513 und türkischen Fayencen wieder neben den sonstigen Kunstwerken derselben Herkunft in den Räumen 49, 63 bis 65, 69 und 75 Platz gefunden hatten. Der früh-islamischen Keramik Mesopotamiens, etwa dem IX. bis X.]ahr- hundert, möchte ich ein aus dem Besitze von M. Stephan Bourgeois in Paris stammendes Schalenfragment (Nr. 1055) zuweisen, das in Hotter Zeichnung die Figur eines I-Iasen zeigt. Rotviolette und grüne Töne, zum Teil in über- laufenden Glasuren den weißlich-grauen Grund bedeckend, erinnern an ostasiatische Keramik. Derartige glasierte Tonware, die einen eigenen koloristischen Reiz hat und im gröberen Ma- terial und in der primi- tiven Zeichnung sich von der späteren gla- sierten Keramik Meso- potarniens, Syriens und Persiens stark unter- scheidet,wurdevonmir auf denTrümmem von Samarra (836-876 n. Chr.) in großer Menge beobachtet. Die dort binnen kurzem begin- nenden Ausgrabungen werden weiteres und besseres Material die- ser wichtigen und neu- en Gattung wohl sicher zutage fördern. Die unglasierten großen Tonvasen mit reichemfigürlichenRe- liefschmuck, deren Her- kunft aus dem nördlichen Mesopotamien des XII. bis XIII. Jahrhunderts nachgewiesen worden istf waren durch ein imposantes, fast intaktes Stück vertreten (Nr. 1059). Noch auf der Pariser Ausstellung vom Jahre 1903 hatte man ein im Besitze der Comtesse Bearn befindliches Bruchstück als archaisch bezeichnet und der sassanidischen oder frühislamischen Epoche zugeschrieben." Das in Abbildung 43 wiedergegebene Exemplar zeigt, in der üblichen sogenannten Barbotine-Technik verziert, in einem breiten Friese Fabeltiere, deren Zusammenhang mit altorientalischen Vorbildern augen- scheinlich ist; darüber befindet sich eine schmale Schriftborte, von einem Zinnenfries überragt. " Islamische Tongefäße aus Mesopotamien, Jahrbuch der K. Preußischen Kunsxsamrnlungenqgq, S. 69h". ""' Catalogue descriptif, Paris, Avril 1903, Nr. 3x2. Abb. 44. Lüstrierte Schale, Ägypten, frühes Mittelalter (M. Kelekian, Paris) 68