ordentlich durchgebildete, von keinerlei schematischer Anschauung verdor- bene Menschen, die in ihrer Arbeit aufgingen; Menschen, vor allem von natürlicher Anschauung, nicht verbildet durch Schulbegriffe. Obschon sie sich selbst den stolzen Namen wohl kaum beigelegt haben, waren sie doch Künstler von Gottes Gnaden, im gewöhnlichen Leben gemeinhin sicher nur als „Werkleute" bezeichnet. Studiert man die Grundrißanlage des Ganzen an Ort und Stelle, geht man dann der daraus sich ergebenden Forderung des aufrecht entwickelten Gebildes nach, so gewinnt man den Eindruck, als sei das alles selbstverständlich, völlig ungewollt. Viele unserer modernen Pracht- bauten haben dagegen trotz allen Aufwandes an Wissen und Entlehnungs- kunst von wirklich eriinderischem, schöpferischem Geiste so blutwenig zu bieten! Stufe um Stufe, die man auf dieser breiten, der Terrainformation folgenden Treppe emporsteigt, gibt neue, eigenartige Verschiebungen der Flächen, neue Überschnei- dungen, neue Vertikalwir- kungen. Und alles ohne jenes architektonische Fanfarenge- schmetter, ohne das akade- mische Anschauung keiner Aufgabe Herr wird. Der ganzen Sache star- ker Ausdruck ist, was heute manche anstreben, freilich aber nicht immer erreichen: Einfachheit. Mancher ver- sucht's, interessant zu sein durch den völligen Mangel an wirklich belebenden Mo- menten. Die alten Werk- meister wußten wahrschein- lich gar nicht, was interessant sein heißt; sie wollten es auch nicht scheinen. Sach- gemäße Lösung jedes Um- standes ist ihr Verdienst. Darin liegt der Zauber des Ganzen. Kunst und Können ist hier eines und dasselbe. Beides aber stand auf der soliden Basis technischen Könnens, zu deutsch auf rich- tiger handwerklicher Grund- Abb. 31. Südliches Querschiff a" Abteikirche lage. Deswegen ist das Den- 111111 Q1" 111 1"" [P -: 'n "n "n "n In gl