaut wurde, zeugt von allerrohestern Geschmack, so vor allem die der Westfront der Kirche vorgelegte Fassade, ein geradezu bar- barisches Barock. Kein Profil, kein Detail, keine Proportion erinnert an den Geist, der die alten Bauleute beseelte. Alles ist roh, unschön, wie das aus dieser Zeit stammende Wappen auf Abbildung I. Glücklicherweise verfolgten