DZU (Valencia?) an und hatten ursprünglich, wie man an dem noch an der Rückseite kleben- den Mörtel sah, als Architekturschmuck Verwendung gefunden. Die dem XIV. Jahr- hundert angehörende Lüsterfabrikation von Malaga war durch das kleine, in hellem Goldlüster dekorierte Schälchen (Nr. 1610; Abb. 52) vertreten, das auf der Rückseite in arabischen Buchstaben die Bezeichnung „Malaga"trägt und den Anlaß gegeben hat, die wenigen noch erhaltenen, ähnlich dekorierten spanischen Fayencen, vor allem die großen Amphoren, die nach ihrem bekanntesten Re- präsentanten Alhambra-Vasen genannt wer- den, der gleichenManufaktur zuzuschreiben)". Zwei von diesen großen Henkelvasen - es sind nur ungefähr neun bis zehn Stück bekannt - waren auf der Ausstellung vor- handen. Bei dem aus dem Besitze von M. Simonetti in Rom stammenden Exemplar (Nr. 1612) ist die Lüstermalerei des Körpers mißlungen, umso klarer aber die des hohen Halses ausgefallen, die vollständig mit der Dekoration des erwähnten Malaga-Schäl- chens übereinstimmt. Die zweite Alhambra- Abb. 57. Türkisch-mongolischen Helm mit Vase, von M. Heilbronner in Paris (Nr. 1611), Mm""Ä:Z'giäxtm-ljg'hl'clzii:ufxais"' verdient vor allem wegen des prächtigen, den ' Körper zierenden Palmettenmusters Beach- tung. Gleichfalls mit Malaga werden die großen unglasierten, mit Relief- schmuck versehenen Spitzamphoren in Verbindung gebracht, von denen Herr julius Böhler in München ein schönes Exemplar (Nr. 1615) ausgestellt , hatte, während die prächtige, schlanker gestaltete, grün glasierte Reliefvase der Sammlung Osthaus in Hagen leider nicht intakt erhalten ist (Nr. 1614). Die spätere persische Lüsterkeramik, die von Valencia aus dem XV. und XVI. jahr- hundert, war durch charakteristische Beispiele aus den Sammlungen A. S. Drey und Clemens in München, sowie van Gelder in Uccle vertreten. Hervorzuheben ist der prachtvolle Teller (Nr. 1634) von M. Stora in Paris, der, wohl um 1500 entstanden, im Innenfelde den heiligen Georg , im Kampfe mit dem Drachen wiedergibt (Abb. 53). Ein Abb.5a.G:mme des mehr interessanter als schöner Talavera-Teller mit vier Rehen Sassanidenkönigs Schapur 1., III. jahr- i" Die spanisch-maurischen Lüsterfayencen des Mittelalters und ihre Herstellung hundert (Herzogli- in Malaga. Jahrbuch der Königlich preußischen Kunstsammlungen, 1903, S. x03 Ff. chesMuseumßotha)