390 vill noch umb wenig spillen bej? der Straff. Wo ain Haffnergesell sein Handtwerch versetzt und des jiberfahren würdtet, der ist in die Zech zehen pfundt wachs und dem Handtwerckh ainen halben Emer wein verfallen. Wann und so ain Lehrjung ausgelehrnt hat, so soll er den Khnechten ainen guten Gesellen-Praten geben und dazu sechs Viertl weins, darnach sollen ihme die Gesellen zu ainem Knecht weihen. Wann ain Khnecht Kuchelwerk macht, so soll ihm der Maister lohnen nach der Wochen, macht er aber gemaines werck, so soll er arbeithen von Abb. 64. Henkelkrug mit Graphixüberzug, Abb. 65. Henkelkrug, Halsscheibe und Ausguß dun- Mittelalter (Museum Vindobonense. Fund- kelgrün glasiert, süddeuxsch, nach 15m0 (Sammlung on: Wien, Schauflergasse z) des Verfassers) dem grossen bis auf das klainest wie von alters. Wann ain I-Iaffnergesell in der Zell on der Gesellen wissen haimblich hinweckh züge und aus ihr Hörberg und da dem Würthen oder sunst daselb schuldig blib, so haben die gesellen macht und gewalt Ime nachzuschreiben und das Handtwerch zu legen, so lang bis er sich in der Zell allenthalben ledigt und jederman, wenn er zuthun ist, zufridten stell. Gleicherweiß mögen die Maister ainem Ge- sellen, so in versprochener Zillzeit nit ausarbeith und hinwekh zug, auch nachschreiben, darfür soll ihm in der Zell fürohin nit mehr arbeith gegeben werden. Auf solches alles und jiedes gebietten wür allen und Sieden unsern Pflegern, Richtern, Geschwornen und Gemain in der Zell, auch sonst allen unsern Underthanen hirmit ernstlich und wollen, dass die gemelten Haffner