360 überiiüssige Beigabe, weil diese Tinktur im Wappenschilde von Göttweig überhaupt nicht enthalten ist": Zum Schlusse sei noch erwähnt, daß am 18. Mai 1715 die Benediktiner- abtei Zalavar (1019 gestiftet), im Komitat Zala gelegen, mit Göttweig ver- bunden wurde, jedoch so, daß Zalavar stets einen besonderen Abt und nicht bloß einen Prior haben sollte] Die Residenz des Abtes wurde gleichzeitig nach Zalaapati verlegt. Die Abtei befindet sich heute nicht mehr im Besitze Göttweigs, sondern wurde, wie alle anderen ungarischen Stifte im Besitze österreichischer Abteien, an Ungarn zurückgegeben. Das Wappen von Zala- var-Zalaapati wurde von den Göttweiger Äbten meines Wissens niemals geführt. SEITENSTETTEN. Wappen: In Rot ein auf einen grünen Dreiberg gestellter silberner Pfahl, der mit einem ebensolchen Aste schrägrechts überlegt ist (Abb. 24). Das nahe der Grenze von Oberösterreich, westlich von Waidhofen an der Ybbs gelegene Benediktinerstift Seitenstetten (alt: Sitansteten) - Monasterium beatae virginis in Seitenstetten - war von Udalschalk von Stille und Heft" im Verein mit seinem Schwager Reginbert von I-Iagenau zu Ehren Mariens gestiftet worden. Eine Kopie des leider verloren gegangenen Stiftsbriefes vom 24.April 1 10g gibt über diese Gründung Nachricht. Im jahre 1116 war die Abtei vollendet und erhielt von dem Abb. 19 Sieggldes Abtes AndmsL Passauer Bischof Ulrich I., der ein Verwandter des „'„,., Altenhux-g-(Isxs) Stifters gewesen sein soll, die Bestätigung. Die neue Abtei wurde von Göttweig aus besiedelt und erhielt in Leopold (1116-1138) ihren ersten Abt. Im Siegel des Abtes Christian Kolb (1441-1465), an einer Urkunde von 1454, erscheint zum erstenmal das Wappen des Stiftes. Das Siegel mit der Legende: s. cristanii - abbatis - in - seittinstettn - zeigt unter einer gotischen Architektur die Halbügur des Abtes, rechts im Siegelfeld ein halbrundes Schildchen mit dem Wappen des Stiftes, links eines mit dem persönlichen Wappen des Abtes. Unter Abt Kilian Heumader (1477-1501) entstanden zwei Glasbilder, eines den Erzbischof Wichmann von Magdeburg (1152), der dem Stifte bedeutende Schenkungen gemacht hatte, so zum Beispiel die großen Forste um Ybbsitz, das andere den Abt Kilian darstellend. Auf dem ersten Glasbild erscheint nun neben der knienden Figur des Erzbischofs das Wappen des Stiftes Seitenstetten mit I-Ielm und Kleinod in Farben. Der " Im Wappen des derzeitigen Abtes Adalbert Dungel, verliehen 5. November 1900, erscheinen zwei Helme, wovon der erste mit rot-silberner Decke 13 Pedums als Kleinod aufweist. '"' Nicht zu verwechseln mit den Burgrnannen zu Stille, aus deren Familie Abt Ottokar der Stiller (1324-1328) hervorgegangen war.