tragen die I-Iafnerzeller Marken. Dieses Mar- kenbild erklärt sich aus der Abhängigkeit von der geistlichen Metropole in Passau (Abb. 50 und 51). Das Tatzenkreuz mit einer Binde vereinigt ließ sich bei Funden in Pas- sau, Salzburg, Wien und Kreuzenstein nach- Abb. 54. Töpfennarken auf Wiener Geschirr weisen. Es fehlt dagegen gänzlich in Ungarn. a" Wim Die in den Abbildungen 52 bis 54 gebrachten Marken sind Wiener Werkstattmarken des Mittelalters, beziehungsweise der nachfolgenden Periode. Eine eigene Gruppe bilden die Töpferstempel mit dem Antoniuskreuz (Abb. 55). Die Fundstellen beschränken sich bisher auf Wien, Pest, Zeiselmauer, Bruck "an der Leitha, auf den Leopoldsberg und auf Kreuzenstein, welch letztgenanntes allein sieben Stücke nachweisen kann. Als Erzeugungsort kommt das der ergie- bigsten Fundquelle nächstgelegene Tulln in Betracht. Die Stadt führte bereits im XIII. Jahrhundert den Buchstaben T als Siegel. Das Rohmaterial gewannen die Wiener Eisenhafner aus dem die Stadt umschließenden Gebiete des Inzersdorfer Tegels; aus Böhmen und Mähren sowie auch aus Passau wurde Graphit bezogen, dem Ton schon vor dem Aufdrehen der Gefäße beigemischt, wodurch dieselben an Feuerfestigkeit gewannen, oder aber lediglich als Anstrich der fertiggebrannten Ware aufgetragen und mit einem Wollappen eingerieben. Seiner Hauptsache nach erfolgte der Verkauf in Wien; weiters wurde das Gebiet stromabwärts als günstige Absatzquelle ins Auge gefaßt. Einzelne I-Iafner haben Passauer Schiffe bei ihrer Bergfahrt benutzt, um stromaufwärts ihre Gefäße an den Mann zu bringen und hierfür Graphit gelegentlich der Talfahrt nach Wien zu führen. S0 erklärt sich wohl auch das Vorkommen von Wiener Graphitgefäßen in Salzburg. Neben den vorerwähnten großen Gefäßen, die entweder Vorratszwecken oder zum Met- und Wassersieden dienten, treten noch Geschirre auf, welche einesteils durch die barbarische Ausschmückung, anderenteils durch beginnende technische Fortschritte eigene früh-, beziehungsweise spät- mittelalterliche Gruppen bilden. Zur ersteren zählen Gießgefäße von der Gestalt eines Ungeheuers mit Menschenkopf (Abb. 56), weiters Wasserkannen mit Bügel und zwei seitlichen, in Form von Tierköpfen gebildeten Auslauf- röhren (Abb. 57). Zahl- reiche F ra mente sol- i i cher Kannei haben sich - i auch im Schutt der Burg P V Kreuzenstein vorgefun- J F den. Die Urne wurde i- A A5 w h? 4a durch Anbringung ei- Abb. 55. Töpfermarken auf niederösterreichischeru Eisengeschirr (Tullner nes Henkels Gruppe) (Fundorte: 44 Wien und Kreuzenstein; 45 Pest; 46 Wien und Verhaltn1s- Getzersdorf; 47 Kreuzenstein; 48 Zeiselmauer)